13 Kilometer Glück – so einfach!

13 Kilometer Glück? Wie ist das wohl wieder gemeint?

Genauso wie es dasteht. 13 Kilometer voller Glück, Zufriedenheit und trotz der Anstrengung mit einem Lächeln auf den Lippen. Kein Zweifeln, kein Grübeln.
Einfach laufen!

Ich habe lange auf solch ein Erlebnis warten müssen. Nach den vielen Wochen in denen sich die Depression mein Leben bestimmt.
Nicht äußerlich! Innerlich nagt diese grausame Krankheit an einem. Selbst als sehr positiver Mensch bin ich bei dieser Art der Erkrankung hilflos. Ich grübele, zweifle und hoffe.
Die Psychopharmaka heben die Stimmung. Du hast gute Tage. Tage an denen es ist wie vor der Krankheit.
Du möchtest kreativ sein, dich nützlich machen.

Spätestens am nächsten Tag kommt dann wieder der Sturz nach unten.
Antriebslos! Erschöpft!
Wieder wird gezweifelt, gegrübelt und gehofft.

Die Laufeinheiten, soweit man dies noch als Laufen bezeichnen kann, haben mit dem was ich vor einem halben Jahr noch gemacht habe wenig zu tun. Es ist mühsam sich aufzuraffen und die Laufschuhe anzuziehen.
Und wenn ich es einmal geschafft habe, ist es ein Gefühl eine Zentnerlast auf den Schultern mitzuschleppen.
Zwar sind die Stunden an der frischen Luft und in der Natur herrlich, aber sie ermüden und nach Spaß schaut das ganze auch selten aus.

Und dann kommt so ein Lauf wie heute. Erst das Drama bis ich mich endlich aus dem Bett gequält habe. Aber dann sehe ich meinen neuen Laufschuhe.
Sauber und unbefleckt! Ich muss sie einfach ausprobieren. Nur ein paar Meter.
Einfach loslaufen und den Sauerstoff in die Lungen pumpen.

Und auf einmal kommt das Gefühl. Das Gefühl des Glücks dass ich so lange beim Laufen vermisst habe. Die Lockerheit und der Spaß.
Ich muss mich bremsen um nicht an den Anschlag zu gehen.
Ich will genießen! Lächeln! Laufen!

Wer es kennt wird mich verstehen, wer es noch nie erlebt hat tut mit leid.
Es ist genau dieses Glück das ich brauche. Das Glück das mir helfen wird aus dieser Krise herauszukommen. Das mir Kraft und den Willen gibt daran zu arbeiten!
Nicht aufgeben, weitermachen.
Es werden auch wieder schlechte Tage auf mich zukommen. Aber ich habe keine Angst mehr davor. Ich weiß nun wieder das ich es anders kann. Und will!

Es wird bestimmt mein schwerster Ultra den ich in meinem Leben bisher zu meistern hatte, aber es wird definitiv nicht der letzte sein den ich finishe!
13 Kilometer Glück können einem Menschen so viel Selbstvertrauen geben, dass er jede Hürde im Leben nimmt!


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