Noch einmal Österreichisch. Die Presse beginnt eine Reportage über den Wiener Wurstelprater mit Versen von Heimito von Doderer. Einem Vers, genauer gesagt:
Lichtvoll bricht die Sonne durch die alten Praterbäume – und das war’s dann schon mit Heimito von Doderer. Über den ersten Satz der ersten Strophe kommen wir nicht hinaus. Es gibt hier keine weißen Tische, keine „golddurchschossnen Räume“, keinen „purpurblutenden“ Sonnenuntergang hinter „schweren Wipfeln“. Es gibt viel Lärm, grelles Licht, lautes Geschrei und den Geruch von altem Speiseöl.
Wir sind hier weit weg von der Idylle, die der große österreichische Autor in seinem Gedicht „Praterabend“ beschreibt.