007 #10 | James Bond ist nicht DER SPION, DER MICH LIEBTE (1977)

Roger Moore eröffnet Der Spion, der mich liebte mit einer waghalsigen Ski-Verfolgung in Österreich, bei der er den Anführer der sowjetischen Verfolger-Agenten töten kann. Nach einem äußerst coolen Sprung von einer Klippe öffnet sich dann sein 007-Fallschirm und er gleitet mit britischer Flagge davon.

Das Problem ist, dass der getötete Sowjet der Spion ist, der die KGB-Agentin Anya Amasova (Barbara Bach), genannt Triple X (sie hat nichts mit Vin Diesel zu tun) geliebt hat. Daher also Der Spion, der mich liebte, erzählt aus der Perspektive dieser James Bond-ähnlichen Agentin, die zu Beginn gar einen Mann vernaschen darf, so wie es eigentlich nur dem Doppelnull-Agenten des MI6 erlaubt ist.

Trotz alledem landen natürlich auch Bond und Amasova in einem Bett, ebenso schwört die Agentin aber auch Rache an Bond für den Tod ihres Geliebten. Zuerst aber müssen sich die beiden verfeindeten Agenten zusammentun um den wahnsinnigen Karl Stromberg (Curd Jürgens) zu stoppen.

007 #10 | James Bond ist nicht DER SPION, DER MICH LIEBTE (1977)

Der Spion, der mich liebte

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Karl Stromberg (Curd Jürgens) will eine Unterwasser-Zivilisation errichten

Dieser hat sich als Einsiedlerkrebs in seine Unterwasserwelt zurückgezogen um von dort aus die Menschheit auszulöschen und eine neue Zivilisation am Meeresboden zu erschaffen. Jürgens gibt einen Schurken, der in Frage stellt, weswegen die Menschheit nach den Sternen greift, wenn die Tiefen der Meere doch so viel interessanter sind und ohnehin schon Leben beherbergen.

Ausgerechnet einen James Bond-Film später verschlägt es Roger Moore dann zwar ins Weltall, hier aber darf er sich erst einmal in allerhand U-Boot Action versuchen – oder ein Amphibienmobil steuern sowie einem weiteren Haifischbecken entkommen.

In Der Spion, der mich liebte zeigt sich auch, dass Moore zwar ein guter Mann ist, um Verfolgungen zu verkaufen – ob auf Skiern, im Auto, unter Wasser oder in den Lüften, aber wenn es um handfeste Auseinandersetzungen geht, bleibt er hinter Sean Connery zurück, der den Faustkampf wesentlich besser spielen konnte als Moore, der immer ein wenig so wirkt, als würde er sich zurückhalten und sich nicht trauen, sein Gegenüber zu schlagen.

Und das wo er sich hier doch mit Beißer (Richard Kiel) an ägyptischen Ruinen messen darf. Bei Kiels Monster von einem Mann handelt es sich wohl um einen der bekanntesten Superschurken-Handlanger, der mit seinem Stahlgebiss gar in Moonraker noch einmal mit dabei sein darf. Diese hünenhafte Gestalt ist eine One Man Army, dessen Lächeln uns tatsächlich die Nackenhaare zu Berge stehen lässt.

Das gilt ohnehin für die sensationellen Set Designs von Ken Adams, der immer und immer wieder zu beeindrucken weiß, vor allem aber wenn er für das James Bond-Franchise aktiv werden darf.

Ihm gelingt es, dass wir Strombergs Unterwasser-Büro sicherlich in Erinnerung behalten werden und ihm ist auch die gigantisch große U-Boot Halle zu verdanken, in der sich am Ende James Bond und eine ganze Horde von Matrosen mit den Männern von Stromberg prügeln dürfen.

007 #10 | James Bond ist nicht DER SPION, DER MICH LIEBTE (1977)

Der Spion, der mich liebte

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KGB-Agentin Anya Amasova (Barbara Bach) hält Beißer (Richard Kiel) in Schach.

Das Finale von Der Spion, der mich liebte möchte eben ein bisschen mehr Bombast zeigen – in einem Jahr, in dem nur zwei Monate zuvor der allererste Star Wars-Film seine Premiere feierte und das Wort “Special Effects” in ganz neue Höhen beförderte.

Zur Fanbase von Star Wars gehörte dann wohl auch Regisseur Lewis Gilbert, der hier noch allerhand Slow Motion ins Bond-Franchise brachte, aber mit dem zwei Jahre später folgenden Moonraker seinen 007 dann ebenso ins All schickte um ihn Lasergefechte austragen zu lassen.

Nachdem sich Roger Moore durch zwei eher bodenständige Bond-Abenteuer spielte, bekommt er hier nun die Möglichkeit sich mit den überheblichen Weltherrschaftsgelüsten eines Superschurken zu messen, wie sie zu Sean Connerys Zeiten in Dauerschleife die Welt bedrohten. Und hier merken wir dann, dass Moores leichteres Spiel eigentlich ganz gut auf diese trashig-albernen Handlungen passt – Curd Jürgens wiederum spielt recht einfallslos, geht hinter dem Design seiner Umgebung und Beißer als seinem Handlanger gänzlich unter. Blubb.


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