136. Weil das mit dem Rockstar nicht geklappt hat

Er sei, schreibt Armitage einmal, Lyriker geworden, weil das mit dem Rockstar nicht geklappt habe. Dahinter steckt vergleichsweise wenig Koketterie, denn Armitage ist auch ein Sänger der im Norden recht bekannten Band Scaremongers. Seine Frau, Speedy Sue, ist mit dabei: ‘Less is more’ heißt ein Titel, und das sagt auch etwas über die unaufgeregte Poetologie von Armitages Texten.

Alles passt. Nur die beiden Romane ‘Little Green Man’ und ‘The white Stuff’, in denen Armitage etwas zu dick aufträgt und sich als Sprachrohr der benachteiligten Jugend gebärdet, gingen etwas daneben. Und somit wäre wohl schon geklärt, warum die deutsche Literaturwelt, die sich doch sonst sehr aufmerksam in Richtung englischsprachiger Literaturbetrieb reckt, erst mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Beginn von Simon Armitages literarischer Karriere einen Auswahlband seiner Gedichte zustande gebracht hat. Der Lyriker Jan Wagner hat die Gedichte übersetzt, die Auswahl getroffen und ein Nachwort geschrieben.

Schon für diese drei Taten, mit denen er nun erstmals Armitage ins deutsche Bewusstsein geholt hat, muss man ihm danken. / HANS-PETER KUNISCH, SZ 22.6.

SIMON ARMITAGE: Zoom! Gedichte. Ausgewählt und aus dem Englischen übersetzt von Jan Wagner. Berlin Verlag, Berlin 2011. 86 Seiten, 18 Euro.



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