18.06.2013: Das Reich der Achämeniden (10)


18.06.2013: Das Reich der Achämeniden (10)
Die heutige Sitzung zu den Achämeniden beschäftigte sich ca. zur Hälfte mit der Münzbestimmungsübung vom letzten Mal und der Darstellung Herodots des ionischen Aufstandes.
Zunächste also zum ersten Teil:
Die Münze, die wir uns abgesehen haben, beschäftigte sich mit der Darstellung der Rückeroberung der Feldzeichen von den Parthern durch Kaiser Augustus. Die angeführten Buchstaben "S P Q R" auf der Münze stehen für das Volk und den Senat als den Souverän Roms (die tatsächlichen Machtverhältnisse sahen, realistisch betrachtet, ein wenig anders aus!). Jedenfalls wird die Unterwürfigkeit der Parther Augustus gegenüber durch eine deutliche Supplikationsgeste unterstrichen.

So. Kommen wir nun zum ionischen Aufstand nach Herodot. (Das Folgende MUSS nicht realistisch erscheinen, weil es dies auch überhaupt nicht ist. Herodot hat an manchen Stellen scheinbar gemogelt, um das Dargestellte ein wenig interessanter für seine Zuhörer zu gestalten! Also net wundern!)

Die Erzählung beginnt damit, dass ein paar "reiche" Menschen vom Volk aus Naxos vertrieben werden. Hierbei handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Oligarchen. Sie kommen nach Milet (damals "Metropole" und Handelszentrum), wo sie den Herrscher um seine Unterstützung (mit Hilfe der Streitmacht) bitten, um nach Naxos zurück zu kehren. Der Tyrann von Milet war kein Geringerer als Aristagoras, selbst Grieche, der ein Unterstützen der Flüchtigen mit einer Möglichkeit verband, die Herrschaft des persischen Reiches auszubauen. Er stimmt zu, braucht jedoch selbst die Unterstützung von Artaphernes, dem Bruder von Dareios. Unter der Führung von Megabates (kommt man noch mit?) geht's dann auch los. Megabates widerrum ist übrigens Perser und ein Cousin von Dareios. Auf einem der Schiffe, die sich auf den Weg nach Naxos machen, kommt es jedoch, laut Herodot, zu einem Zwischenfall mit Skylax, einem Aufseher eines Schiffes ohne Wachposten. Es geht hin und her... bis die Naxier gesteckt bekommen, dass sich ein Angriff anbahnt. Sie verschanzen sich natürlich hinter ihren Stadtmauern (die sie übrigens in Windeseile noch weiter hochklöppeln) und lassen die Angreifer quasi vor der Stadt aushungern. Aristagoras Unternehmen ist damit gescheitert und seine Akzeptanz im persischen Reich offensichtlich in Gefahr. Daraufhin zettelt er selbst den ionischen Aufstand an.

Doch welche Bedeutung hatte dieser Aufstand in welthistorischer Sicht? Für die Perser stellte die Fahrt nach Naxos den ersten Schritt dar, der bedeutete, das Reich weiter nach Westen (und damit in den griechischen Kulturraum hinein) zu erweitern. Da diese Aktion scheiterte, wurden sie um ca. 10 Jahre "aufgehalten". 10 Jahre, in denen sich die Griechen super auf Angriffe vorbereiten konnten. In den darauffolgenden Perserkriegen konnte das Großreich dann gestoppt werden.

Die Griechen selbst sahen sich (auch in anderen Geschichten) oft als die dem Perserreich geistig überlegeneren an. Sie hielten sich für schlauer und listiger und zeigten dies in den Verläufen von Geschichten und Abenteuern deutlich.

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