Die hohen Frauen der Undae warnen die Welsen, dass die Pegelstände sinken und Quellen sterben würden. Drei Undae ziehen los, um die 12 Quellen zu besuchen und herauszufinden was da vorgeht. Begleitet werden sie von drei welsischen Offizieren, deren Aufgabe es ist, für den Schutz der Frauen zu sorgen. Einer von ihnen ist Felt, der Wachtmeister und er trägt ein kostbares Schwert bei sich. So stellen sich die Welsen, ein fast ausgestorbenes Volk der großen Aufgabe, die der Warnruf der Undae mit sich bringt.
Ich kann den Inhalt dieses Buchs gar nicht genau auf den Punkt bringen, ohne zu viel oder zu wenig zu verraten. Denn eigentlich handeln die ersten 100 Seiten von Babu, dem merzischen Hirten, der verraten wird und zusammen mit seinem großen Falken vor seinem eigenen Volk fliehen muss. Und erst nachdem wir Babu auf seiner Flucht begleitet haben, kommen wir zu Felt und den Welsen in der Stadt Goradt und dem Warnruf der hohen Frauen. Somit war ich zu Beginn sehr erstaunt, dass erst mal nichts von dem, was der Klappentext verspricht, zur Sprache kam. Aber Babus Geschichte ist nicht uninteressant und er ist eine Figur, die zusammen mit seiner Saszla, dem Falken, noch viel zur Geschichte beitragen kann. Doch als dann die Suche beginnt, dauerte es nicht lange, bis ich Babu fast völlig wieder verdrängt hatte.
Der Schreibstil des Autors lässt sich meiner Meinung nach sehr angenehm lesen. Ich mochte es, wie er mit den Worten spielt und ich empfand ihn als ein wenig anspruchsvoller, so dass es nicht ganz so flugs durch die Seiten ging, wie bei anderen Büchern. Greiff benutzt eine sehr bildhafte Sprache. Er versteht es großartig, Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen, frei nach dem Motto „show, don’t tell“. Zumindest mir muss nicht alles vorgekaut werden, ich liebe es meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Nur manchmal fallen einem kurze abgehakte Sätze auf, die wohl die Dramatik der jeweiligen Situation steigern sollen, mir aber ein wenig fehl am Platz vorkamen. Trotz dem guten Schreibstil zogen sich manche Passagen in die Länge und ich habe zwischendurch regelrecht abgeschaltet, bis mich eine spannende Situation plötzlich wieder rein ins Buch gezogen hat. Das kam aber nicht allzu oft vor, so dass ich es gut verschmerzen konnte.
Die Charaktere fand ich allesamt gelungen. Ich mochte Felt von der ersten Sekunde an, jedoch kommt er mir gar nicht so alt vor, wie er eigentlich ist. Ich habe immer einen 10 Jahre jüngeren Mann vor Augen, als Felt eigentlich ist. Er ist ein tapferer Soldat, der sich seiner Führungsqualitäten absolut nicht bewusst ist. Ich bin so gespannt, wie er sich im Laufe der Geschichte noch entwickeln wird! Bei Babu wusste ich am Anfang nicht, ob ich ihn mögen sollte, oder besser nicht. Ich habe mich dann fürs mögen entschieden und hoffe, dass ich aufs richtige Pferd gesetzt habe. Die Undae sind sehrt geheimnisvolle Frauen mit kahlen Schädeln und verschlungenen Narben im Gesicht. Die Unda, die Felt begleitet, Reva, ist mir eigentlich ziemlich suspekt und ich verstehe ihre Beweggründe nicht. Auch hier bin ich gespannt, wo sich Reva hin entwickeln wird. Schade fand ich, dass ein anderer meiner liebgewonnen Charaktere so schnell sterben muss, hier hatte ich eigentlich großes Potenzial gesehen.
Das Cover der Klappenbroschur finde ich total klasse, denn es passt perfekt zum Inhalt des Buches. Ein wunderschöner Glasflakon, in dem sich Wasser befindet, ziert das Cover, umrahmt von geheimnisvollen Ornamenten im Hintergrund. Es ist alles in schönen Blautönen gehalten.
Fazit: Der Auftakt der „Zwölf Wasser“-trilogie von E.L. Greiff hat mich über weite Strecken mit seiner Farbenvielfalt, der liebevoll und fantasievoll gestalteten Fantasy Welt und den wunderbaren Charakteren , sowie dem tollen Schreibstil begeistern können, so dass ich über die schon erwähnten gelegentlichen Längen problemlos hinwegsehen kann. Ich hoffe, es können sich viele Leser für diese High-Fantasy-Trilogie und die Queste der Zwölf Wasser begeistern um den Kontinent vor dem Untergang zu bewahren!
Zwölf Wasser: Zu den Anfängen
von E.L. Greiff Taschenbuch: 608 Seiten Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. August 2012) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3423249145 ISBN-13: 978-3423249140 Rezension vom 24.07.2012 Vielen Dank an den