Licht ganz anderer Art brennt dagegen fern von Deutschlands heilsamen Leuchtquellen. Als der Anwalt der in Haft sitzenden ehemaligen ukrainischen Regierungschefin Julia Timoschenko jetzt kritiserte, dass in der Zelle seiner Mandantin in der Strafkolonie Katschaniwka wie bei Beate Zschäpe 24 Stunden am Tag alle Lampen angeschaltet bleiben, konnte der Leiter der Strafkolonie zwar behaupten, dass Timoschenko videoüberwacht werde und dazu nun mal "ausreichend Licht" notwendig sei.
Die Schlagzeilen aber fielen ganz anders aus. Von "Folter" schrieb die Deutsche Welle, von „Licht-Folter“ die Bildzeitung. Die ursprünglich als "Nachtlicht" bezeichnete Lampe in der Zelle wurde zum "grellen Licht" (Bild), die "Welt" sah die Zelle "permanent ausgeleuchtet". Die Frankfurter Rundschau erkannte "menschenrechtswidrige Umständen", weil Timoschenko isoliert und "nur einer zweiten Gefangenen in einer Zelle untergebracht" (Bild) sei. Als nächstes wird das Europarats-Komitee zur Bekämpfung der Folter angerufen. Amnesty wird sich zu Wort melden. Die Uno wird Haftbeobachter entsenden. Nach Katschaniwka. Nicht nach Köln!