2. Platz beim Swim & Run Duathlon in Bollmannsruh

Schnell und wild - so könnte man meinen ersten Swim & Run zusammenfassen. Hektisch beim Schwimmen und cross pur hieß es auf der Laufstrecke beim 9. Duathlon der Wasserfreunde Brandenburg, der vor einigen Tagen westlich von Berlin in einem idyllischen Ort namens Bollmannsruh stattfand. Zusammen mit 25 weiteren Teilnehmern und 17 Staffeln nahm ich am Hauptwettkampf über 700m Schwimmen und 4,4km Laufen teil.

Es war ein großartiges Rennen, das von Anfang bis Ende Spaß machte. Ein Rennen, das schon so lange auf meiner Liste steht, weil ich in der Nähe ganz viel Zeit in meiner Kindheit verbrachte. Es war fast wie nach Haus kommen und eine echte Seltenheit für mich, dort endlich mal wieder sein zu können. Ich hatte wenig Lust auf das hektische Schwimmen, aber um so mehr auf das gesamte Spektakel drum herum, in der Wechselzone und dem schnellen Lauf.

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Nach meinem Marathon in Hamburg im Frühjahr und dem 15km Lauf durch Marienfelde im Berliner Süden im Juni war dieser Swim & Run einer der wenigen Wettkämpfe, die ich in diesem Jahr zum Spaß noch vor dem Ironman Switzerland mitnehmen wollte. So idyllisch das Kinder und Erholungszentrum im Wald am Beetzsee gelegen ist, so familiär war die Organisation der drei Wettbewerbe durch die Wasserfreunde. In wenigen Minuten hatte ich meine Startnummer an diesem milden Vormittag erhalten.

Während der zwei Rennen der Kinder und Jugend zuvor hatte ich Zeit, mir noch etwas die Zeit zu vertreiben. Dabei ging es wirklich absolut zur Sache. Es wurde mit Badekappe und Schwimmbrille gelaufen. Hauptsache das Shirt mit der Startnummer drauf saß! Ich schaute mir auch von den Jüngsten ab, wie ich in der kleinsten Wechselzone, die ich je gesehen habe, meine Sachen etwas sortieren kann. Anschließend bastelte ich mir mein Startnummernband ganz entspannt auf der Wiese zusammen und snackte noch etwas an meinem Riegel. Ich war bester Laune und freute mich auf das Rennen. Wohlwissend dass es nicht einfach werden würde. So eine kurze Distanz, die entsprechend schnell angegangen werden musste, hatte ich schon lange nicht mehr mitgemacht.

Alles war wirklich außerordentlich entspannt und so blieb sogar noch viel Zeit, um mit der halben Familie etwas über den nahenden Wettkampf zu sprechen. Irgendwann musste ich mich dann aber dennoch warmlaufen. Bei so einer kurzen Strecke konnte ich trotz der herrlichen Temperaturen und dem leichten Sonnenschein nicht einfach ins Wasser springen und los flitzen. Also ging es hinaus aus dem Erholungszentrum hinein in den Wald, um gleichzeitig auch direkt die Laufstrecke anzutesten. Zum Glück muss ich sagen. Denn so wusste ich schlagartig, was mich tatsächlich erwarten würde. Von einer ganz kurzen asphaltierten Straße sollte es ab durch die Böschung hinein in den Wald und den alten Kirschberg hinauf gehen. Ich konnte es irgendwie nicht so ganz glauben. Diese hoch gewachsene Wiese, der schmale Pfad, der sich Waldweg nannte,... Also sprach ich einen Triathleten an, ob er sich mit der Strecke etwas auskenne. Tatsächlich sollte es dort hinein gehen, aber mit Glück wäre dahinter der Weg etwas gemäht. Ich rollte mit den Augen. Aber selbst wenn es querfeldein gehen würde, wären es nur gut vier Kilometer. Das ließe sich bestimmt irgendwie machen.

Nach meiner Rückkehr konnte ich direkt meinen kleinen Wechselbereich zusammenstellen. Zu wechseln gab es eigentlich nichts. Es war klar, dass ich sowieso ohne Neoprenanzug starten würde. Also müsste nur das Startnummernband um die Hüften geklickt, das Visor und die Sonnenbrille aufgesetzt und Schuhe irgendwie angezogen werden. So wie bei den Kleinen war ich schon zu Haus auf die Idee gekommen, dass ich unbedingt einen Schuhanzieher benötigen würde. Gesagt, getan, er lag bereit. Es fehlte nur das winzige Wasserbecken für die Füße. Erster Kontakt mit dem See, der irgendwie bronzegrau aussah und nicht gerade verlockend schnupperte...

Kurz vor dem Start fand wie bei größeren Wettkämpfen auch eine kleine Besprechung statt. Wie müssen wir schwimmen; wo wechseln die Staffelteilnehmer; was ist sonst beim Wechseln vom Schwimmen zum Laufen zu beachten;... Alles ging rasend schnell. Es blieben nur noch wenige Momente, um sich etwas einschwimmen zu können. Aber mit dem Laufen und der Erwärmung vorher fühlte ich mich gut für einen knackigen Start gerüstet.

Ein Motorboot versperrte noch die erste Gerade der Schwimmstrecke. Nach etwas Geschrei verstand die Besatzung, was zu tun war. Für uns wurde dann auch schon runter gezählt. Ich stellte mich schnell auf die rechte Seite. Entgegen meiner Atemrichtung, aber links war mir deutlich zu viel los. Die Strecke bis zur ersten Boje war auch nicht zu lang und so konnte ich mich sicher gut bis dahin orientieren.

Das Startfeld war klein. Geradezu winzig. Mit den Staffeln kamen einige Teilnehmer mehr dazu. Aber dennoch war die Gruppe überschaubar. Ich erwartete aber nicht, dass ich ganz vorn mit aus dem Wasser laufen würde. Dennoch wollte ich von Anfang bis Ende so schnell es irgendwie geht durchschwimmen und nichts anbrennen lassen. Ich hatte mir zwar keine Hoffnung auf eine Platzierung gemacht. Dafür kannte ich die Strecke und die Athleten zu wenig. Jedoch sollte es eine wirklich harte Schwimm-Lauf-Einheit für mich an diesem Sommer-Sonntag werden. Es war seit langem wieder ein ordentlich hektischer Schwimmstart, den ich zwar erwartet hatte, aber bei dem natürlich von A bis Z alles nicht so lief, wie eigentlich gedacht. Als der Startschuss um kurz nach zwölf fiel, rannte ich natürlich mit einigen wie verrückt in den See. Ein Sprung und schon war die Brille wieder genau dort, wo sie nicht hingehört. Noch ein Sprung, um mich wenigstens etwas im Feld mitzubewegen, aber dann musste sie gerichtet werden. Gut dran waren all jene, die direkt ohne Badekappe und Schwimmbrille an den Start gingen. Wie sie sich durch das Wasser kämpften, möchte ich aber nicht wissen.

Die ersten zweihundert Meter waren das blanke Chaos. So als wären hunderte Arme, Beine und Körper um mich herum. An richtiges Schwimmen und eine geregelte Atmung war nicht zu denken. Ich eierte um die Boje und hoffte nur, dass sich nun endlich auf der langen Gerade das kleine Feld etwas auseinander ziehen würde. Was es letztlich auch tat. Zusammen mit einem anderen Athleten fand ich einen angenehmen Rhythmus und ich hatte endlich einen Orientierungspunkt. Ich schaute ab und zu nach vorn, um die Boje auszumachen, die ich dann auch recht zügig umschwimmen konnte. Um uns beiden herum war mittlerweile niemand. Die Staffelschwimmer durften schon längst auf dem Weg zum Strand sein und der Rest lag hinter uns. Einige Momente lang wurde es nach der letzten Boje noch einmal schwierig, den Weg zurück zu finden. Ich war plötzlich allein unterwegs und hatte das Gefühl, dass das Feld vor mir einen Bogen schwamm. Also musste ich recht häufig aufschauen, um zum Strand zu kommen. Ich schwamm so lange, bis ich den Sand greifen konnte, um dann direkt nach dem Aufrichten loszurasen, was die Beine hergeben konnten.

2. Platz beim Swim & Run Duathlon in Bollmannsruh

Am Strand gab es eine Rasenkante, die ich eigentlich gemütlich hoch tappeln wollte, aber mit dem Schwung aus dem Wasser nahm ich einen riesigen Sprung und war damit schon fast in der Wechselzone. Startnummernband und Sonnenbrille saßen schon, bevor ich in das kleine Wasserbecken tappte und anschließend in die Schuhe rutschte. Dem Schuhanzieher sei Dank! Ich griff nur schnell mein Visor und es ging weiter. Nach 12 Minuten lief ich an den Zeitnehmern vorbei. 45 Sekunden dauerte der rasante Wechsel für mich, bevor ich sabbernd, tropfnass und hechelnd die Laufstrecke entlang flitzte. Gefühlt war ich unglaublich langsam, aber konnte direkt einige Läuferinnen und Läufer einsammeln. Die Orientierung im Feld fiel unfassbar schwer. Ich wusste nicht, wer Einzelstarter und wer Staffel-Athlet war. Also rannte ich einfach, was die Beine hergaben und hangelte mich von Athlet zu Athlet. Der Stress ging mir zwischendrin schon fast auf die Nerven. Es war keine Sekunde zum Verschnaufen da. Schon gar nicht, als es in den Wald den Kirschberg hinauf ging. Der Spaß endete endgültig an der Rasenkante zum Wald hin. Von da an ging es stetig bergauf. Nur leider gab es von Kirschen keine Spur.

Ich zog mich von Läufer zu Läufer, sprang kurz vor der Höhe noch über einen Baum, der mitten im Weg herum lag und stockte kurz, als ich sah, wie es abwärts ging. Das war etwas unfassbar und mir rutschte auch direkt heraus, dass das ja wohl kaum ernst gemeint sein kann. Perfekter Single Trail schoss es mir durch den Kopf. Ich rutschte hier und da den Berg im trockenen Sand hinab. Anschließend ging es auch schon wieder hinauf. Nur eben von der anderen Seite. Ich war unglaublich froh, als auch das geschafft war. Ich versuchte mich immer an den Fersen eines Läufers zu halten. Das motivierte ungemein. Schneller ging es aber auch fast nicht. Meine Atmung war definitiv am Ende. Dennoch folgte nach diesem Hügel ein weiterer. Ich dachte nur immer, kleine Schritte, kleine Schritte, kleine Schritte. Schon befand ich mich auf dem letzten Abschnitt den Hügel hinab und konnte fast springend den Wald verlassen. Das kurze Stück Asphalt rauchte ich mit Höchstgeschwindigkeit bis zum Sportplatz.

Dort sah ich zum ersten Mal die Starterin, die vermutlich den ersten Platz belegen würde. Ich überholte noch eine Dame und war anschließend weit und breit allein auf dem Sportplatz. Wieder ein großer, beherzter Schritt aufwärts beendete diesen Streckenabschnitt. Nun gab es noch zwei kurze Geraden zu überwinden und das Ziel war in Reichweite. Dort waren dann auch endlich wieder Zuschauer, die mich zurück zum Strand brachten. Ich hörte kurz einen Namen, der aber nicht zu mir passte. Wohl aber schon zu meiner Startnummer, wie sich später herausstellte. Ich musste aber erst einmal kurz ausspannen und tief Luft holen. Das nenne ich Crosslauf vom Feinsten! Eine echt ordentliche Nummer.

Nach 31 Minuten und 53 Sekunden war ich im Ziel. Viertbeste Schwimmzeit und zweitschnellste Laufzeit von zwölf Damen, brachten mir dann auch wirklich den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Damen an diesem Tag ein. Während der Siegerehrung fiel dann endlich auf, dass ich die falsche Startnummer erhalten hatte und somit sowohl nicht in der Wertung als auch bei der Siegerehrung auftauchte. Nach dem Umschreiben wurde aber alles schnell berichtigt und ich kam zu meiner verdienten Urkunde. Ein herrliches Rennen, mit dem ich schon vor der Siegerehrung sehr zufrieden war. Eine wirklich schön organisierte Veranstaltung, an der ich jederzeit wieder teilnehmen würde und mit 5€ Startgebühr eine echte Empfehlung!

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