Quelle: https://netgalley.de
Titel(Deutsch)Du und ich gegen den Rest der Welt
AutorJennifer Waschke
VerlagForever by Ullstein
GenreRoman/Jugendbuch
Seiten208 Seiten
Meine Bewertung4/5
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Lina hat eigentlich nur eine wirklich Freundin und genau diese zieht mit ihrer Mutter mehrere 100 km weit weg. Für Lina ist das ein Weltuntergang, weil sie auch als einzige Person von den Alkoholproblemen von ihrem Vater weiß. In einem Club lernt sie Micky kennen und verliebt sich in diesen. Doch die Probleme von ihrem Vater stellt diese Liebe auf eine harte Probe und zu allem Überfluss wird auch noch das Jugendamt auf Lina aufmerksam.
Review
Die Handlung ist wirklich tiefgründig, emotional und einfach nur mitreißend. Das Buch wurde in einem angenehm flüssigen Schreibstil verfasst. Nach meinem Geschmack hätte es ruhig etwas länger bzw. dicker sein können um den Ganzen noch mehr Tiefe zu geben. Und durch den personellen Erzähler fehlt auch etwas die Emotionalität.
Vor allem der Alkoholismus vom Vater wird gut dargestellt und man merkt wie sehr das alles Lina belastet. Lina will einfach den Schein wahren, weshalb alles nach außen hin gut erscheinen muss. Wie erklärt man anderen den Alkoholismus vom Vater und das eigene Versagen dagegen anzugehen, obwohl es ja im Grunde gar nicht das eigene Versagen ist? Lina schämt sich unheimlich für ihren Vater und das wird immer wieder deutlich. Zwischen all diesen Problemen und Tiefen wird immer wieder klar, dass Lina eine sehr lebensbejahende Einstellung hat. Sie möchte eine Veränderung und vor allem möchte sie im Leben etwas erreichen.
Es findet eine nachvollziehbare Charakterentwicklung statt und bei Lina merkt man richtig wie sehr sie sich durch die Geschehnisse verändert und auch erwachsen wird. Sie lernt auch, dass sie keine Verantwortung für ihren Vater trägt und vor allem lernt sie, dass das alles nicht ihre Schuld ist.
Das Cover finde ich schön und auch passend zur Handlung.
Was ich mich nachdem Lesen gefragt habe ist, warum die Playlist erst am Ende auftaucht? Macht die nicht eher am Anfang Sinn?
Fazit
Das Buch besteht aus ungefähr 200 Seiten und am Ende befinden sich eine 30 seitige Leseprobe. Mir hat besonders die realistische Darstellung der Probleme gefallen und dass nichts geschönt wurde. Alkoholismus ist nun einmal eine Krankheit, die leider immer noch mehr oder weniger toleriert und auch totgeschwiegen wird. Sie zerstört nun einmal Familien und das wird sehr deutlich im Roman. Wenn der Betroffene keine Veränderung möchte kann man als Außenstehender kaum etwas bewirken.
Was ich auch positiv hervorheben möchte ist, dass die Liebesgeschichte eben nicht reibungslos verläuft und all diese Probleme eine Beziehung ganz schön auf die Probe stellt.