Malikongwa wartete nie darauf, daß jemand von außen kommt und sein Werk würdigt. Er war Pionier im Kampf gegen Ignoranz, Analphabetismus, „literary poverty, non-history and non-being“ – literarische Armut, Geschichtslosigkeit und Nicht-Existenz.
Er war ein Fußsoldat im Krieg gegen die Hegemonie der Tswana-Kultur gegen Ikalanga, beim Verschweigen und Umschreiben der Geschichte der Einheimischen, in der Suche nach der Kalanga-Sprache und -Schreibkultur. Das sind schwere und einsame Kämpfe, man gewinnt sie nur mit jenem seltenen Geist der Selbstlosigkeit und Vision. Denn Tatsache ist, daß niemand kommen wird und die Geschichte für dich aufschreiben.
Die Wahrheit ist, wenn du der Macht die Wahrheit entgegenhalten willst, mußt du sie selbst aufschreiben und veröffentlichen. Wenn du daran interessiert bist, das Denken und Fühlen deiner Leute zu bewahren, bist du auf dich selbst angewiesen. Und wenn du Wissen weitergeben willst, das nicht in der Schule gelehrt wird, mußt du es selbst veröffentlichen und verbreiten, wie ich in der Einleitung zu seinem Gedichtband „Der Duft des Kuhdungs“ schrieb. / BAROLONG SEBONI: Remembering Malikongwa – Part 1, Mmegi online 27.5.
Der Dichter und Historiker Albert Malikongwa starb am vergangenen Sonnabend nach langer Krankheit in einem Krankenhaus in Gaborone. Malikongwa veröffentlichte auf Ikalanga und Englisch. Seine Gedichte wurden in zahlreichen Gedichtbänden gesammelt und in Zeitungen wie dem Guardian und Rundfunksendern wie Radio Botswana, Voice of America und der BBC verbreitet. / The Botswana Gazette
Tswana, Ikalanga: Bantuvölker im südlichen Afrika
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