Während den Ferien zog Coraline zusammen mit ihren Eltern in eine neue Wohnung. In dieser befindet sich eine zugemauerte und abgeschlossene Tür, die früher einmal in die momentan unbewohnte Nachbarswohnung führte. Als Coraline mit ihrer Mutter diese aufschließt sehen sie nur die Ziegelsteine. Doch als sie später ohne ihre Mutter diese öffnet gelangt sie durch einen Zugang in eine Wohnung, die genau wie ihre aussieht. Doch dort gibt es besseres Essen, bessere Spielzeuge und vor allem sind die Eltern, die ihren Eltern auf den ersten Blick ähnlichen sehen, dort auch viel netter. Diese wollen Coraline behalten, sie zu ihrem eigenen Kind machen und sie verändern. Dann wäre sie genauso gefangen wie all die anderen Kinder in dem Spiegel dieser Wohnung. Kann sie genau das verhindern?
TitelCoraline
AutorNeil Gaiman
ZeichnerP. Craig Russell
VerlagPanini
GenreFantasyhorror
Seitenanzahl196
Meine Bewertung3,5/5
Die Zeichnungen sind wirklich schön und man sieht einfach wie Detailverliebt diese sind. Immer wieder werden auch die kleinsten Änderungen in der Mimik der Figuren und da ist es egal ob Mensch oder Tier aufgefangen. Viele Szenen wirken sehr dynamisch und man merkt einfach, dass sich da jemand viele Gedanken beim Anfertigen der Panels gemacht hat. Im Gegensatz zu anderen Gaiman Comics bekommt man hier sehr einfach gehaltene Zeichnungen, was mich doch sehr überrascht hat. Aber es ist auch einmal schön zu sehen mit wie wenig der Zeichner es schafft bestimmte Szenen zu kreieren. Und mir hat es auch total zugesagt, dass die Figuren nicht so wie im Film so extrem stilisiert wurden und stattdessen relativ realistisch wirken.Mir haben besonders die Dialoge zwischen Coraline und der Katze gefallen und oft genug gibt es lustige Szenen, auch wenn man diese in so einer doch recht düsteren Handlung nicht vermutet.
Um ehrlich zu sein habe ich mit einem düsteren Zeichenstil gerechnet, schließlich ist auch der Film so und die Grafiken in der Novel sowieso und genau das passt auch besser zur Handlung. So entsteht ein unglaublich großer Kontrast zwischen dem was geschieht und dem wie es aussieht. Daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen und ich denke so etwas ist einfach Geschmackssache. Die bunte und fröhliche Coraline wirkt einfach etwas deplatziert in dieser unheimlichen Geschichte.
Mir war Coraline einen Ticken zu alt dargestellt und deshalb wirkten einige Szenen unpassend.
Aus den oben genannten Gründen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen, denn in meinen Augen hat die Graphic Novel ihre Wirkung verfehlt. Die Buchvorlage ist gruselig und das sollte dann auch die Graphic Novel sein, aber genau das ist sie leider nicht. Ich denke aber einmal dadurch ist sie erst recht etwas für die jüngeren Leser, denn den Film empfinde ich trotz der Stilisierung als ziemlich verstörend gerade für 6-jährige Zuschauer. Mich hat die Graphic Novel jedoch auf jeden Fall gut unterhalten und das ist ja eigentlich die Hauptsache.
TitelCoraline
DirectorHenry Selick
SynchronisationDakota Fanning, Teri Hatcher, Jennifer Saunders uvm.
Dauer101 Minuten
Meine Bewertung4/5
Besonders gefallen hat mir die Hintergrundestaltung mit den wahnsinnig vielen und teilweise sehr liebevollen Details. Und jedes Mal wenn ich mir den Film ansehe entdecke ich neue Details, da es einfach so unglaublich viele sind. Vor allem der Anfang des Films fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, da man sehr detailliert sieht wie eine Puppe genäht wird. Oft sprechen die Bilder für sich und deshalb gibt es auch kaum Dialog oder Erklärungen.
Die Handlung wurde auch abgeändert, was man aber nur merkt wenn man das Buch kennt. Mir hat die Veränderung gefallen und da es sich um zwei komplett unterschiedlich Medien handelt ist es auch irgendwie klar, dass bei einem Horrorfilm das ein oder andere verändert wird. Die Message von beiden ist aber gleich: Man soll vorsichtig sein mit dem was man sich wünscht, denn manche Wünsche können sich in Alpträume verwandeln. Allein durch die Musik kommt eine sehr unheimlich Stimmung aus und diese Musikstücke harmonieren einfach wunderbar mir der englischen Synchronisation. Das hat man ja auch nicht immer, dass die Stimmen so wunderbar zu den Charakteren passen.
Was mir jetzt nicht so gefallen hat ist die Stilisierung der einzelnen Figuren. Mir waren sie einfach zu dürr und manche wirkten wie Strichmännchen mit dicken Bäuchen und das sagt mir einfach überhaupt nicht zu. Wahrscheinlich wäre der Film mit realistischen Figuren um einiges gruseliger und noch passender zum Buch.
Ich hab schon öfters gelesen, dass der Film erst ab 10 Jahren empfohlen wird und dem muss ich zustimmen. Einige Szenen sind dann doch sehr verstörend und es macht die Sache nicht unbedingt besser, dass im nächsten Moment meist etwas lustiges passiert.
Den Film habe ich schon mehrfach gesehen und deshalb hatte es mich auch total überrascht wie verschieden die beiden Adaptionen sind. Die Farbauswahl ist beim Film viel düsterer und viele Szenen wirken sehr bedrohlich und geheimnisvoll. Allgemein passt das alles viel mehr zum Buch und dem Grundgedanken hinter der Story. Das sieht man allein im direkten Vergleich von den Bildern aus dem Film mit denen aus dem Buch. Der Leser bzw. Zuschauer soll ja über sein Verhalten nachdenken und dieses reflektieren und genau das passiert hier. Deshalb ziehe ich auch eindeutig den Film vor, auch wenn ich eigentlich lieber Comic-/Graphic Novel-Adaptionen von Büchern habe. Es ist auf alle Fälle eine sehr interessante Handlung die zum Nachdenken anregt.