Zwischen Ideenklau und Inspirationssuche

In Zeiten von Pinterest, Facebook-Gruppen und Instagram Hashtags ist sie ganz nah, die Inspiration zu allem möglichen: Fotos, Blogbeiträgen und so weiter. Seit ich vor einer Weile mit Alex (der mich auch netterweise für mein "Selbstexperiment: Als Model vor der Kamera" fotografiert hat) unterwegs war, stelle ich mir die Frage: Ab wann ist etwas eine geklaute Idee und keine Inspiration mehr?
Für mich ist die Frage sehr wichtig, da ich niemandem Unrecht tun möchte, ich mich aber auch manchmal nicht vor Ideen retten kann, wenn ich Werke anderer Fotografen sehe. Als Blogger und/oder Fotograf muss man sich quasi mit dieser Frage beschäftigen.
Zwischen Ideenklau und Inspirationssuche
Alex und ich waren an diesem Abend unterwegs, weil ich beim Fotografiestammtisch total fasziniert von seiner "Motion"-Serie war. Ich konnte mir bei aller Liebe keinen Reim darauf machen, wie solche Bilder entstehen könnten. Also war Alex so nett, es mir auf einer Fototour zu zeigen. Irgendwann schnitt er das Thema an, dass er ungerne möchte, dass ich weiter erzähle, wie man diese Bilder macht und außerdem ihn nenne, falls ich die Bilder veröffentliche. Für mich ist das absolut selbstverständlich, denn ich wäre selbst nie auf die Idee gekommen solche Bilder zu machen und ich brauche niemandem vorzugaukeln, ich hätte die Idee gehabt. Aber ich habe gleich gemerkt, dass ihm das sehr wichtig ist und dachte mir schon, dass er wahrscheinlich schon Erfahrungen in die Gegenrichtung machen musste.
Die Bilder die ich euch heute präsentieren darf, stammen zwar aus meiner Kamera und ich habe den Auslöser gedrückt, sie sind aber aus Alex Anleitung und seiner Idee heraus entstanden. Seine Motion-Serie, auf der sie basieren, findet ihr hier auf seiner Website. Ihr solltet auf jeden Fall dort vorbeischauen, denn meine Bilder sind sozusagen nur eine schlechtere Nachmache.
Aber nun zurück zum Thema:
Zwischen Ideenklau und Inspirationssuche

Ab wann ist etwas Ideenklau?

Wann habe ich jemandem seine Idee geklaut? Das ist die schwierige Frage, die ich mir immer wieder stelle: Wo ist Inspiration zu Ende und wo fängt Ideenklau an? Ich kann auf diese Frage - leider - keine universelle Antwort geben, aber ich möchte meine Gedanken mit euch teilen. Rein rechtlich gesehen, sind Ideen schonmal nicht geschützt. Für mich ist das alles daher eher eine moralische Sache. Es bietet sich natürlich an, die Frage von der anderen Seite des Feldes aufzurollen:

Was ist Inspiration?

Für mich heißt Inspiration, wenn ich irgendwo ein Bild oder einen Blogpost sehe, das/der mich zum nachdenken anregt. Ich kopiere dann allerdings nie exakt diese Idee, sondern ich überlege darüber hinaus, will meine eigene Meinung zum Thema kundtun oder das Bild bringt mich auf eine andere Idee, die mir beim anschauen durch den Kopf schießt.
Mein Endresultat hat dann meistens wenig bis gar nichts mehr mit dem ursprünglichen Blogpost oder Bild zu tun. Trotzdem ist es mir immer wichtig, die Person, die mich inspiriert hat zu würdigen. Wenn ich mich zum Beispiel zu einem Blogpost inspirieren lasse, erwähne ich den Artikel, der mich inspiriert hat immer. Der Link kostet mich schließlich nichts und die andere Person freut sich sicher darüber.
Zwischen Ideenklau und Inspirationssuche

Zurück zum Ideenklau

Eigentlich habe ich damit schon meine individuelle Antwort auf die Frage gefunden: Inspiration hört in meinen Augen dann auf, wenn ich nicht mehr über die Ursprungsidee hinausdenke, sondern lediglich kopiere.
Natürlich kann man niemals ein Bild komplett gleich nachstellen, aber schon der Versuch ist für mich Ideenklau. Gleiches gilt dafür, wenn man einen Blogpost zwar in anderen Worten ausdrückt, womit es keine Urheberrechtsverletzung mehr ist, er aber genau den gleichen Inhalt hat.
Und ein weiteres großes Merkmal: Ideenklau schadet dem anderen. Wenn ich nun mit diesen "Motion"-Bildern hier berühmt werde und niemals erwähnt habe, dass die Idee eigentlich von Alex stammt, so ernte ich alle Lorbeeren während Alex sich wahrscheinlich noch anhören muss, er wäre nur eine Kopie. Gleiches gilt für Blogcontent, wenn ich einen Blogpost kopiere (also nicht wortwörtlich aber inhaltlich) und damit viele Klicks generiere und viel Geld verdiene, so klaue ich dem anderen Blogger die Aufmerksamkeit und den Ruhm, der eigentlich ihm zusteht.
Zwischen Ideenklau und Inspirationssuche

Wie gehe ich mit dieser Erkenntnis um?

Jetzt wo ich die Erkenntnis erlangt und mit euch geteilt habe, bleibt natürlich die große Frage, wie man mit dem ganzen umgeht. Auch hier gibt es keine universelle Lösung und ich möchte stattdessen erzählen, wie ich damit umgehe:
  • Ich markiere und würdige andere Leute, die mich inspirieren, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig. Ich brauche mit Links und netten Worten schließlich nicht zu geizen. Im Zweifel habe ich lieber eine Person, die denkt sie habe die Würdigung gar nicht verdient - ich glaube das kommt selten bis nie vor - als eine, die wütend auf mich ist und glaubt, ich habe ihre Idee geklaut.
  • Wenn ich mir unsicher bin, ob der schmale Grad zwischen Inspirationssuche und Ideenklau schon überschritten ist, spreche ich die andere Person lieber direkt an und frage, was sie dazu sagt.

Was ist für dich Ideenklau? Und wie gehst du mit dem ganzen Thema um?
Wurde dir schonmal eine Idee geklaut?


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