Die Insel Mainau, die Reichenau, das Zeppelin-Museum und das Fürstenhäusle, die weißen Fähren, Thermen, Museen und malerische Uferpromenaden: der Bodensee ist zu recht eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Oft sind die schönsten Plätze – vor allem im Sommer – einfach ungenießbar: zu viele Leute, zu laut oder manchmal auch schlicht zu teuer. Aber deshalb lieber gar nicht an den See fahren? In seinem Neuen Buch “Der Bodensee” verrät Bodenseekenner Patrick Brauns “101 Orte zum Verweilen und Entdecken”.
Nach zahlreichen Bodensee-Führern sammelt der Autor in seinem neuen Buch 101 Lieblingsorte, die in vorherigen Ausgaben keinen Platz mehr gefunden haben. Sie machen das Buch zum Kompendium für idyllische Flucht-Orte, an denen die Seele dieser Landschaft spürbar ist. Brauns zeigt nicht nur ein paar magische Orte, an denen sich der See abseits von Souvenir-Läden und Eintrittsgeldern genießen lässt, sondern auch überraschende Seiten bekannter Sehenswürdigkeiten. An heißen Sommertagen bietet beispielsweise das Münster in Konstanz ruhige und schattige Plätzchen, zum Beispiel den Pfalzgarten oder den Kreuzgang, die gleichzeitig Logenplätze fürs tägliche 16-Uhr-Läuten sind.
Das Konstanzer Hörnle ist zwar im Sommer massig besucht, doch wer früh aufsteht oder außerhalb der Saison herkommt, kann hier einen unvergleichlichen Sonnenaufgang erleben und später im Café Hörnle ein ausgezeichnetes Frühstück bestellen. Auch die Blumeninsel Mainau ist am Morgen noch ein erfrischender Ort zum Entspannen und auf der gut besuchten Reichenau hat man von der nur 45 Meter höher gelegenen Hochwart einen herrlichen Blick über die ganze Insel sowie aufs Untersee-Dreieck.
Den “schönsten Wartesaal Deutschlands” nutzen in Radolfzell vor allem Bahnreisende – die Hafenmole ist aber auch ohne Zugticket ein toller Platz für eine Pause mit Fußbad. Oder mehr.
Einheimische in Gaienhofen wissen: den schönsten Ausblick über ihren See gibts von der Plattform eines über 100 Jahre alten Wasserreservoirs, das oberhalb der sehenswerten Kirche und des Friedhofs steht. Wenns noch mehr Panoramablicke sein dürfen, empfiehlt sich eine Wanderung zur Burgruine Hohentwiel bei Singen.
Pro Seite stellt Patrick Brauns mit Bild und Text einen Geheimtipp vor, für Naturliebhaber zum Beispiel das wildromantische Argental bei Tettnang. Ein Flusstal, das nicht nur für Kinder ein echtes Abenteuer ist. Auf Seite 216 gehts dann vom ersten vorgestellten Ort, dem Konstanzer Münster, auf dem Jakobs-Weg raus aus dem Bodenseeland zum 101. Ort, dem geschichtsträchtigen Rapperswiler Steg.
Eine Übersichtskarte erleichtert die Planung. Und für alle, die noch mehr sehen und erwandern wollen, hat Patrick Brauns im vierseitigen Anhang 99 weitere Tipps gelistet, die nimmermüde Entdecker endgültig zu echten Bodensee-Kennern machen.
Patrick Brauns “Der Bodensee. 101 Orte zum Verweilen und Entdecken”, 224 Seiten, 16 Euro 95, Theiss-Verlag