100 DVDs in 100 Wochen: Zwei glorreiche Halunken

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100 DVDs in 100 Wochen: Zwei glorreiche Halunken

Nummer 68 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist ein wahrer Klassiker von Meisterregisseur Sergio Leone: Zwei glorreiche Halunken (wobei es laut englischem Titel The Good, the Bad and the Ugly bzw. italienischem Originaltitel Il buono, il brutto, il cattivo ja eigentlich drei Halunken sind).

Aus welchem Grund der englische Filmtitel so katastrophal ins Deutsche übersetzt wurde ist mir bis jetzt nicht wirklich klar – denn die Charaktere sind weder zu zweit noch glorreich, aber ich lasse das jetzt mal einfach so stehen. Fakt ist, dass ich mir, auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen mit Western, recht schwer tue den nächsten 171 Minuten voller Vorfreude und ohne jeglicher Skepsis entgegenzutreten.

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Die Story ist, typisch Western eben, ziemlich geradlinig und ohne überraschende Wendungen  – dafür mit umso mehr Blickduellen und wilden Schießereien. Da auf der Rückseite der DVD die Handlung kurz und knackig zusammengefasst ist, möchte ich sie hier wiedergeben: „Ein mysteriöser Fremder namens Joe (Clint Eastwood), der mexikanische Revolverschütze Tuco (Eli Wallach) und Sentenza (Lee Van Cleef), ein sadistischer Krimineller, sind auf der Jagd nach einer Geldkassette. Inhalt: 200.000 Dollar. Die drei Desperados haben untereinander nichts gemeinsam – werden aber zu Komplizen, wenn es die Situation erfordert. Doch jeder verfolgt nur ein Ziel: die Geldkassette. Und keiner von ihnen ist bereit, zu teilen …

Nachdem ich die 171 Minuten hinter mir habe, zugegebenermaßen mit einigen kurzen Unterbrechungen, bin ich unglaublich positiv überrascht. Die Tatsache, dass ich bei einem Western nicht eingeschlafen bin, der Handlung vollständig folgen konnte und nicht von den unendlichen Schießereien gelangweilt wurde, ist schon mal ziemlich erstaunlich. Sergio Leone schafft es tatsächlich während des gesamten Films die nötige Portion Spannung zu schaffen – wohl auch durch den wirklich gelungenen Einsatz der Filmmusik von Ennio Morricone. Überhaupt die Musik: Jeder kennt das Thema von Zwei glorreiche Halunken und verbindet dieses sofort mit endloser Wüste, zusammengekniffenen Augen und schnellen Schüssen.

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Die Story an sich ist nicht minder gelungen – handeln doch die drei Charaktere dermaßen egoistisch, dass man sich zwar bei manchen Szenen schon fragt, warum es der eine oder andere immer wieder aus brenzligen Situationen schafft, jedoch passiert dies so unterhaltend, dass es nicht weiter stört. Apropos Unterhaltung: Das erste Wort wird erst nach ganzen zehn Minuten gesprochen. Und auch sonst ist der Film nicht unbedingt von den gesprächigsten Charakteren besiedelt, was die Einsamkeit der drei Protagonisten und die endlosen Ritte durch Wüste und Dörfer natürlich bestens unterstreicht.

Obwohl der Film übrigens ein Budget von 1,2 Millionen Dollars hatte, so war die Arbeit am Set nicht unbedingt komfortabel. Auf der Innenseite der DVD wird Eli Walach folgendermaßen zitiert: „Wir fingen bei Sonnenaufgang mit der Arbeit an und machten weiter, bis es dunkel wurde. So arbeiteten wir an sechs Tagen in der Woche, vier Monate lang. Und unter Umständen, die auch nicht besonders gut waren. Es gab keine Wohnwagen, keine Klimaanlagen und keine sonstigen Annehmlichkeiten. Als wir in der Wüste in Südspanien drehten, sagte ich nach einer Szene zu Regisseur Sergio Leone: Ich muss mal zur Toilette, wo ist die denn? Und Leone zeigte in die Wüste und sagte: Da!

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Nach ein bisschen Hintergrundinfo komme ich also zu meiner Empfehlung: Anschauen! Ich bin wahrlich kein Western-Fan und trotzdem konnte mich Zwei glorreiche Halunken dermaßen überzeugen, dass ich diesem Film jedem ans Herz legen möchte. Wer es drei Stunden nicht ohne weiteres vor dem Fernseher aushält, kann auch ein nettes Trinkspiel daraus machen: Für jedes „Hurensohn“ einen Shot und die Party geht ab.

Das nächste Mal geht es weiter mit Charles Laughton’s Die Nacht des Jägers.


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Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.



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