007 #11 | James Bond macht auf Star Wars in MOONRAKER (1979)

Eine Space Schlacht zwischen Astronauten die sich mit Laserkanonen beschießen, während sie dort oben im All schweben. James Bond ist im Star Wars-Fieber, als Lewis Gilbert in 1979 Moonraker inszeniert. Roger Moore nimmt es mir Michael Lonsdale als Bond-Schurken auf, der eine Arche Noah in den Weltraum schießt, in der sich Menschen je einer Haarfarbe (nicht Ethnizität!) befinden um eine neue Superrasse zu erschaffen.

Dafür fliegt Sir Hugo Drax (Lonsdale) seine auserwählten Pärchen auf seine Raumstation, wo sie einen Nervengas-Anschlag auf die gesamte Welt überleben sollen. Dort müssten sie nur einige Zeit verbringen, bis die Erde wieder bewohnbar wäre. James Bond versucht natürlich mit allen Mitteln dieses Vorhaben zu vereiteln und bekommt dabei Hilfe von der Astronautin und CIA-Agentin Dr. Holly Goodhead (Lois Chiles).

Nachdem die beiden die Verfolgung von Drax aufgenommen haben, hetzt dieser ihnen seinen Handlanger Chang (Toshiro Suga) auf den Leib. Da es aber nicht unbedingt einfach ist einen Doppelnull-Agenten mit CIA-Gehilfin zu stoppen, holt Drax auch noch sein As aus dem Ärmel: den Beißer (Richard Kiel).

007 #11 | James Bond macht auf Star Wars in MOONRAKER (1979)

Moonraker

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James Bond (Roger Moore) trifft auf Sir Hugo Drax (Michael Lonsdale)

Vielleicht ist der Titel auch ein klein bisschen irreführend. Denn Moonraker ist entgegen seinem Faible für die Star Wars-Laserschlacht kaum ein Weltraum-Film. Lediglich die letzte halbe Stunde verbringen wir mit Roger Moore und den übrigen Mitspielern im All. Davor verfolgt 007 die Spur seines Gegenspielers durch illustre Locations von Kalifornien bis Venedig, von Rio de Janeiro bis zum Amazonas.

Mit einem letzten Auftritt für Bernard Lee als M vor dessen Tod und dem letzten von Shirley Bassey gesungenen Bond-Titelsong (nach Goldfinger und Diamantenfieber), zeigt sich Roger Moore in Moonraker äußerst herumtriebig was die Settings anbelangt und lässt sich entgegen seines bisherigen Gentleman Images in recht viele Faustkämpfe verstricken, als wolle er dem Bond-Franchise beweisen, dass auch er der Haudrauf sein kann.

Doch noch bevor es James Bond ins Weltall verschlägt, darf er sich als Liebhaber von hohen Höhen aufspielen. Bereits im letzten Film Der Spion, der mich liebte hing er an einem Fallschirm, was hier nun wiederholt wird. Er trumpft aber noch mehr auf, darf Paraglider fliegen und sich auf einer Seilbahn prügeln.

Bei diesem Gondel-Fight bekommt er handfeste Unterstützung durch Dr. Goodhead. Der Texanerin Lois Chiles ist es gelungen, ein Bond-Girl zu spielen, die sich dem MI6-Agenten ebenbürtig zeigt. So ist dieser zuerst zwar überrascht und verwirrt darüber, eine weibliche Doktorin vor sich stehen zu haben, muss dann aber irgendwann neidlos anerkennen, dass sie ihm im Kampf gegen Beißer nur allzu gut zur Seite steht.

Moore prügelt sich hier immer und immer wieder. Moonraker inszeniert Roger Moore als einen ganz anderen James Bond, als sei er auf einmal zu einem Han Solo im Bond-eigenen Star Wars-Film geworden.

007 #11 | James Bond macht auf Star Wars in MOONRAKER (1979)

Moonraker

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CIA-Agentin Dr. Holly Goodhead (Lois Chiles) begegnet James Bond

Beim Krieg der Sterne hört die Filmliebe von Regisseur Lewis Gilbert nicht auf. “Spiel’s noch einmal, Sam” gibt 007 von sich nachdem er einen harten Kampf gegen Henchman Cheng in einem Kirchturm überstanden hat – natürlich eine Anspielung auf den 1942er Casablanca. James Bond als Mix aus Harrison Fords Han Solo und Humphrey Bogarts Rick Blaine. Ein verwegener Draufgänger, aber eben auch ein Gentleman.

Roger Moore kommt in Moonraker unglaublich stark daher und hat eine ebenso wundervolle Begleitung in Lois Chiles gefunden. Die Rückkehr von Beißer markiert ein Zweifachspiel für einen sonst recht schnell dahin schwindenden Handlanger, während Michael Lonsdale als Sir Drax zwar ein schnell vergessener Schurke ist, der aber immerhin für ein unterhaltsam-albernes Weltall-Abenteuer sorgt. Trotz allerhand dämlicher Ideen in den 90er Jahren bleibt Moonraker in Sachen Goofiness bis heute ungeschlagen – und das ist absolut positiv gemeint.


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