Zwischendurch: Tom Cruise – Highlights einer Ausnahmekarriere

Schauspieler Tom Cruise ist nicht nur für hartgesottene Action-Fans ein Hingucker. Bevor sich der Strahlemann zum fünften Mal auf eine unmögliche Mission begibt, werfen wir einen Blick auf die Schlüsselszenen seiner einzigartigen Laufbahn.

Tollkühne Flieger und bewegende Geschwisterliebe

Für echte Tom Cruise-Fans bleibt die gänsehautverdächtige Szene unvergessen, in der dieser als fesch uniformierter Jagdflieger Pete ‚Maverick‘ Mitchell seiner Angebeteten den Hof macht: Sie sitzt an der Theke einer Bar, er greift zum Mikro und singt mit herrlich ungeschliffener Stimme und pfeifendem Mikro den Klassiker „You’ve lost that loving feeling“. Bald stimmt nicht nur sein bester Kumpel in das Lied mit ein, sondern alle Gäste der Bar schmettern die Schnulze mit vereinter Stimmkraft. In mehr als dreißig Jahren Filmkarriere haben sich in Toms Cruises Vita dabei so einige legendäre Filmszenen angesammelt; diese stammt aus dem 80er-Jahre-Fliegerfilm „Top Gun“, ein entscheidender Punkt in der Karriere des Überfliegers.

Zwei Jahre nach „Top Gun“ folgte 1988 das berührende Drama „Rain Man“. Der selbstverliebte, junge Charlie (Tom Cruise) lernt seinen autistischen älteren Bruder Raymond kennen und findet schnell heraus, wie er sich an ihm bereichern kann. In der unvergessenen Blackjack-Szene am Casinotisch zählt Raymond, der über ein phänomenales Gedächtnis verfügt, die Karten und gewinnt damit jede Runde. Um die Spielzüge besser zu verstehen, empfiehlt es sich, nochmal die Regeln des klassischen Kartenspiels zu wiederholen. Mit diesem Hintergrundwissen erscheint die Szene in einem neuen Licht.

Black Jack

Zunächst streiten sich die Geschwister, weil Charlie den Fähigkeiten seines älteren Bruders nicht wirklich vertrauen will, doch dann wird er eines Besseren belehrt. Die unnachahmliche schauspielerische Leistung Dustin Hoffmans trifft hier auf einen blutjungen, zum Teil herrlich genervten – und später absolut glücklichen – Tom Cruise. Immer wieder sehenswert!

Bröckelnde Fassaden und fallende Masken

Im Jahr 1999 lief Tom Cruise in „Magnolia“ selbst zu schauspielerischer Höchstform auf. In der Rolle des Frank T.J. Mackey stellt er einen erfolgreichen Personal Trainer für frustrierte Männer dar, dessen Fassade am Sterbebett seines Vaters Earl bröckelt und schließlich völlig in sich zusammenbricht. Die unglaublich gefühlsintensive Szene, in der Frank von rasender Wut zu tiefster Verzweiflung schwenkt, bleibt zweifellos im Gedächtnis haften. Nicht nur der Krankenpfleger im Hintergrund ist tief berührt, auch so mancher Zuschauer kam nicht trockenen Auges davon.

Auch im 21. Jahrhundert liefert Cruise noch immer starke Filmszenen. In der Agenten-Thriller-Reihe „Mission Impossible“ stechen vor allem die irreal anmutenden Momente heraus, in denen sich eine Person in eine ganz andere zu verwandeln scheint. Täuschend echte Masken verbergen die wahre Identität der Charaktere: So wird aus dem von Tom Cruise gespielten Agenten Ethan Hunt plötzlich der Bösewicht – oder andersherum. Dem Publikum erscheinen diese Verwandlungsszenen seltsam alptraumhaft; sie sorgen für die eine oder andere überraschende Wendung und bleiben so in Erinnerung.

Von Historie bis Science-Fiction

Der Historienfilm „Last Samurai“ war eines der großen Kinoereignisse 2004. Tom Cruise spielte den abgehalfterten, amerikanischen Bürgerkriegsveteran Nathan Algren, der sich auf die Seite der gegnerischen Samurai schlägt. Aus dem alkoholkranken Wrack wird im Laufe des Epos ein mutiger Freiheitskämpfer, der in einer bewegenden Szene dem jungen japanischen Kaiser Mutsuhito das Schwert seines gefallenen Heerführers, des letzten Samurais, überreicht. Mit dieser erstaunlichen Geste gelingt es ihm, den Herrscher auf seine Seite zu ziehen und ihn letztlich dazu zu bewegen, das geplante Waffenhandelsabkommen mit den USA auszuschlagen. Damit besiegelt Nathan Algren seine Hinwendung zum echten Idealismus, in dem noch die klassischen wahren Werte wie Ehre und Heldenmut stecken. Echter Hollywood-Stoff also, der in dieser markanten Schwertszene gut zum Tragen kommt.

Der Science Fiction Thriller „Minority Report“ aus dem Jahr 2002 liefert uns eine Art technologische Trendprognose für die Zukunft unserer Gesellschaft. Die Szene, in der Tom Cruise als Polizist John Anderton vor dem gläsernen Display eines Rechners steht, den er allein mit Gesten steuert, scheint inzwischen realer denn je. Videogames, die mittels Körperbewegung gesteuert werden, kennen wir heute schon längst: Die Wii kam vier Jahre nach Minority Report – also 2006 – auf den Markt; XBox Kinect eroberte ab 2010 die Wohn- und Kinderzimmer. Wann die digitale Sensortechnik allerdings auf deutschen oder amerikanischen Polizeirevieren Einzug hält, steht noch in den Sternen. Eines ist jedoch sicher: Viele Menschen werden sich an Tom Cruise und sein Multifunktionsdisplay erinnern, wenn sie zum ersten Mal tatsächlich einen sensorgesteuerten Computer bedienen.

Diese Auflistung kann sicher beliebig lang erweitert werden – ganz nach persönlichem Geschmack, denn Tom Cruise war in seiner Karriere bereits an über 60 Filmen beteiligt. Man mag von diesem Schauspieler halten, was man will, doch hat er gewiss sein eigenes Stück Filmgeschichte geschrieben und die Kinolandschaft nachhaltig geprägt. Und mit dem nächsten Teil der „Mission: Impossible“-Reihe kehrt er am 06. August wieder spektakulär auf die große Kinoleinwand zurück.

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