Zwischen Katerstimmung und Konsumauszeit

Von Mareike W

Heute vor einem Jahr bin ich den New York Marathon gelaufen. Das jetzige Wochenende war von sportlichen Leistungen Lichtjahre entfernt, dennoch war es ein ganz besonderes.

Freitag

Am Freitag hatte ich zum ersten Mal seit der Schwangerschaft einen richtigen Mädelsabend mit meinen zwei Freundinnen. Es war wunderbar einfach mal wieder abzuschalten und es krachen zu lassen. Trotz einiger herrlicher Stunden in meiner Lieblingsbar, dem Roy. Das vor einigen Jahren noch mein zweites Zuhause war, muss ich jetzt im Nachgang sagen, dass die Zeiten irgendwie vorbei sind. Es war witzig, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich im Münchner Nachtleben etwas verpasse. Der letzte Samstagabend, als ich für Nepo eine Parkgarage aus Karton gebastelt habe, ist jetzt eher meins und macht mich glücklich. Ich freue mich zwar jetzt schon auf den nächsten Mädelsabend, aber wenn wir es nur einmal pro Jahr schaffen, dann ist das auch fein für mich. Solange wir dann häufiger alkoholfreien Kaffee oder grünen Tee trinken, bin ich glücklich.

Samstag

Der Start in den Samstag war gelinde gesagt ne Vollkatastrophe. Ich hatte auf dem Sofa übernachtet, weil Nepo ja in unserem Bett schläft und ich beide a) nachts mit meinem Gestolpere nicht wecken wollte und b) ich nie im gleichen Bett wie Nepo schlafen würde, wenn ich Alkohol getrunken habe. Da beide früh ins Bett sind, waren sie morgens um sieben Uhr schon wach. Ich auch, naja, ich war da. Aber beide haben das sehr human genommen und wir starteten entspannt in den Samstag.

Nachmittags ging es dann nach Augsburg, wo wir uns in der Babywelt einen Kindersitz für Nepo gekauft haben, danach ging es zur Tante von meinem Freund. Gegen 18:00 Uhr dann zu seinen Eltern, denn wir wollten um 20:00 Uhr auf eine Geburtstagsfeier bzw. Wodkaverkostung und Nepo sollte bei Oma und Opa bleiben. Es war für uns das erste Mal, dass wir abends gemeinsam als Paar weggehen.

Vor ein paar Wochen hatten wir schon die “Lange Nacht der Museen” geplant, aber Nepo wollte nicht schlafen und wir wollten weder den Kleinen, noch meine Eltern zu sehr belasten, als ließen wir es bleiben. Gestern war etwas anderes. Der Kumpel von meinem Freund wohnt nur einen Hauseingang weiter als die Eltern von meinem Freund, sodass wir es nach kurzem Überlegen riskierten und gingen bevor der Kleine schlief. Wir hatten beide unser Handy dabei und ich habe es nie aus der Hand gelegt. Die Großeltern riefen nicht an und wir blieben drei Stunden.

Kurz vor Mitternacht gingen wir dann sehr nüchtern von der Wodkaverkostung wieder zu den Großeltern. Der Kleine schlief da schon eine Stunde. Also packten wir alles ein und fuhren im dichtesten Nebel wieder nach München. Dieser Samstag war echt heftig für mich und ich habe mich jedes Mal gefragt, warum ich am Vortag so viel trinken musste. Aber es war einfach super lustig und wenn es mal läuft, dann läuft es. Dafür konnte ich leider nichts von dem tollen Wodkaangebot am gestrigen Abend kosten, dass hole ich dann nächstes Jahr nach.

Sonntag

Am Sonntag kehrte ich langsam zu meiner alten Stärke zurück und ich fühlte mich wieder dementsprechend fit. Da das Wetter wunderbar sonnig war, beschlossen wir, den Sonntag im Luitpoldpark zu verbringen. Obwohl zeitgleich die “Eat&Style” und der “Markt der Sinne” stattfanden, haben wir uns aufgrund der Konsumauszeit für die frische Luft und den kostenfreien Besuch im Park entschieden, statt uns mit Nepo bei den beiden kostenpflichtigen Veranstaltungen durch die gut gefüllten Räume zu schieben.

Der Park ist wunderschön, nicht zu überlaufen und im Herbst sehr farbenfroh. Gleich am Anfang sahen wir Rainer Langhans tief sinnierend über die Parkwiesen schweben. Naja, er ist wohl so ein Kultobjekt in München. Neben den tollen Wiesen und einigen Spielplätzen, gibt es auch ein kleines Heckenlabyrinth, welches mein Freund und Nepo gleich ausprobiert haben.

Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir auch an dem kostenfreien Spielenachmittag des Referats für Bildung und Sport vorbei. Dort gibt es jeden Sonntag die Möglichkeit an Bewegungsspielen teilzunehmen. Auf der Wiese liegen so viele Sachen rum und jeder der etwas ausprobieren möchte, kann das tun.

Zwar sind die Geräte meist eher für Kinder ab drei Jahren, aber Nepo hatte auf seine Art Spaß und Freude. So blieben wir dort noch über eine Stunde und freuten uns über diese wirklich tolle Aktion der Stadt München.

Diese Spielnachmittage gibt es an den Sonntagen übrigens nicht nur im Luitpoldpark, sondern auch im Ost- und im Westpark und finden immer von 13:30 bis 16:30 Uhr statt. Mehr Informationen findest du auch hier.

Die Konsumauszeit war am Sonntag noch kein wirkliches Thema, da sowieso alle Läden geschlossen hatten.