100 Monstermacken (3)

oder

Wie ich einen Kommentar wiederverwertete, weil ich ein faules Monster bin

Dieses Geständnis ist peinlich, aber so ist das halt manchmal mit den Macken:

Ich habe das Dschungelcamp geguckt. Und das sogar ziemlich gern.

Und ab hier kann ich aus meinem Kommentar von neulich kopieren:

Aber ich bekenne mich dazu: Ich habe das größtenteils gerne geguckt, was mich selbst überrascht hat. Als Schnapsidee, um Langhans zu beobachten und mit einer Kollegin jeden Tag darüber zu lästern, gestartet, fand ich es tatsächlich teilweise amüsant, hauptsächlich wg. Dirk Bachs und Sonja Zietlows Sprüchen. (Was habe ich mich jahrelang gewundert, dass sich Dirk Bach für so etwas hergibt? Der hat immerhin mal so was wie „Lukas“ gedreht.) Normalerweise mag ich Sendungen nicht, in denen Menschen vorgeführt werden. Ich finde es schlimm, wenn Dieter Bohlen junge Leute so dermaßen in die Pfanne haut, dass die heulend aus dem Studio (oder wat das ist, wo das Vorsingen stattfindet) rennen. Das sind Menschen, die teilweise noch nicht mal aus der Pubertät raus sind… Auch bei anderen Reality-Formaten, die ich fast alle nur von kurzen Auszügen her kenne denke ich, dass man manche Menschen besser vor sich selbst geschützt hätte.

Aber beim Dschungelcamp handelt es sich überwiegend

  1. um öffentlichkeitssüchtige Stars, die
  2. verdammt gut bezahlt werden (50.000 Euro lt. offiziellem Dschungelcamp-Blog, also wird die Info wohl hoffentlich stimmen)

Jedenfalls passen die beiden Moderatoren wie die Faust aufs Auge und ich kann mich über Sprüche wie

„Oh, vier Gags in einer Minute. Mario Barth nennt so was ein komplettes Bühnenprogramm“

u. ä. amüsieren, und das von Dirk Bach in quietschgrellen Klamotten steckend.
Die Ekelprüfungen, gerade, wenn sie was mit Essen zu tun hatten, waren allerdings gar nicht mein Fall, aber letztendlich ist das zum Glück nicht der größte Anteil gewesen. Und als Sarah „Dingens“ Knappik weg war, wurde es auch etwas lahmer.
Ja, es ist mir ja schon etwas peinlich, zumal ich ja ansonsten humortechnisch gar nicht Oliver-Pocher-Mario-Barth-Ingo-Appelt gestrickt bin… Aber imo sind Dirks und Sonjas Sprüche auch origineller, aber das muss ich ja sagen, wenn ich das schon gucke. ;-)

Zitat Ende. Blinkfeuer hatte zu dem Thema noch einen interessanten Artikel verlinkt: „Der Dschungelflüsterer“, ein Interview mit einem der Gagautoren. (Die dort genannten Sprüche sind m. E. noch nicht mal die besten, außer vielleicht zwei davon. Auch gab es mehrere Sendungen, in denen z. B. Uli Hoeneß und Guttenberg immer wieder aufs Korn genommen wurden, aber das kann man gar nicht richtig gut beschreiben, das wirkt aufgeschrieben nicht halb so lustig, weil Sonja und Dirk die Ätzsprüche einfach gut präsentieren können.)

Und irgendwo habe ich so ein pseudowissenschaftliches Hirngequirl gelesen, das so in etwa aussagte, dass man das Dschungelcamp gucke, weil es von dem eigenen Leben voller Zwänge und ohne Ausbruchsmöglichkeiten ablenke. Ja, klar, man kann Sachen auch totinterpretieren… Aber vielleicht trifft das auf alle anderen Zuschauer zu und nur das böse Monster guckt aus reiner Gehässigkeit.

Dankenswerterweise hat sich ja auch Zimtapfel zum Campgucken bekannt. :-) Vielleicht finden sich doch noch mehr Gucker? Und wenn es nur anonym ist, egal. Eine kleine Umfrage:

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