100 DVDs in 100 Wochen: Die Dinge des Lebens

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100 DVDs in 100 Wochen: Die Dinge des Lebens

Nummer 60 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist aus dem Jahr 1970 – Claude Sautet’s Die Dinge des Lebens (Originaltitel: Les choses de la vie).

Französische Filme, oder wie in diesem Fall eine Kooperation von drei Ländern, nämlich Frankreich, Italien und der Schweiz, werden oftmals nur von Cineasten geliebt. Einerseits ist es die spezielle Machart, die diese Art von Filmen für manchen besonders anstrengend macht, andererseits wohl die einfachen und aber irgendwie auch komplexen Geschichten. Im Fall von Die Dinge des Lebens verhält es sich allerdings etwas, wenn auch nicht viel, anders.

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Die Geschichte beginnt mit einem Autounfall – der Pariser Architekt Pierre (Michel Piccoli) liegt schwer verletzt im Gras und wird schließlich ins Krankenhaus gebracht. In diesem dämmrigen Zustand, erinnert er sich an die letzten Tage vor seinem Unfall sowie an ein paar Fragmente seines bisherigen Lebens. So sieht man in Rückblenden nicht nur die leidenschaftliche, wenn auch anstrengende Beziehung zur jungen Übersetzerin Hélene (unglaublich gut: Romy Schneider), sondern auch die gescheiterte Ehe mit Catherine (Lea Massari).

Die Dinge des Lebens ist ein unglaublich schöner Film, der einem das Gefühl des tiefen Bedauerns von Pierre hautnah nachvollziehen lässt. Man kann sich sowohl in den verständnisvollen Charakter der Ex-Frau als auch in die leidenschaftliche und bezaubernde Hélene hineinversetzen. Einzig Pierre ist es, der eigentlich alles in seinem Leben hat und dieses doch nicht in vollen Zügen genießen kann. Sein ständiges Warten und Abwägen lässt einem buchstäblich im Regen stehen – zumindest ergeht es Hélene so, die offenbar an einem Punkt angekommen ist, an dem ihre Liebe mehr Trauer als Freude bringt.

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Sautet schafft es ein leises und doch umso intensiveres Psychogramm einer Dreiecksbeziehung zu zeichnen, welches keinem Zuseher kaltlässt und einem dazu bringt, vielleicht gerade in der heutigen Welt, noch einmal einen Schritt zurückzusteigen um sein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Was ist Glück? Was sind sie schließlich, die Dinge des Lebens, die unser Leben vollständig machen und unseren Tag bereichern … Es lohnt sich auf jeden Fall nach diesem Film innezuhalten und sich darüber ein paar Gedanken zu machen. Denn auch wenn diese Phrase schon mehr als abgedroschen daherkommt – morgen kann einem schon ein Bus überfahren …

Bevor ich jetzt aber allzu melodramatisch werde, komme ich zu meiner Empfehlung: Sehenswert! Raucher oder Menschen die auch nur einen kleinen Hang zu Nikotin verspüren sollten vorbereitet sein: Es gibt keine Szene, in welcher nicht geraucht wird.

Das nächste Mal geht es weiter mit Robert Altman’s McCabe & Mrs. Miller.


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Autor

Jeannine Riepl

Aufgabenbereich selbst definiert als: Background-Infosammlerin im Bereich Film und TV. Findet dass “Keine Feier ohne Geier” einer der witzigsten Sätze in der Geschichte des Disney-Films ist.


 
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