15 gute Gründe, in die Bretagne zu reisen

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

heute möchte ich Sie in die Region meines Lieblingslandes “entführen”, die die Franzosen selbst – mitunter liebevoll mit einem Augenzwinkern, mitunter durchaus kritisch – als das “andere Frankreich” bezeichnen. Sie haben keine Ahnung, wo das genau liegt?

Vielleicht kann ich Ihnen mit diesem Zitat auf die geographischen Sprünge helfen: “Wir befinden uns im Jahre 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.”

Eine wunderbare Entdeckung – nicht nur für Römer

Felsenküste bei Camaret-sur-Mer

Mais oui, hier kann es sich wahrhaftig nur um das Aremorica von Asterix und Obelix, die heutige Bretagne handeln. Eine Halbinsel  am westlichen Rand von Frankreich, voll von Widersprüchen, Geheimnissen und atemberaubenden Landschaften.  Eine Region, die sich ihre Eigenständigkeit sowohl politisch als auch durch den Erhalt ihrer eigenen Sprache, des Bretonisch,  und ihre seit Jahrhunderten gepflegten Traditionen erhalten halt. Die sich in den letzten fünfzig Jahren vom “Armenhaus Frankreichs” zu einem  wohlhabenden und properen Landesteil der Grande Nation entwickelt hat. Und die, meiner Meinung nach, zu den schönsten Reisezielen in Frankreich gehört.

Wir sind zur bzw. in die Bretagne eher durch Zufall gekommen. Bis ins Jahr 2004 hatten wir schon viele Regionen Frankreichs, darunter vor allem Aquitanien, das Loiretal, das Elsass und die Vogesen, die Provence und natürlich die Hauptstadt Paris besucht. Dann “ergatterten” wir eine der Raritäten auf dem Wohnwagenmarkt, nämlich den Westfalia Columbus (mehr darüber gibt es hier) und unser Reisen auch in Frankreich wurde schlagartig anders. Jetzt suchten wir nicht mehr vorwiegend nach Campingplätzen, sondern nach Wohnmobilstellplätzen, auf denen wir auch mit unserem wie ein Wohnmobil ausgestattetem Wohnwagen übernachten durften.

Côte rosé bei Trégastel Plage

Das camperische El Dorado für Wohnmobilisten ist in Frankreich natürlich – die Bretagne. In keiner anderen Region gibt es eine gleiche Dichte an Wohnmobilstellplätzen, viele davon inklusive Meerblick.  So machten wir uns im Herbst 2004 zum ersten Mal  auf den Weg in den Westen und schon nach 2 Tagen hatte uns der “Virus Britannicus” erfasst. Seitdem gehört die Bretagne zu unseren liebsten Reisezielen. Warum die Bretagne uns nicht mehr loslässt, habe ich in folgendem Überblick zusammegefasst.

Hafen von Dolean

15 gute Gründe, um in die Bretagne zu reisen:

1. Weil  es mehr als 1001 Landschaften, Strände und Buchten, Dörfer und Städtchen dort zu entdecken gibt.

2. Weil die Côtes-d’Armor, Finistère, Ille-et-Villaine und Morbihan  zwar alle ein Teil der Bretagne, als touristische Ziele jedoch einmalig sind.

3. Weil das Wetter so abwechslungsreich wie die Landschaft ist.

4. Weil es hinter jeder Wegbiegung der Küstenstraße eine noch schönere Bucht zu bestaunen gibt.

5. Weil man sich manchmal in die Karibik versetzt fühlt.

Felsenküste bei St.-Jacut-de-la-Mer

6. Weil man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man trotz einer Eins im Französischabi die “Einheimischen” in der Bäckerei nicht versteht. Schließlich kann das, dem man linguistisch da nicht folgen konnte, immerhin Bretonisch gewesen sein.

7. Weil auf vielen nicht offiziellen Wohnmobilplätzen oder sogar mit einem Verbotsschild fürs Übernachten gekennzeichneten Parkplätzen an der Küste morgens gegen 8.30 h nicht die Polizei, sondern der örtliche Bäcker mit frischem Baguette und Croissants auftaucht.

8. Weil dort die Sonne (fast) jeden Abend mit großem Finale im Meer versinkt.

Sonnenuntergang an der Küste

9. Weil es dort die frischesten und besten Austern, Jakobsmuscheln und Miesmuscheln gibt. (Vegetarier/Innen überlesen das jetzt einfach mal…)

10. Weil in der Bretagne ein Großteil des französischen Gemüses, vor allem Artischocken, Blumenkohl, Frühkartoffeln, Bohnen, Zwiebeln, Karotten und Frühkartoffeln angebaut werden. Die legendären Erdbeeren von Plougastel zergehen schon ab April vollreif und süß auf der Zunge. Und die Radieschen sind nirgendwo knackiger.

Markt in Erquy

11. Weil Galetttes und Crêpes immer schmecken und auf 1001 Weise gefüllt werden können.

12. Weil man auf den Wochenmärkten nicht nur qualitativ hochwertiges Obst und Gemüse, sondern auch Kittelschürzen, Gummistiefel, Ledergürtel, Dessous, Seglerbedarf und Matratzen mit Überwurf kaufen kann.

13. Weil es mehr als 60 Leuchttürme zu bestaunen gibt. Manchmal sogar zwei auf einmal.

Leuchtturm und Abtei Pointe St. Mathieu

14. Weil die großen Nationalstraßen wie Autobahnen ausgebaut sind, man auf ihnen aber auch mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil keine Maut bezahlen muss.

15. Weil Cidre, den man direkt beim Produzenten kauft, nicht mit dem Getränk, was in Supermärkten angeboten wird, zu vergleichen ist. Richtig guter Cidre läuft golden und leicht prickelnd die Kehle hinunter und kann fast so stark wie ein Rotwein sein.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Ihre Urlaubsplanung für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen haben, möchte ich Ihnen die Bretagne wärmsten empfehlen. Vergessen Sie jedoch nicht, für alle Fälle ein paar dicke Pullover und Gummistiel einzupacken!

Be Breizh!

Ihre Heike Kügler-Anger

 


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