Das Selbstporträt des Dichters als Vineta-Forscher und meckerndes Blässhuhn wird in großartigen Elegien im Ton von Hölderlin und Rilke vorgetragen.
Die famosen „Lietzenlieder“ bilden im neuen Band einen Sonetten-Zyklus, in dem Berliner und Brandenburger Gewässer und ihre Vogelarten als Ort poetischer Selbstvergewisserung aufgerufen werden. In einer Elegie des Zyklus „Lust, Umgang, Sprache“, einer zwischen Pathos und Selbstironie, hohem Ton und Schnoddrigkeit changierenden Selberlebensbeschreibung, taucht der „Eisenhans“ auf, ein „wilder Mann“ aus den Märchen der Gebrüder Grimm, der seine Verfolger und Rivalen auf den Grund eines Tümpels zieht. / Michael Braun, Tagesspiegel
Uwe Kolbe:
Lietzenlieder.
Gedichte. S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2012. 112 S., 16,99 €.