Laufen auf einem Flugfeld ist schon etwas Besonderes, wie ich bereits im Sommer während meines Halbmarathons auf dem Schönefelder Flughafen feststellen musste. Wenn es sich dann aber um den historischen ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof handelt, auf dem zum zweiten Mal der SCC Berlin eine Marathonstaffel veranstaltete, muss man mich natürlich nicht lange bitten mitzumachen. Die beiden Teams, die von Henrik & Marek von Running Twins zusammengestellt wurden, waren eine super Gemeinschaft, mit der es unglaublichen Spaß gemacht hat, solch einen Lauf zu absolvieren. Es hat mir viel Freude bereitet die versammelte Mannschaft (hier komplett vorgestellt) kennenzulernen. Die Organisation mit Zelt, Bänken und einem Buffet war top. Es wurde sogar in fleißiger Heimarbeit für ein weit sichtbares, einzigartiges Banner gesorgt.
*Foto: www.parklaeufer.de
Das morgendliche Treffen eine Stunde vor dem Start gab uns alle ausreichend Zeit, sich einzufinden, sich mit dem Plan vertraut zu machen und sich kennenzulernen.
Unser Startläufer Milosz von parkläufer war nicht in Topform, lief dann aber einfach mal so den ersten Abschnitt (12.195km) über zwei Runden in knapp über 50 Minuten. Schade, dass die Technik seiner Minikamera irgendwie versagte, ich war super gespannt auf sein Video vom Lauf. Aber der nächste Einsatz bei einem Wettkampf wartet ja sicher schon.
Ich begleitete Marek zur Wechselzone, um mir einen Eindruck zu verschaffen, wie das ganze abläuft. In dem Trubel jemanden trotz Beschilderung zu finden, abzuschlagen und loszulaufen, ist wirklich eine Herausforderung.
Marek flitzte seine 10km in gerade einmal 0:38:28 (neue PB!) weg und ich war froh, dass ich schon eine Weile in der Wechselzone wartete, um ihn nicht zu verpassen. Die Zeit verrannte schneller als geahnt und meine hilflose Suche nach seiner Nummer auf dem riesigen Bildschirm wurde ganz plötzlich von Marek selbst unterbrochen, der abschlagen wollte. Er fand mich zum Glück ziemlich schnell und schon konnte es losgehen. Erst rumgeeier weil die Technik im Flughafen Hangar auch bei mir nicht so wollte; kurzer Hindernislauf, weil andere Läufer stehenblieben oder Zuschauer die Bahn kreuzten und dann im Eilschritt raus aufs freie Feld.
Als Neuling im Staffellauf war es die beste Entscheidung mich in der goldenen Mitte mit nur 5km starten zu lassen, aber natürlich wollte ich mich nicht blamieren. Hinfallen ausgeschlossen und verschlafen durch die Gegend zu träumen, kam natürlich auch nicht Frage. Stattdessen versuchte ich so schnell wie möglich einen Läufer nach dem anderen aufzusammeln, die km-Marken übersah ich dabei total, war aber auch egal, denn ich wollte einfach nur wieder schnell ins Ziel. Endlich habe ich mit 20:23 Minuten auch mal eine offizielle Zeit für eine 5km Strecke.
Nach kurzem Gesuche übergab ich an Ralf, der eine super Zeit für seinen 10km Abschnitt gelaufen ist und somit auch eine neue Bestzeit aufgestellt hat. Abschließend musste Ron die letzten 5km für unsere Staffel absolvieren und lief ebenfalls nur knapp über 20 Minuten.
Insgesamt hat unsere Staffel mit 2:53:10h Platz 65 von 1158 Staffeln belegt. Es gab keine genaue Zielvorgabe, keiner hat sich speziell für diesen Lauf vorbereitet, dennoch waren alle neben dem Spaß so ehrgeizig, dass jeder mit seiner Leistung eigentlich zufrieden war und es eben obendrauf auch neue PBs gab.
Das Beste neben dem Lauf, das Fachgesimpel, die Geschichten, die jeder Läufer zu erzählen hat, die Tipps, die man austauschen kann… All das, was man eben nicht mitbekommt, wenn man allein trainiert und die meisten Wettkämpfe auch allein absolviert. Für mich ein Lauf, der ganz sicher auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird und vielleicht trifft man sich ja mal hier oder da bei einem Wettkampf.
Danke an Marek & Henrik für die Einladung und den tollen Tag!
Kurz vor Ende haben sich dann zu unserem Zelt auch noch Jana & Grit von „Die Nordlichter 2″ gesellt, die einen unglaublichen 10. Platz bei den Frauen belegt haben. Viele Grüße und Glückwunsche von hier aus! Es war schön, euch dort zu treffen.