100 DVDs in 100 Wochen: Hana-bi

Hana-bi-(c)-1997,-2004-Studiocanal

100 DVDs in 100 Wochen: Hana-bi

Hana-bi (Deutsch: Feuerblume) bekam seinen Titel durch Takeshi Kitano’s Mitarbeitern, da niemand mit seiner ursprünglichen Idee einverstanden war. Der japanische Film ist die Nummer 67 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen.

Der japanische Regisseur Takeshi Kitano gilt als Tausendsassa: Regisseur, Schauspieler, Entertainer in Funk und Fernsehen, Autor, Maler – er scheint immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Auf der Innenseite der DVD erfahre ich auch, dass er in Hana-bi zum ersten Mal versucht hat mit Rückblenden, einer ausgefeilten Farbdramaturgie, Szenen im Schnee sowie „den Einsatz von Gemälden als Kommentar der Beziehungen seiner wortkargen Protagonisten“ zu arbeiten. Somit klingt der Film, zumindest in der reinen Theorie als ziemlich spannend und interessant.

Hier zur Story: Der lang gediente Polizist Nishi (Takeshi Kitano selbst) ist am Ende – seine Frau leidet schwer an Krebs, die gemeinsame Tochter ist kürzlich verstorben. Als ob das nicht schon genug Leid für ein ganzes Leben wäre, wird auch noch sein Kollege Horibe von den Yakuza zum Krüppel geschossen, ein anderer Kollege wird getötet. Um den Ganzen noch eins draufzusetzen fordern schließlich Kredithaie Geld zurück, welches sich Nishi zur Besorgung der teuren Medikamente für seine Frau geborgt hat. Die Zeit als braver Polizist ist somit für ihn vorbei – Nishi befreit sich aus sämtlichen sozialen und moralischen Zwängen und begibt sich auf seinen ganz persönlichen Rachefeldzug – ohne Kompromisse.

Liest man sich den Plot und den Hintergrund zu Hana-bi durch, so erwartet man sich einen wirklich guten und auch gut gemachten Film – doch an dieser Stelle muss ich leider enttäuschen. Zugegeben, teilweise ist die Bildsprache unglaublich schön und auch der Einsatz der von Kitano selbstgemalten (sehr fantasiereichen) Bildern passt perfekt in die Grundstimmung des gesamten Films. Doch hier mein großes Aber: Hana-bi ist dermaßen wortkarg und still, dass ich Mühe habe meine Augen offen zu halten. Auch wenn gerade diese stillen Momente zwischen Nishi und seiner Frau routinierte Zärtlichkeit darstellen sollen, so sind die 99 Minuten für mich eine ziemliche Herausforderung. Liebhaber des japanischen Kinos werden den Film wohl lieben – für mich ist er definitiv zu ruhig.

Meinen Empfehlung: Plot, Machart und Cast sind wohl hauptsächlich etwas für Japan-Filmliebhaber, für alle Anderen wird Hana-bi wohl zur Herausforderung.

Das nächste Mal geht es weiter mit Sergio Leone’s The Good, the Bad and the Ugly.


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Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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