007 #14 | Roger Moore ist IM ANGESICHT DES TODES (1985)

Wenn Duran Duran schon “A View to a Kill” singen und Roger Moore zum letzten Mal als James Bond zu sehen ist, dann braucht man eben auch ein Gespann wie Christopher Walken und Grace Jones als Schurken, um den wohl am ehesten in die 1980er Pop-Jahre passenden 007-Film Im Angesicht des Todes abzuliefern.

Nachdem bereits Mit Schirm, Charme und Melone Emma Peel-Darstellerin Diana Rigg in Im Geheimdienst ihrer Majestät einen James Bond-Auftritt absolvieren durfte, folgt hier nun auch gleich noch Patrick Macnee, der als Peel-Partner John Steed in der Spionage-Serie berühmt wurde. In einer kleinen Rolle als Vertrauter des MI6-Agenten hilft er diesem, auf Max Zorins (Walken) Anwesen zu kommen.

Dort soll James Bond herausfinden, was ein Mikrochip, der gegen elektromagnetische Impulse immun ist und der aus der Sowjetunion stammt, mit Zorin Industries zu tun hat. Vor Ort trifft 007 auf Zorins Bodyguard May Day (Jones), die mit Aggression und manisch-verrückten Blick gegen den Doppelnull-Agenten vorgeht, während Zorin selbst ein Produkt von Medikamenten-Experimenten eines Nazi Wissenschaftler ist.

007 #14 | Roger Moore ist IM ANGESICHT DES TODES (1985)

Im Angesicht des Todes

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Bei May Day (Grace Jones) muss James Bond (Roger Moore) unten liegen.

Außerdem wurde Zorin durch das KGB finanziert, geht aber inzwischen seinen eigenen Zielen nach. So offenbart er gegenüber einer Gruppe von Investoren, dass er plant, Silicon Valley in ein neues Atlantis zu verwandeln und durch die Zerstörung das Monopol in der Mikrochip-Industrie an sich reissen will.

So schön das Schurken-Duo daherkommt, so sehr fühlt man sich gleich zu Beginn genervt, wenn James Bond schon wieder die Skier nutzt um irgendeine Verfolgungsjagd im tiefsten Schnee folgen zu lassen. Inzwischen wirkt das Franchise wie eine heimliche Ski-Urlaubswerbung und provoziert Desinteresse. Das Ski-Motiv gibt es in Im Angesicht des Todes nun sogar in der stylisch-animierten Eröffnungssequenz.

Natürlich hat man mit Christopher Walken einen grandiosen – und bereits 1978 mit dem Oscar für seine Rolle in Die durch die Hölle gingen ausgezeichneten – Gegenspieler gefunden, der seine Art der Vorgehensweise als intuitive Improvisation beschreibt, wenn er wie ein größenwahnsinniger Geschäftsmann mit Monopol-Visionen seine Operation: Main Strike plant, bei der er das Silicon Valley fluten möchte.

Sein Spiel ist so diabolisch, wie er es 1992 als Max Shreck in Tim Burtons Batmans Rückkehr wiederholt. Seine beiden Max-Figuren liegen äußerst nahe beieinander. Er lässt sich nicht durch 007 beirren oder hinters Licht führen. Bei einem Pferderennen führt er den Agenten förmlich vor und verstrickt ihn in einen gefährlichen Parkour, ein Spießrutenlauf zu Pferd, der durch John Glen wunderbar actionreich inszeniert wurde.

Derweil zeigt sich May Day als Fallschirmspringerin vom Eiffelturm, die ganze Männer über ihren Kopf heben kann und als unbezwingbare Bedrohung inszeniert wird. Außer natürlich wenn es um den Charme und die Unwiderstehlichkeit eines James Bond geht, der selbst eine solche Person ins Bett bekommt, auch wenn er sich von ihrer rohen Gewalt in die unterlegende Position drücken lassen muss und vermutlich das erste und einzige Mal beim Liebesspiel unten liegen darf.

007 #14 | Roger Moore ist IM ANGESICHT DES TODES (1985)

Im Angesicht des Todes

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James Bond darf auf der Golden Gate Bridge herum turnen.

So cool May Day aber auch daher kommt, sie führt Schauspielerin Grace Jones an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Sie kann ihre Augen weit aufreißen und sich bedrohlich in Pose schmeißen, aber schauspielerisch hat sich nicht allzu viel zu Im Angesicht des Todes beizutragen.

Neben Christopher Walken mag ihr Spiel noch funktionieren, weil er selbst in seiner Rolle des Größenwahnsinnigen wie ein 80er Jahre Cartoon daherkommt, aber immer wenn Grace Jones an der Seite von Roger Moore steht, merkt man wie sich das britische Qualitätsspiel von der Laien-Performance abhebt.

Das Ende von Im Angesicht des Todes bringt Zorin dann mit einem Luftschiff an die Golden Gate Bridge und James Bond darf sich in höchsten Höhen gegen den Schurken aufspielen und Roger Moore als 007 ein letztes Mal ein grandioses und abgedrehtes Finale abliefern.


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