1. Wochenbett: Woche 5

1. Wochenbett: Woche 5

Langsam neigt sich unser Wochenbett dem Ende zu und insgesamt läuft es hier mittlerweile auch deutlich besser. Anfang der Woche hatten wir sogar drei richtig gute Tage, in denen wir ziemlich gut erkennen konnten, was der Babyjunge gerade brauchte und die Schreidauer so deutlich reduziert wurde. Die folgenden Tage zeigten uns dann jedoch ziemlich deutlich, dass sich das schnell ändern kann...

Weihnachten, ein besinnliches Fest 2016
Weihnachten war der Babyjunge tatsächlich ausgesprochen gut drauf. Er schrie wenig und wenn, dann konnten wir ihn ziemlich schnell wieder beruhigen, was uns viel Selbstvertrauen zurück gab. Am 24. haben wir hier bei uns Zuhause gemeinsam mit meinen Eltern und Großeltern, sowie Finns Papa gefeiert. Damit das Ganze nicht zu stressig für uns würde, hat jeder geholfen das Essen vorzubereiten und ich hatte immer die Möglichkeit mich in unser Schlafzimmer zurück zu ziehen.

Als der Besuch da war, hat Finn den Babyjungen ins Tragetuch genommen, was eine super Idee war: so konnten wir uns alle bewegen, der Babyjunge war dennoch stets dabei, hatte den nötigen Kontakt und zudem wurde er von dem ganzen Trubel etwas abgeschirmt. Meine Oma war zwar etwas enttäuscht, da sie ihn so kaum sehen konnte, dafür schlief der Babyjunge jedoch das ganze Essen über und wir konnten alle gemeinsam am Tisch sitzen.

Ich will zu Mama oder Papa!
Momentan lässt sich unser Baby auch von niemandem außer uns und meiner Mama (die fast jeden Tag hier ist) auf den Arm nehmen. Bei meiner Oma, Schwester, Freundin und Finns Papa beginnt er schon nach wenigen Minuten zu weinen und lässt sich nur trösten, wenn wir ihn wieder nehmen. Von daher sind wir momentan sehr zurückhaltend ihn anderen zu geben, was leider nicht jeder versteht oder akzeptiert. Ich finde aber, dass auch ein so kleines Baby ein Recht darauf hat, zu entscheiden von wem er gekuschelt, getragen oder berührt werden möchte und wenn er so deutlich mitteilt, dass ihm etwas nicht gefällt, dann werde ich immer darauf hören.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben
Nachdem Weihnachten ja wirklich harmonisch ablief und wir endlich das Gefühl hatten, den Babyjungen ganz gut zu verstehen, gab es am Ende der Woche wieder viel Geschrei und verzweifelte Eltern. Eine Nacht war besonders schlimm: Der Babyjunge wachte auf und statt direkt zu stillen wie sonst, begann er richtig zu pressen, die Fäustchen zu ballen, mit den Beinchen zu strampeln und bekam einen roten Kopf. Er pupste dann ein paar Mal aber anscheinend war das nicht alles was ihn bedrückte. Irgendwann begann er zu weinen und dann zu schreien. Sein Schreien steigerte sich immer weiter, bis es ein richtiges Kreischen war und nichts was wir taten, konnte ihn beruhigen.

Letztendlich lag er ohne Windel auf dem Wickeltisch und wir konnten nur darauf warten, dass er endlich loswerden konnte, was ihn bedrückte. Sein Kreischen war für mich jedoch so schrecklich, dass ich irgendwann begann mit ihm mit zu weinen und hilflos und verzweifelt ins Wohnzimmer flüchtete. Zum Glück konnte Finn die Situation besser aushalten und für unser Baby da sein. Innerhalb der nächsten Stunde konnte der Babyjunge dann zum Glück alles heraus lassen und danach war der Spuck vorbei und wir hatten unser fröhliches Baby wieder - zumindest für diese Nacht.

Auch am nächsten Morgen war der Kleine von Verdauungsproblemen geplagt und Mama und Papa litten mit ihm mit. Wir durchforsteten dann natürlich das Internet und befragten Dr. Google, allerdings scheint dieses Probleme weit verbreitete, eine Lösung gibt es aber wohl nicht wirklich. So haben wir vor allem versucht ihm ein bisschen durch Massage, viel Körperkontakt und Ruhe zu helfen, letztendlich wurde es aber immer nur dann besser, wenn endlich die Windel voll war.

Diese Woche zeigte uns mal wieder, dass ein Baby kein Uhrwerk ist: Auf wirklich tolle Tage folgten sehr schwerere und wir mussten so lernen, dass es eben einfach gute und schlechte Tage gibt und wahrscheinlich auch in Zukunft immer geben wird. Auch wir haben mal schlechte Laune, Schmerzen oder sind bedrückt und genauso geht es unserem Baby. Wahrscheinlich müssen wir als Eltern endlich weg von der Vorstellung des immer gut gelaunten Babys und endlich akzeptieren, dass diese kleinen Lebewesen einfach die gleiche Spanne an Gefühlszuständen haben wie wir und uns dies auch (lautstark) zeigen. Doch auch trotz der schwereren Tage habe ich das Gefühl, dass Finn und ich immer besser mit unserem Baby zurecht kommen und jeden Tag etwas dazu lernen, was das Leben für uns ein bisschen leichter macht.
Deine
Nele

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