Die Insel Madagaskar liegt in den Tropen und wird zwischen November und April von den Winden und Gegebenheiten des Monsuns beeinflusst. Diese jährliche Regenzeit bringt auch regelmäßig Zyklone mit sich.
Was ist ein Zyklon?
Zyklone sind regenreiche Wirbelstürme. In anderen tropischen Regionen der Welt sind diese Stürme auch als Taifun oder Hurrikan bekannt.
Zyklone können sich bis zu mehreren hundert Kilometer Durchmesser ausdehnen. Befinden sie sich über Wasser, so bestehen sie meist zwischen ein paar Tagen bis zu zwei Wochen. Sobald sie auf Land treffen werden sie schwächer und flauen ab, dabei richten sie jedoch oft großflächig große Schäden an. Sie bewegen sich mit bis zu 300 Kilometer pro Stunde und können mit ihren Regenmassen ganze Regionen überfluten.
Das Auge eines Zyklons ist das weitestgehend windfreie Zentrum des Wirbels, das mehrere dutzend Kilometer groß sein kann. Wenn das Auge des Sturm über ein Gebiet zieht wird dies oft mit dem Ende des Zyklons verwechselt.
Wann und wo kommen Zyklone in Madagaskar vor?
In Madagaskar kommen Zyklone am wahrscheinlichsten von Januar bis März vor . Während der Trockenzeit von Mai bis Oktober gibt es keine Gefahr für Zyklone, in den Monaten November, Dezember und April sind sie sehr selten.
Die Mehrheit der Zyklone in Madagaskar treffen im Osten auf die Insel, in der Region zwischen der Hafenstadt Tamatave und der Masoala-Halbinsel. Dies ist auch der Fall beim Zyklon Chedza im Januar 2015.
Welche Auswirkungen haben die Zyklone in Madagaskar?
In vielen Fällen drehen die Stürme bei Landkontakt wieder ab und verlaufen sich im Indischen Ozean ohne Landesteile zu verwüsten. Dennoch kommt es in Madagaskar regelmäßig vor, dass ein Zyklon große Schäden anrichtet, Häuser verwüstet und ganze Landstriche überschwemmt. Auch Menschen sterben in Madagaskar aufgrund von Zyklonen. Meist sterben diese nicht durch den Sturm selbst, sondern durch herabfallende Gegenstände oder durch Ertrinken in den Fluten. Auch wenn die Wirbelstürme heutzutage per Satellit beobachtet und Vorwarnungen an die Bevölkerung ausgesprochen werden bleibt es schwierig, den genauen Verlauf vorherzusagen. Im Nachgang der Wirbelstürme geht auch eine Gefahr durch Seuchen und Infektionen aus, vor allem in den armen Gebieten ohne ausreichende sanitäre Anlagen und Kanalisation.
Für Reisende, die bezüglich ihrer Reisezeit flexibel sind, empfiehlt es sich, die Regenzeit zu meiden. Dennoch ist es gut möglich, Madagaskar auch in dieser Zeit zu bereisen – denn die Insel ist groß und bei weitem nicht alle Gebiete sind gleichermaßen von Regen und Zyklonen betroffen. Auch in Regionen, in denen es regnet, regnet es nicht den ganzen Tag.