18. Juli (37+7 SSW) Mein Mutterpass

Hier möchte ich euch einmal meinen Mutterpass vorstellen, den ja jede Schwangere am Beginn der Schwangerschaft vom Frauenarzt bekommt. Dort werden alle Untersuchungen, Labortests und Termine eingetragen. Man sollte ihn ständig dabei haben, falls z.B. ein Notfall eintritt, damit Ärzte und Helfer sofort über den Zustand von euch und dem des Kindes informiert sind.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassDas ist die Vorderseite vom Mutterpass. Man bekommt ihn beim Frauenarzt meißt mit einer Plastikhülle, die von einem Werbeträger gesponsert wird. Das hat mir persönlich nicht gefallen. Entweder kann man sich dann teure Hüllen extra kaufen, oder - was ich gemacht habe - bei Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung eine Hülle bestellen. Die gibt es in orange und blau. Den Link dazu findet ihr hier.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 1. Seite sieht man schon, warum eine Schutzhülle nützlich ist. Im Laufe der Schwangerschaft sammelt man immer mehr lose Dokumente, Visitenkarten und Ähnliches, die man in den Rand stecken kann. Für Berlin gibt es außerdem ein extra Einlegeblatt, was ich allerdings nie ausgefüllt habe. Rechts ist Platz für die Stempel von Ärzten und Hebamme und die einzelnen Untersuchungstermine.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 2. und 3. Seite werden Laborergebnisse verschiedener Tests eingetragen. Zunächst einmal die Blutgruppe (wie man sieht bin ich Rhesus negativ, daher habe ich noch eine Spritze zusätzlich bekommen, aber dazu später). Antikörper-Suchtest - es wird mehrmals nach bestimmten Antikörpern im Blut gesucht, die das Kind schädigen können. Dann der Röteln-Rest - ich habe schon Röteln-Antikörper, habe ich wohl als Kind gehabt, Clamydien-Test - das ist eine Geschlechtskrankheit, die sich bei nicht-Behandlung bei der Geburt auf das Kind übertragen kann. HBs-Antigen - wird nach der 32. SSW durchgeführt und ist ein Test auf eine bestimmte Leberinfektion, die man unmittelbar nach der Geburt mit einer Impfung sehr gut behandeln kann.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 4. Seite werden alle vorausgegangenen Schwangerschaften, Abtreibungen und dergleichen eingetragen. Darunter kommt, wenn durchgeführt, der Toxoplasmose Suchtest, der kostenpflichtig ist. Toxoplasmose ist ein Infekt, den man normalerweise nicht bemerkt, der aber, gerade im frühen Stadium der Schwangerschaft einige Auswirkungen auf das Ungeborene haben kann. Etwa 30-50 der Frauen in Deutschland sollen schon Antikörper dagegen haben. Darunter erfolgt der HIV-Test, bei dem kein Ergebnis eingetragen wird. Es steht nur da "durchgeführt".
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 5. und 6. Seite wird die allgemeine Anamnese - also Fragen zu früheren Krankheiten und besonderen körperlichen Zuständen - festgehalten. Diese Seite wird nach dem ersten Gespräch ausgefüllt, wenn ihr euch für eine Schwangerschaft entscheidet. Weiterhin wird die rechnerische Bestimmung des Geburtstermins (rechts unten) nach der letzten Periode festgehalten. Bei mir wurde das noch einmal um zehn Tage nach vorne korrigiert, da das Embryo wohl schon weiter entwickelt war.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 7. und 8. Seite wird das Gravidogramm festgehalten. Dort werden die Ergebnisse der einzelnen Vorsorgeuntersuchungen notiert, die am Anfang einmal im Monat und am Ende alle zwei Wochen, bzw. jede Woche stattfinden. Im Einzelnen wird das Datum, die Schwangerschaftswoche, der Fundusstand - also wo sich die Gebärmutter befindet -, die Kindslage - Querlage, Schädellage oder Beckenendlage -, ob Herztöne, Kindsbewegungen oder Wassereinlagerungen bei euch (Ödeme) vorhanden sind, das Gewicht, der Blutdruck, der Eisenwert (Hb), ob Stoffe wie Eiweiße oder Zucker im Urin gefunden wurden und ob eine vaginale Untersuchung durchgeführt wurde, notiert. Bei "Sonstiges" steht bei mir z.B. das ich die Tabletten von Folio, wegen dem zusätzlichem Jodbedarf und der Folsäure genommen habe. Bei der 6. Untersuchung wurde bei mir zusätzlich ein Diabetes-Test gemacht, das sind die "OGTT" Werte. In der 9. Untersuchung steht noch, das der Gebärmutterhals auf 2 cm verkürzt war (das ist normal, am Anfang ist er glaube ich bei 4 cm) und das der Kopf des Babys mittlerweile fest im Becken lag. Ganz oben steht noch, dass ich eine Anti-D-Prophylaxe - also eine Spritze wegen meinem Rhesus Negativ-Blut bekommen habe.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 10. und 11. Seite werden die Ergebnisse der drei Ultraschalluntersuchungen festgehalten, die standardmäßig durchgeführt werden. Sie finden jeweils in der 9.-12. SSW, 19.-22. SSW und 29.-32. SSW statt. Dort werden noch einmal die Lage und Entwicklung des Kindes (Kopfumfang, Länge, Gewicht) und die Menge des Fruchtwassers festgehalten. Bei mir war das Gewicht des Babys übrigens eher an der unteren Norm angesiedelt, das hat sich aber später noch "normalisiert".
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassAuf der 12. und 13. Seite ist Platz für zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, also die Feindiagnostik, die man als gesetzlich Versicherter extra bezahlen muss. Ich habe das "Ersttrimesterscreening" gemacht, das hat glaube ich um die 100 Euro gekostet. Man bekommt ein paar nette 3-D Bilder, aber ansonsten war es eher unsinnig. Auf der rechten Seite gibt es noch Normkurven für den Wachstumsverlauf des Fötus. Das sind die Daten, die beim Ultraschall kontrolliert werden. SSL ist Scheitel-Steiß-Länge, BDP heißt Biparietaler Kopfdurchmesser und ATD ist der Abdominale Transversaldurchmesser. Man kann da nachschauen, aber selbst wenn es nicht in der Norm liegt muss das noch nichts heißen. Die Entwicklung des Menschen hält sich nicht immer an Normen.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassSeite 14 und 15 sind bei mir noch leer. Auf Seite 14. könnte man nochmal zusätzliche Ultraschallergebnisse eintragen, dafür habe ich aber immer ein extra Blatt bekommen. Das hätte dort alles gar nicht hingepasst. Auf Seite 15. ist die Abschlussuntersuchung (Epikrise) festgehalten, die nach Geburt und Wochenbett im Krankenhaus eingetragen wird. Da stehen dann Sachen wie das Geschlecht, ob Kaiserschnitt gemacht wurde und wie-rum das Kind geboren wurde.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassDas geht bis auf Seite 16 weiter, wo noch einmal Besonderheiten im Wochenbett notiert werden und die abschließenden gynäkologischen Befunde, die 6-8 Wochen nach der Entbindung bei eurem Frauenarzt gemacht werden. Auf Seite 17 schließt sich dann das gleich noch einmal für eine weitere Schwangerschaft an. Man kann dann allerdings auch einen neuen Mutterpass nehmen.
18. Juli (37+7 SSW) Mein MutterpassDas ist die Rückseite vom Mutterpass.
So, ich hoffe, das hat euch einen Überblick darüber verschafft, wie der Mutterpass aussehen kann. Vielleicht könnt ihr ihn ja mit eurem vergleichen. Ich finde es sehr nützlich, weil es das erste medizinische Dokument ist, das ich selbst einigermaßen nachvollziehen und auch ein Stück weit kontrollieren kann.

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