13-Länder-EM 2020

platini

Es gibt durchaus Argumente dafür, doch in der Summe ist Platinis Fussball-Mega-Projekt eine ausgesprochen dummme Idee! In 13 Ländern soll die Fussball-Eupameisterschaft 2020 ausgetragen werden: In den Stadien von zwölf Ländern jeweils drei Gruppenspiele und ein K.O.-Spiel der zweiten Phase. Im 13. Land dann die Halbfinals und das Finale. Was übrig bleibt, ist ein zerfleddertes Turnier in einem Europa, das uneinig scheint wie selten. Vor allem aber sorgt dieser Austragungsmodus dafür, dass Fans benachteiligt werden.

 

Dafür spricht, dass es wirklich bereits genügend moderne Stadien in Europa gibt. Wenn das Turnier über den gesamten Kontinent verteilt wird, müssen keine weiteren gebaut werden. Der Kostenfaktor relativiert sich allerdings inzwischen ganz von selbst. Ob der Bau von zwei, drei Stadien nicht doch noch besser ist, als den Banken Billionen in den nimmersatten Rachen zu werfen und somit für Infrstaruktur zu sorgen, die zumindest einem Teil des Volkes für Jahre und Jahrzehnte zugute kommt, darüber darf man durchaus geteilter Meinung sein.

istanbul
Istanbul ist angeblich Favorit für die Austragung von Halbfinale und Finale.

Die Nachteile überwiegen selbst dann, wenn man diesen Vergleich weglässt. Bisher hatten die Zuschauer – und um die geht´s doch angeblich – die Möglichkeit, sich das Turnier in einem oder höchstens in zwei angrenzenden Ländern anzuschauen. Und jetzt? Wer kann sich denn ein Gruppenspiel in Griechenland anschauen, danach das Achtelfinale in Schweden, das Viertelfinale in Italien, um dann zum Halbfinale und zum Finale in die Türkei zu fliegen? Fussball-Turnier nur für superreiche Fans? Das würde ins System passen, wenn die beste Medizin auch nur noch für Patienten mit dickem Geldbeutel zu haben ist.

Vor allem aber nimmt dieser Austragungsmodus dem Ganzen das Ambiente. Bisher war die Vorfreude gross im Land der zukünftigen EM. Jetzt wird es 2020 nicht einmal mehr eine Heimmannschaft geben, mit der das ganze Volk mitfiebert. Da entsteht keine EM-Atmosphäre mehr und derWettbewerb wird zu einem künstlichen verkopften Gebilde, das nicht einmal dazu dienen kann, das “Europa-Feeling” zu stärken, das es derzeit sowieso nicht gibt oder zumindest weniger als jemals zuvor.

Eine ausgesprochene Schnapsidee von Monsieur Platini also, deren Ergebnis jetzt schon absehbar ist. Spannend bleibt allein die Frage, in welcher Währung die Fans der einzelnen Länder 2020 ihre Eintritsskarten kaufen werden.


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