19. Himmelswortkunst

Über den Dichter Peter Waterhouse – anlässlich der Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises für Literatur:

Seit seinen literarischen Anfängen, seit mehr als 30 Jahren, beschäftigt sich der 1956 in Berlin geborene, zweisprachig aufgewachsene Peter Waterhouse mit Sprache. Der Name der SpracheKonstruktives Verfahren und süße Bestimmung,Gemeinschaft der SätzeIns Innere hinaus, so waren Poeme in passim tituliert. Und schon damals hieß eines Wiener Zeitstillstand und ein anderes Spaziergang als Himmelskunst. Die schwebende Himmelswortkunst des Peter Waterhouse hält bis heute an.

(…)

Waterhouse, “diesem von Inspiration und Präzisionskunstheimgesuchten Himmelskind der Poesie” (Friederike Mayröcker), gelang das Kunststück, sich in den letzten Jahren mit Preisen ehren zu lassen, die nach unterschiedlichen, fast konträren Autorinnen und Autoren benannt sind, Christine Lavant und Heimito von Doderer, Nicolas Born und H. C. Artmann. Waterhouse über das Leben, also das Schreiben, in dem er auch deren Positionen, vom Tragischen bis zum Kalauer, kombinatorisch zusammenführt: “Dichtung macht wahrscheinlich fortwährend, dass sie den Anfangszeitpunkt festhält und den nicht vergehen lässt. Das kann man aber auch noch als Antwort auf die Frage nach Erkenntnis ansehen. Das Festhalten des Anfangs, das fortwährende Festhalten des Anfangs ist eine Form der Erkenntnis.” / Alexander Kluy, Der Standard 28.7.



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