17. Meine Anthologie: existing and living, know and guess

Bei letzten Einkäufen im sommerwarmen Greifswald fiel mich über irgendwelche Assoziationsketten, die ich hier nicht aufdröseln mag, ein alter Bekannter an. Ich hab den Dichter Cummings vor fast genau 40 Jahren für mich entdeckt, irgendeine Chance auf Veröffentlichung solcher Texte in der DDR sah ich damals nicht. (Es kam 10, 12 Jahre später). In einer Ost-Tageszeitung Anfang der 50er spöttelte jemand darüber, schließlich habe Baldur von Schirach auch Gedichte geschrieben. Später fand ich die Art Pöbeleien auch in Westzeitungen, sie begleiten einen einfach. Die einschießende Zeile war „wie shall, quoth gifted she“. Sie steht in diesem herrlich verkopften Gedicht – einem regelrechten Sonett, b.t.w., es nimmt nur statt Vollreimen Assonanzen und andere Halbreime, ich nenne sie mal Auslautreime:

 

the trick of finding what you didn’t lose
(existing’s tricky:but to live’s a gift)
the teachable imposture of always
arriving at the place you never left

(and i refer to thinking)rests upon
a dismal misconception;namely that
some neither ape nor angel called a man
is measured by his quote eye cue unquote.

Much better than which,every woman who’s
(despite the ultramachinations of
some loveless infraworld)a woman knows;
and certain men quite possibly may have

shall we say guessed?“

„we shall“ quoth gifted she:and played the hostess to my morethanme
© E.E. Cummings 1963



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