Zunächst einmal: Ersetzt das Wort “Jealousy” dieses wunderbaren Liedes durch “Zigarette”! ;-)
Mir ist mal wo aufgefallen, dass ich bislang (Stand: Tag 18) fast ausschließlich gemeckert habe, was den Rauchentzug angeht. Höchste Zeit also, auch mal die positiven Seiten des nicht-mehr-rauchens aufzuzeigen.
Bäh.
Muss das? Im Ernst jetzt?
Ja. *Seufz*
Ja, so ganz in erzähltechnischer Jubelstimmung bin ich nicht. Würde jetzt viel lieber … ahrg.
Aber fangen wir mal Vorne an:
Wie ich ja schon ausführlichst in den Kommentaren schrieb, triggert es sich natürlich für den durchschnittlichen Nichtmehrraucher ganz fies durch den Tag. Es gibt Wenig-, Party- und Gelegenheitsraucher, aber im Schnitt greift man alle 45-60 Minuten zur Zigarette. Was für Außenstehende oft wie eine Verabredung oder der Erhalt eines magischen Zeichens erscheint, nämlich, dass sich alle Raucher im Nichtraucherumfeld beinahe zeitgleich erheben, um ihrer Sucht zu fröhnen, ist schlichte Chemie: Nach etwa 45 Minuten geht nämlich die schöne Wirkung des Nikotins wieder flöten, sprich: Der Lungenschmacht beginnt so langsam.
-> Und bevor es Euch Nieraucher oder auch den ein oder anderen Ex-Raucher bei der Vorstellung schaudert, sich im Dreiviertelstundentakt einer Droge zu unterwerfen. Ich. fand`s. GROSSARTIG!
Und: Nichts geht ging über eine Zichte, die man erst nach zB 1,5h gerraucht hat, das gab nochmal den Extra-Kick …
So, jetzt aber Schluß damit, bevor ich die Tastatur vollends vollgesabbert habe! ;-)
Bereits nach ca. 3 Tagen konnte ich feststellen, dass ich deutlich besser Luft bekomme. Nicht, dass ich da vorher Probleme gehabt hätte oder so! Nein, aber dennoch: Es hat sich einfach ganz deutlich das Volumen erhöht, welches auch immer. Ist noch immer ungewohnt, wie viel Sauerstoff ich mit einem Atemzug aufnehme, das ist der Wahnsinn!
Und wie gesagt: Diese Entwicklung ging recht schnell, schön, eine kleine Ermutigung am Anfang …
Und ja: Deutlich mehr Puste auch in Sachen Kondition. Das merke ich einfach bei jedem Spaziergang, bei jedem Berg und jedem Hügel! Entgegen aller Vorurteile war ich fast immer körperlich fit. Dass Raucher keine/kaum Kondition und sporttechnisch nichts draufhaben, ist ein Schwachsinn: Mit genug Übung geht das alles und ehrlich gesagt (wir sind ja hier unter uns!) war ich bis zu meinem Unfall fitter als alle Nichtrauchermamis, die hier so rumschwirren!
Dennoch ist das jetzt eine ganz andere Geschichte, ich habe quasi “Zusatzpower”, und das jede Menge! Bin also quasi NOCH fitter, und das ohne dafür zu trainieren! :-)
Ja, die Zähne. Ein leidiges Thema bei uns Rauchern. Da gibt es solche, die sehen aus wie *würg* und solche, die haben trotz Nikotinzufuhr strahlend weiße Beisserchen. Hängt mit der Struktur der Zähne, der allgemeinen Zusammensetzung des Speichels etc. zusammen. Sagt der Zahnarzt. Anyway.
Braune Zähne sind WIDERLICH!!!!!, egal, ob bei Nichtraucher oder Raucher! Und hätte ich damit Pech gehabt, ich hätte schon lange aufgehört, schlicht aus Eitelkeit. So aber reichte es immer, regelmäßg zur Zahnreinigung zu gehen, was ich aber jetzt als trockener Raucher auch tun werde und sowieso prinzipiell jedem empfehle (die reguläre Zahnreinigung – im Gegensatz zur “Professionellen” – zahlt in der Regel die Kasse einmal pro Jahr!). Insofern … ja, klar: Ein paar Ablagerungen wird es weniger geben. Oder doch nicht, weil ich jetzt mehr Kaffee trinke, :-D
Schaunwama. Nee, aber insgesamt kann ich mir da sicher die ein oder andere Zahnreinigung im Jahr sparen.
Nikotinfinger hatte ich nie.
Und sonst?
Ja, die allergrößten Umstellungen hatten wir schon vor etlichen Jahren, als wir unsere Raucherwohnung zur Nichtraucherwohnung erklärt haben.
– Glatte Oberflächen wie Monitore und Fenster …
– Schön auch: Generell Oberflächen oder sowas wie Türen/Türrahmen …
– Die Ecken oben an den Wänden …
– Regale oder Poster umhängen …
usw.
Ihr lieben Raucher/Ex-Raucher wisst, was ich meine!
Richtig krass empfand ich damals ja den Unterschied beim Schmecken! Beim Essen nicht so krass, aber an rauchfreien Biergeschmack musste ich mich echt erst mal gewöhnen …
Die gute Nachricht lautet: Es wird nicht einfacher, aber weniger oft schwer!
Soll heißen, die Momente, in denen ich so richtig heftig-sabbernd nach einer Zigarette giere, werden weniger. WENN sie da sind, sind sie noch genau so intensiv, wie am Anfang. Aber da sie seltener werden, habe ich mehr Kraft, zu widerstehen. Ja, bis heute – *klopfklopf* – gab es keinen einzigen Rückfall! *Stolzbin*
Weder bei mir, noch bei Herrn L.!
Und wie er so schön zu mir sagte: “Schatz, Du wolltest doch immer schon für`s Nichtstun bezahlt werden – jetzt ist es so weit!” ;-)
Bei zwei Menschen, die nicht mehr rauchen, ergibt das eine Summe von ca. 10 Euro am Tag!
Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich also in der Lage, mir schneller Bücher zu kaufen, als ich sie lesen kann!!!!! *Strahl*
-> Versteht mich nicht falsch: Würde schon ein dickes Buch am Tag schaffen bzw. hab ich schon , mein Rekord liegt bei “Die Päpstin” an einem Tag, aber … ich sag mal so: Knappe Geschichte war das, durfte mich ja von den Lehrern nicht beim Lesen unterm Tisch erwischen lassen, lästig sowas, diese Schule, und mit so einem Schinken vor der Nase läuft man auch schonmal wo vor, aber was sollte ich denn machen, man muss halt schonmal Prioritäten setzen, nicht wahr? *Laberflashzuenede*
Insgesamt also kann ich ehrlich sagen: Das Nichtrauchen hat sich schon nach kurzer Zeit gelohnt. Glücklich gemacht hat es mich allerdings noch nicht. Ich war gerne Raucher und wäre es gerne wieder, aber auch wieder nicht und außerdem, äh, wurde mir hier ja schon von einigen Lesern undezent zu verstehen gegeben, das ich Vorbild bin und so. Für wen und warum auch immer, :-D
Also: Durchhalten!
Die liebe Antje schrieb in den Kommentaren (in der ersten Version und dabei bleibe ich!), dass Gewohnheitsänderungen 40 Tage brauchen würden. Daran klammern Herr L. und ich uns jetzt fest und hoffen, dass es dann einfacher wird.
Richtig schlimm ist es, wenn ich (psychisch gesehen) nicht atmen kann. Und ja: Ich bin mir der Ironie durchaus bewusst!
Ich renne ohne die Krücke durch`s Leben, die ich – bis auf diverse Pausen natürlich – Zeit meines Lebens bei mir hatte. Mir fällt grad kein schräger Vergleich für Euch Nichtraucher ein.
Ha, oder doch: Wie wäre es mit Naseputzen?
Ja, das ist gut, das nehmen wir! Also: Stellt Euch vor, Ihr hättet Schnupfen. Und dürftet Euch nicht die Nase putzen. Ihr hättet fiesen, heftigen Schnupfen und müsstet die ganze Zeit diesen quasi schon Reflex unterdrücken, Euch zu schneuzen. Und die ganze Zeit wisst Ihr, dass Euch dieser Vorgang süße, geniale, köstliche Linderung verschaffen würde!
klar wisst Ihr auch: Das ist nicht von Dauer! Denn Ihr habt Schnupfen und müsstet Euch bald wieder die Nase putzen usw., usf. Aber dennoch …!
Ja, visualisiert das mal hübsch, dann könnt Ihr mich vielleicht besser verstehen.
Ahrg.
(-> Für die Jezabels unter Euch (hihihi): Ich bin derzeit ungefähr so drauf wie Bella im 2. Teil des 4. Teils! ;-) )
So, ich wische jetzt meine Tastatur ab und gehe dann irgendwas putzen. Zur Ablenkung.
*Seufz* und *köpfchenhängenlass*
Molly
… aber nein, nicht doch, schaut mal an: *Strahl*
An dieser Stelle nämlich noch einmal ein ganz herzliches DANKESCHÖN! von mir an alle, die mir so liebe Kommentare schreiben und mich aufbauen und ermutigen! Das hilft mir wirklich sehr, das ist für mich eine ganz ganz tolle moralische Unterstützung und hilft mir, durchzuhalten! Danke! *Megastrahl*
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