16. Todesnachrichten

Nein, ich kam spät nach Haus, ich wußte es nicht. Ich wollte gerade die Nachricht vom Tod des Schriftstellers Julius Sekai Chingono aus Simbabwe recherchieren, da kam eine Mail von Axel Kutsch: Eva Strittmatter und Hadayatullah Hübsch gestorben. Der Tod hält Ernte.

Zunächst einige Zitate aus Nachrufen auf Eva Strittmatter:

An Eva und Erwin Strittmatter erkannten viele nicht zuletzt: Man kann in der DDR auch DDR-fern leben. Mit Pferden, es waren manchmal fast 30, irgendwo draußen auf dem Land. Er schreibt. Sie schreibt.

Von dieser Genügsamkeit zu zweit, dieser scheinbaren Vollkommenheit im Elementaren ging eine Beruhigung aus. Es gab sie also, die Rückzugsorte. Aber das war nicht die ganze Wahrheit, vielleicht war es nicht einmal die halbe. Auch und erst recht nicht die über ihre Dichtung. Dass die schönen Worte so einfach aus dem Anblick des Schönen wachsen, glauben ohnehin nur die Leser. Und Eva Strittmatter hatte sie zu Tausenden, ja Hunderttausenden, fast von Anfang an. Welcher Jetztzeitdichter darf das von sich sagen, welcher überhaupt? Ist jeder Ruhm am Ende ein Missverständnis? / Kerstin Decker, Zeit online („Quelle: Tagesspiegel“) (sehen Sie auch die Leserkommentare!)

 



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