Jan Kilian, am 22. März 1811 in Döhlen unweit von Bautzen geboren und am 12. September 1884 als evangelisch-lutherischer Pfarrer in Serbin/Texas gestorben, ist für die Sorben bis in die heutige Zeit ein bedeutender Mann. Sie erinnern mit verschiedenen Veranstaltungen an den 200. Geburtstag Kilians.
Als Pfarrer wirkte er von 1837 bis 1848 in Kotitz bei Weißenberg, gründete 1843 die lutherische Gemeinde Weigersdorf/Klitten, war dort Pfarrer sowie auch aktiv in der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Döbbrick in der Niederlausitz, bis er 1854 mit nahezu 600 Sorben nach Texas auswanderte. Dort gründete er 1855 die bedeutendste sorbische Kolonie in Übersee und war bis 1883 Pfarrer sowie bis 1872 Lehrer in Serbin. Er dichtete in sorbischer Sprache Choräle, war Dichter weltlicher Texte und veröffentlichte religiöse Schriften. Bis heute treffen sich in Serbin alljährlich mehr als 2000 Nachkommen der sorbischen Auswanderer zum großen Fest…
Auch der Sorbische Künstlerbund widmet sein 33. Fest der Poesie dem Gedenken an Kilian. Das alljährliche Festival der Lyrik und Musik beginnt am Freitag um 18 Uhr mit einem Literaturabend in der tschechischen Stadtbibliothek Varnsdorf, den sorbische und tschechische Poeten gestalten. In der Kirche zu Hochkirch werden am Sonnabend um 19.30 Uhr beim internationalen Poesieabend Kilians Gedichte in acht Sprachen von sorbischen, deutschen, tschechischen, polnischen, syrischen und amerikanischen Dichtern vorgetragen, darunter auch auf Arabisch und Englisch. / Alfons Lehmann, Lausitzer Rundschau