10 Tipps für mehr Leichtigkeit

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Bei Gesprächen mit anderen Kreativen und Unternehmern fällt mir häufig auf, dass ihnen im Laufe der Zeit die Leichtigkeit abhanden kommt. Auch ich selbst tappe hin und wieder in die Falle des Angestrengt-Seins. Doch wirkt sich das weder positiv auf die Kreativität noch auf das Business und erst recht nicht auf das eigene Privatleben aus. Daher erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie die Leichtigkeit mithilfe von 10 Tipps in Ihren Alltag zurückholen.

Was ist Leichtigkeit? Eine leicht verständliche Definition

Die Definition von Leichtigkeit ist im Grunde – leicht. Sich frei fühlen, beinahe schon ein wenig beschwingt sein: Leichtigkeit ist eine Insel, von der aus wir mit Gelassenheit die Wogen des Lebens betrachten. Von diesem sicheren Stand aus geschieht die Lösung von Problemen nahezu mühelos.

Das Gegenteil von Leichtigkeit ist Schwermut: Wir fühlen uns, als würden wir die ganze Zeit einen Steinbrocken hinter uns herziehen. Stunden- oder sogar tagelang wälzen wir Probleme. Diese Grübelei und die dadurch aufkommende Schwere kann bis hin zum seelischen Niederdrücken (Depression) des gesamten Gemütszustandes führen. Wie Sie besser mit Problemen umgehen, erfahren Sie in meinem Zielbar-Beitrag: Raus aus der Problemtrance! Durch lösungsorientiertes Denken die Starre lösen.

Das andere Extrem der Leichtigkeit ist der Verlust von Bodenhaftung. Der Mensch lebt dann in einem Luftschloss, ist nicht mehr geerdet. Das richtige Maß an Leichtigkeit lässt sich am Beispiel einer Existenzgründung veranschaulichen. Wer zaudernd, ängstlich und mit wenig Energie in die Selbstständigkeit startet, wird keinen Erfolg haben. Andererseits kann ein solide aufgestellter Businessplan nicht schaden, um erst einmal das realistische Fundament zu legen, bevor Gründerinnen und Gründer von internationaler Expansion in der Zukunft schwärmt.

Die goldene Mitte ist daher die Leichtigkeit, optimistisch und zugleich mit einem bodenständigen Plan das Abenteuer zu starten. Das Beste aus Vernunft und Wagemut zusammenzuführen.

10 Tipps für mehr Leichtigkeit

Leichtigkeit lässt sich lernen. Und es gibt eine Vielzahl von Gründen dafür, dieses Ziel anzustreben. Zum einen wird das eigene Leben dadurch, nun ja, leichter. Zum anderen wirkt Leichtigkeit attraktiv auf andere Menschen, was sowohl im Business als auch in der Liebe positive Auswirkungen hat. Die folgenden Tipps entspringen meinen persönlichen Erfahrungen und lassen sich einfach im Alltag umsetzen.

1. Richtig atmen

Vielen Menschen ist die eigene Atmung überhaupt nicht bewusst. Im Sinne von: Atmung geschieht doch einfach, warum sollte ich mich aktiv darum kümmern? Weil die Atmung Aufschluss darüber gibt, wie angespannt Sie sind. Bei Stress atmet der Körper schnell und flach, um eilig Sauerstoff in das System zu bringen. Sie können zugleich mit tiefen, langen Atemzügen gegensteuern und so in einer stressigen Phase für Entspannung sorgen. Und damit für mehr Leichtigkeit.

2. Grenzen setzen

“Kannst du mal schnell …”, “Mach mal …”, “Du musst jetzt …” – Lassen Sie sich nicht zum Spielball anderer machen. Geben Sie Kunden wie auch den Liebsten in Ihrem privaten Umfeld zu verstehen, dass Sie kein Dienstbote sind.

Dabei müssen Sie nicht hart vorgehen. Grenzen lassen sich auch höflich, souverän und mit Leichtigkeit setzen. Indem Sie als Freiberufler feste Zeiten kommunizieren, zu denen Sie erreichbar sind. Oder wenn Sie Freunde um Verständnis darum bitten, einem Gefallen diesmal nicht entsprechen zu können. Wichtig ist, dass Sie Grenzen setzen, um genügend Freiräume zu schaffen.

3. Fokus behalten

Halten Sie nicht nur Ihre Ziele klar im Fokus, sondern auch die notwendigen Phasen des Müßiggangs. Wir sind keine Arbeitsroboter. Und brauchen dementsprechend Zeit für das Nickerchen am Wochenende, das inspirierende Buch am Abend und die 20 Minuten am Tag mit der Kaffeetasse vor dem Fenster. Diese notwendige Entspannung muss bei Dienstleistern in einer Mischkalkulation berücksichtigt werden. Oder wie es die freie Texterin Lilli Koisser in ihrem Artikel 3 gute Gründe, warum du nicht 8 Stunden pro Tag texten kannst beschreibt:

Wenn ich so richtig im Flow bin, kann ich maximal 3 Stunden lang durchtexten. Diesen Flow schaffe ich maximal 2 x pro Tag, also insgesamt für 6 Stunden – aber auch nur ab und zu, wenn gerade ein großes Projekt zu erledigen ist! Danach raucht mir aber der Kopf und ich bin für nichts mehr zu gebrauchen.

Daher liegt es in der Verantwortung von Selbstständigen, auf Kundenseite ein Bewusstsein für den Wert ihrer Spezialleistungen zu schaffen. So sind Texter keine Schreibknechte, die acht Stunden am Tag Wörter ausspucken. Genauso wenig kann ein Illustrator Grafiken mechanisch zusammenbasteln. Behalten Sie daher nicht nur die Straße zum Erfolg im Fokus, sondern auch die nahegelegenen Raststätten.

4. Schweres zulassen

Leichtigkeit kann nur dort aufleben, wo Platz für Schweres ist. Klingt paradox, ist aber eine Erkenntnis aus der Psychologie: Je mehr Widerstand wir gegen ein Gefühl leisten, umso stärker wird es. Wer sich also dagegen wehrt, erschöpft, müde, traurig oder wütend zu sein, der verstärkt diese Zustände nur noch.

Die Lösung lautet: akzeptieren. Geben Sie sich die Erlaubnis, sich mal so richtig scheiße zu fühlen. Das Leben darf hin und wieder schwer und anstrengend sein. Je besser Ihnen diese Akzeptanz gelingt, desto eher kehrt die Leichtigkeit zurück. Oder wie es der holistische Therapeut Sandy C. Newbigging in seinem Buch Die Mind-Calm-Methode* schreibt:

Widerstand macht engstirnig und zieht die Dinge an, die Sie sich wegwünschen. Wenn Sie den Widerstand nur betrachten, anstatt reflexhaft Widerstand zu leisten, schwindet der Drang, allzu viel über die von Ihnen als solche wahrgenommene Zwangslage nachzugrübeln, und wird durch weitsichtige Klarheit ersetzt und die Kreativität, sich Methoden einfallen zu lassen, um eine Besserung herbeizuführen.

Wenn Sie also schwermütig sind, dann kämpfen Sie nicht dagegen. Nehmen Sie sich stattdessen so an, wie Sie sich gerade fühlen: gestresst, mit Kopfschmerzen, platt. Das ist leichter gesagt als getan. Aber der Verstand mit seinen Gedankenspielen ist hierbei nur im Weg. Meditation kann dabei helfen, sich besser in einem unangenehmen Zustand anzunehmen.

5. Spazieren gehen

Aufenthalte in der Natur habe ich jahrelang unterschätzt. Ein Fehler! Wenn mir nun der Kopf raucht, drehe ich eine Runde im Park oder, noch besser, im Wald. Die gesundheitlichen Vorteile von Spaziergängen sind wissenschaftlich belegt:

  • Höhere Lebenserwartung
  • Bessere Laune
  • Förderung der geistigen Fitness
  • Leichteres Einschlafen
  • Geringeres Risiko einer Alzheimererkrankung

Aus der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Spazierengehen ist sogar eine eigene Disziplin entstanden, die Promenadologie. Viele Großstädter haben während der Mittagspause zwar nicht die Gelegenheit, in der Natur spazieren zu gehen. Doch auch schon ein Gang durch die Straßen mit ein paar tiefen Atemzügen (Wir erinnern uns: Atmung zur Entspannung und so) kann helfen, neue Energie zu tanken und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Insbesondere nach einer deftigen Mahlzeit ist das eine gute Idee. Womit wir beim nächsten Tipp wären.

6. Gut essen

Paleo, vegan, vegetarisch, Mischkost – die optimale Ernährung ist der neue große Hype und die Zahl aufkommender Trends inzwischen unüberschaubar. Dabei machen wir uns mit der Suche nach der “perfekten” Ernährung das Leben schwer. Und sind um Lichtjahre von der Leichtigkeit entfernt. Wer genussvoll isst, holt sich Lebensfreude zurück. Und wenn dazu hin und wieder die Pizza gehört, was soll’s? Um es mit einem bissigen Bonmot von Oscar Wilde auf den Punkt zu bringen:

Nach einer guten Mahlzeit kann man allen verzeihen, selbst seinen eigenen Verwandten.

Ernährung kann natürlich gesund sein. Aber Genuss und damit Leichtigkeit sollten dabei nicht verloren gehen. Möglichst ohne selbst ein paar Kilo schwerer zu werden. 😉

7. Perfektionismus ablegen

Jeder Texter/Blogger/Autor hat seinen ganz persönlichen Lektor im Kopf, ich bin da keine Ausnahme. Und dieses Lektorat ist oftmals strenger als jedes andere auf der Welt, wenn man den inneren Lektor zum Perfektionisten erzieht. Doch Vorsicht: Nichts tötet Leichtigkeit schneller. Wo Perfektionismus ist, da sind Versagensangst, Starre und Zwang. Zurren Sie sich lieber nicht in dieses Korsett.

8. Vertrauen entwickeln

Vertrauen ist der Glaube daran, dass die Dinge gut laufen werden. Mit dem Glauben tut sich unsere analytische und vermeintlich auf Ratio fixierte Gesellschaft ja ein bisschen schwer. Ist auch das ein Anzeichen fehlender Leichtigkeit? Ich glaube schon.

Tipp: Lesen Sie auch den Beitrag: Vertrauen: Die wichtigste Grundlage für Erfolg

Je besser Sie vertrauen können, desto mehr Leichtigkeit tritt in Ihr Leben. Misstrauen dagegen lässt alles zu einem anstrengenden Kampf werden: Beziehungen, die Entwicklung und Stärkung eigener Fähigkeiten, das Erreichen von Zielen usw. Ein erschüttertes Urvertrauen ist der häufigste Grund, weshalb es Menschen schwer fällt, Vertrauen aufzubauen. Vertrauen kann man jedoch wieder erlernen.

9. Viel Bewegung

Der Spaziergang ist wie bereits erwähnt eine wunderbare Möglichkeit, mehr Leichtigkeit in Ihr Leben zu bringen. Wenn Sie es darüber hinaus schaffen, noch mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren, wird sich dieser Effekt verstärken. Laut einer Studie der TK-Krankenkasse sitzt der durchschnittliche Deutsche 6,5 Stunden am Tag. Viel zu viel! Bewegung ist daher nicht nur gesund, sondern hält auch den Körper auf Trab. In Bewegung zu sein liegt einfach in unserer Natur. Nicht das Rumsitzen vor Bildschirmen.

Bei vielen Menschen sieht der Alltag allerdings so aus. Umso wichtiger ist es, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten mit Joggen, Schwimmen, Fitness o. Ä. aktiv zu werden. Mit zwei Trainingseinheiten pro Woche à 40 Minuten ist schon viel gewonnen. Unter anderem auch mehr physische und damit psychische Leichtigkeit.

10. Freundlichkeit

Oft höre ich, dass es in der Welt an Freundlichkeit fehle. Das Problem an dieser Haltung ist, dass sie zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Wer den ganzen Tag mit einem Flunsch durch die Gegend läuft, kann wenig Freundlichkeit zurückerwarten. Selbst den Mitmenschen freundlich begegnen lautet daher die Devise. Das schafft eine angenehme Atmosphäre, in der – wer hätte es gedacht – Leichtigkeit mitschwingt.

Das Rezept der Leichtigkeit

Stellen Sie sich Leichtigkeit wie einen fluffigen Kuchen vor, der mehrere Zutaten und eine behagliche Umgebung braucht, um aufzugehen. Dieses Rezept gelingt aber nicht von heute auf morgen. Sie sollten daher den Versuch, mehr Leichtigkeit zu erlangen, ohne Verbissenheit angehen. Wenn Sie Leichtigkeit ausstrahlen, wirken Sie positiv auf Ihre Umgebung und verbessern Ihr Leben. Wenn das mal kein Grund für ein leichtes Schmunzeln ist.

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