17. Oktober 2018 – Punta Sal

4. Tag

Als wir noch beim Frühstück saßen, erhielt Pierre einen Anruf, dass es mit der Bootstour doch klappt. Also packten wir schnell unsere Sachen zusammen und um 8.15 Uhr ging es los, bei blauem Himmel und Sonnenschein. Am Bootsanleger sahen wir zum Einstieg gleich ein Krokodil am anderen Ufer, das sogar sehr fotogen sein Maul aufsperrte. Dann fuhren wir in 45 Min. quer über die Bucht zur Spitze des Nationalparks. Dort landeten wir an und machten eine kurze Urwaldtour über matschige Trampelpfade, drangsaliert von Zehntausenden Mosquitos, die sich von unseren drei verschiedenen Repellents nur sehr bedingt abhalten ließen. Der Guide zeigte uns einen kleinen Basilisken, auch bekannt als Jesus-Christus-Echse, weil er über das Wasser laufen kann, einen Balsabaum und den Fußabdruck eines Ozelots. Zudem saß in einem Baum ein Brüllaffe. Wir konnten ihn zwar nur schemenhaft sehen, aber er war nicht zu überhören. Nach einem kurzen Blick in eine Bucht, die eine Filmlocation bei der „Fluch der Karibik“-Reihe gewesen war, fuhren wir mit dem Boot weiter zum Cocalito Beach. Dort leben zwei Garifuna-Familien, die zum Mittagessen gebratenen Fisch mit Reis für 170 Lempiras anboten. Als Getränk gab es für 20 Lempiras noch eine sehr große, frisch geöffnete Kokosnuss dazu. Der Guide erzählte, dass zur Hauptsaison bis zu 40 Boote dort ankern und bis zu 200 Leute zu Mittag essen und baden. Heute waren aber nur wir drei am schönen Strand und ein mexikanisches Ehepaar. Zudem gab es unter dem Sand ein abgesperrtes Nest einer Meeresschildkröte, deren Nachkommen in einer der nächsten Nächte schlüpfen sollten.

Wir stürzten uns dann in die wohltemperierten Fluten der Karibik, die Schnorchelausrüstung brauchten wir aber nicht, denn das Wasser war sehr trüb. Um 13.30 Uhr legte das Boot schließlich schon etwas früher als geplant wieder ab. Normalerweise ist die Rückfahrt immer etwas rauer, denn nachmittags kommt meist etwas Wind auf und heute sogar etwas mehr. Der Wellengang war trotzdem nicht wirklich heftig, aber der Wind blies die am Boot aufspritzende Gischt fast permanent über die Sitzbänke, insbesondere auf der dem Wind zugewandten Seite über die letzte Bank, auf der ich saß. Da sich so zeitweise im Minutentakt ein kleinerer Schwall Meerwasser über mich ergoss, ließ ich die Augen meist geschlossen und war am Ende nass bis auf die Knochen. Immerhin waren meine durch die Vorderbank geschützten Schuhe komplett trocken geblieben.

Zurück in Tela erzählten uns die Mexikaner, dass sie in Houston, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas, lebten und die Tour eigentlich am Vortag hatten machen wollen, sie aufgrund heftiger Schauer dann aber verschoben hatten. Sie waren für vier Tage nach Honduras geflogen und residierten im luxuriösen Indura Beach & Golf Resort. Sie berichteten ganz begeistert von ihrer Radtour auf dem betonierten Weg für die Elektrocarts rund um den hoteleigenen Golfplatz, bei der sie Kapuzineraffen gesehen hätten. Als wir später Pierre fragten, ob das Resort für jeden zugänglich wäre, meinte er, dass er Mitglied des dortigen Golfclubs sei, griff kurzerhand zum Telefon und meldete uns als drei seiner Freunde an. Wir fuhren also hin und man ließ uns an der Schranke sofort passieren. Im Haupthaus, wo wir uns an der Rezeption melden sollten, trafen wir die Mexikanerin dann zufällig an der Poolbar. Sie erkundigte sich für uns nach den Affen. So erfuhren wir, dass die Tiere in der Nähe des Clubhauses im Bereich der Löcher 5, 6 und 7 zu finden sein sollten. Ein Angestellter des Resorts, dessen Wegbeschreibung auf Spanisch wir nicht wirklich verstanden, fuhr dann freundlicherweise mit dem Golfcart voraus. Im Clubhaus erklärte man uns, dass wir uns gerade an Loch 1 befänden und daher einige km zu laufen hätten. Als wir noch unschlüssig herumstanden, bot Benjamin an uns mit einem weiteren Golfcart hinzufahren. So drehten wir also eine bequeme Runde um das gepflegte Green herum.

Erst war in den zwischen Rasenflächen und Wasserläufen stehen gebliebenen „Urwaldhecken“ nichts zu sehen, aber bei Loch 7 saß dann tatsächlich ein halbes Dutzend Kapuziner in einer Palme und labte sich an deren Früchten. Sie schauten immer wieder zu uns herüber, ließen sich aber nicht weiter stören. Später brachte uns Benjamin wieder zum Clubhaus, bekam 5 US$ Trinkgeld und wir fuhren zurück zu unserem Hotel. Dabei fragten wir uns, was wohl Janette Kawas dazu sagen würde, dass sie die Palmenplantagen zwar erfolgreich verhindert hatte, nun aber ein Luxusresort mit einem großzügig angelegten Golfplatz direkt an den Nationalpark grenzt.


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