Zwischen uns die Zeit

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Zwischen uns die Zeit
Price: EUR 16,99

Autor:  Tamara Ireland Stone

Originaltitel:  Time between us

Übersetzer:  Katarina Ganslandt

Erscheinungsdatum: 25. November 2013

ISBN-13:  978-3570154700

Verlag:  cbj

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten

Erster Satz: Selbst von Weitem fällt mir auf, wie jung er aussieht.

Der Titel “Zwischen uns die Zeit” hat offensichtlich auf einen Zeitreiseroman gedeutet und der Klappentext lies auf eine lockere Liebesgeschichte hoffen. Ein Buch, ohne hohen Anspruch, mit Romantik, einem Hauch Fantastischem und schön um sich einfach mitnehmen zu lassen. Genau das habe ich bekommen und war so keineswegs enttäuscht. Nicht zuletzt hat es mir natürlich gefallen, dass es 1995 spielt und ich damals wie die Protagonistin 16 Jahre alt war.

Darum geht es: Anna glaubt ihren Augen kaum, als sie während des Lauftrainings einen Jungen verschwinden sieht. Er kann sich nur in Luft aufgelöst haben. Kurze Zeit später taucht er als neuer Mitschüler auf. Anna verliebt sich sofort in Bennet, der irgendein Geheimnis mit sich zu tragen scheint. Als er ihr offenbart, durch die Zeit reisen zu können, und auch an jeden Ort der Welt auftauchen kann, findet sie das faszinierend. Doch sie hat ihr Herz längst an ihn verloren und die Möglichkeit mal eben für ein paar Stunden mit ihn an entlegene Orte zu fliehen, unterstreicht seinen Reiz. Die beiden wollen zusammenbleiben, obwohl Bennett aus einer anderen Zeit kommt. Allerdings möchte Anna einen Schicksalsschlag ihrer besten Freundin mit Bennetts Gabe verhindern. Eigentlich hat Bennett sich geschworen nie derartig in die Geschehnisse einzugreifen. Doch was wären die Folgen?

Idee:  Ein Zeitreiseroman, der mich zudem noch an das Buch und Film “Jumper” erinnert hat. Ich bin ehrlich,  neu ist die Idee nicht, auch nicht innovativ.

Plot:  Es beginnt mit einem Prolog, dem man sofort entnimmt, dass in der Zukunft der beiden Hauptfiguren liegt. Natürlich stachelt das beim Lesen an, schließlich will man ja wissen, wie es dazu kommt. Das brauch es auch, denn die Geschichte an sich, hat eher einen langsamen Einstieg, mit viel Handlung um Annas Alltag. Ich persönlich mag so etwas und habe mich gefreut, dass mal nicht alles Knall auf Fall kommt. So kann man sich richtig hineinlesen und sich mit Anna vertraut machen. Auch die Liebesgeschichte schreitet nicht zu schnell voran. Die Auflösung von Bennetts Geheimnis kommt stückchenweise. Zum Schluss wird es dann etwas dramatisch, aber selbst da lässt die Autorin dem Leser Zeit. Dennoch konnte man das Buch schnell lesen und so hat es mir gefallen, das die Geschichte an sich eher ein gemächliches Tempo hat.

Schreibstil:  Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Ich kann nicht genau sagen, was es war, aber ich hatte einen regelrechten Lesesog. Einfach zu lesen und ein lockerer Stil, haben mich immer wieder zu dem Buch greifen lassen. So was kam mir gerade recht. Teilweise sehr detailliert in den Szenen, fühlt man sich dennoch nicht gelangweilt. Vielleicht macht es gerade das so authentisch und der Umstand von Bennetts Gabe fügt sich darin selbstverständlich ein. Sicher kein Schreibstil der besonderes hervorsticht, aber dennoch als leicht im Kopf bleibt.

Charaktere:  Anna hatte mich spätestens in der Szene, als sie mit ihrer besten Freundin zu Pearl Jam abrockt. Das hat mich so sehr an mich selbst erinnert, das ich sie nur mögen konnte. Ich finde sie wirkt sehr echt. Man kann sicherlich streiten, ob sie Bennetts Gabe als zu selbstverständlich auffasst, aber es spiegelt auch ein bisschen die Verliebtheit wieder, die man besonders in diesem Alter hat. Sie ist liebenswürdig, handelt so, wie man es in ihrer Situation nur kann. Ihr Fernweh war sympathisch. Etwas, was ich ebenfalls gut nachvollziehen kann. Eine Weltkarte mit Stecknadeln hatte ich seinerzeit ebenfalls. Alles in allem hat sie mich, bis auf das Laufen und die Locken, sehr an mich erinnert.

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Bennett, oh Bennett. Ich mag diesen Namen. Und ich mochte die Figur. Obwohl er im Gegensatz zu Anna gar nicht so präsent ist. Er ist da, aber man taucht nicht so sehr in seine Welt ein. Er hat mich ein wenig an David aus “Jumper” erinnert. Da ich Jumper aber mochte, hat mich das nicht gestört, sondern eher gefreut. Die Autorin hätte bei Bennett wirklich tiefer gehen können, denn er hat gute Ansätze.

Hintergrund:  Zeitreisen sind immer so eine Sache. Meist können sie nicht logisch sein. Was mir gefallen hat, war die Idee mit dem Neustart. Das Zurückspringen in die Zeit und das damit verbundene Ersetzen der eigenen Ichs. Jedes Mal wenn Bennett in der Zeit zurückspringt, ersetzt er seine “damalige” Person. Man kann viel diskutieren, aber Zeitreisen bleiben eben kompliziert und ich erwarte keine völlige Stimmigkeit im Plot.
Auf der Strecke geblieben ist der Grund für Bennetts Gabe. Er hat sie einfach und es wird nicht gefragt warum. Da hätte ich gern noch ein bisschen Erklärung.

Fazit: Mich hat es begeistert, obwohl es Schwächen hat, genau das Richtige für mich. Eine schöne Lovestory zum Weggleiten. Leicht zu lesen und trotz Details und langer Szenen nicht langweilig. Es soll eine Fortsetzung geben, die hoffentlich auch in Deutschland erscheint. Das Buch funktioniert aber auch wunderbar alleine und endet sehr abgeschlossen.

Perfekt für alle, die nicht zu viel erwarten und sich einfach treiben lassen möchten und Liebesgeschichten lieben.


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