Ich habe mich das ganze Jahr auf den Frankfurt Marathon 2017 gefreut. Es war auch eigentlich das einzige Event welches ich für dieses Jahr geplant habe. Wobei Frankfurt eigentlich dauerhaft im Kalender steht und Planung so nicht stimmt.
Aber irgendwie stehen die letzten Jahre meine Teilnahmen am Frankfurt Marathon unter keinem guten Stern. Die verletzungs-bedingte Absage 2015 sowie die letztjährige Qual über die 42 Kilometer sind ein Indiz dafür.
Und auch für den Frankfurt Marathon 2017 stehen die Chancen aktuell nur 50:50. Irgendwie ist aktuell mal wieder der Wurm drin.
Dabei waren die Vorbereitungen eigentlich gar nicht so schlecht. Ich hatte mich mit PolarFlow bereits seit Anfang des Jahres kontinuierlich auf den Frankfurt Marathon 2017 vorbereitet. Bis auf ein paar kurze Ausfälle auf Grund von Erkältungen lief es eigentlich hervorragend. Die Form stimmt und alle Prognosen deuten auf einen lockeren Marathon um die 4:30h hin. Mal so richtig wieder den Lauf durch die Frankfurter Innenstadt genießen, Spaß haben und mit einem Lächeln auf den Lippen in der Festhalle einlaufen.
Eigentlich! Meistens kommt es aber anders als man denkt.
Angefangen hat es vielleicht schon beim Megamarsch von Frankfurt nach Weinheim. Obwohl ich da nach 37 Kilometern auf Grund der Tatsache dass ich mir eine Blase gelaufen hatte, den Marsch vorzeitig beendetet. Mit Blick auf den Frankfurt Marathon 2017 die einzig richtige Entscheidung.
Anstatt nach 100 Kilometern Wandern am Stück eine Woche in den Seilen zu hängen, war ich bis auf das Malheur mit der Blase weiterhin fit. Vor allem die Familie freute sich das ich meinen Urlaub aktiv beginnen konnte.
Die Blase war schnell versorgt und ich konnte bereits Dienstags wieder schmerzfrei trainieren. Der Lauf über eine Stunde und knapp 10 Kilometer war ganz OK. Vielleicht ein klein bisschen zu flott. Jedenfalls war körperlich alles OK.
Mittwochs stand ein Tempodauerlauf auf dem Programm. Nicht ganz so meine Lieblingsdisziplin. Aber auf Grund der positiven Erfahrungen aus dem bisherigen Trainingsplan zog ich auch den relativ konstant durch. Die Tempoeinheit mit 20 Minuten in 5:45min/km war für meine Verhältnisse sogar konstant flottes Tempo. Anstrengend aber letztendlich ohne Probleme.
Nach dem ausgiebigen Frühstück stand ein wenig Bastelarbeit am Haus an. Schließlich gibt´s da immer was zu tun. Gegen Mittag fing es dann auf einmal langsam an im unteren Schienbein des linken Beines zu schmerzen. Nichts Dramatisches dachte ich. Vielleicht waren die ungedämpften Laufschuhe ein bisschen viel für die Muskulatur beim morgentlichen Tempolauf, obwohl ich diese seit Jahren schon regelmäßig laufe. Jedenfalls war´s am folgenden Morgen so gut wie weg.
Und so machte ich mich am Donnerstag auf den Weg zum letzten langen Lauf vor Frankfurt. Geplant war ein lockerer Halbmarathon um die Gemeinde. Das Wetter war optimal und nach 2:25h war ich wieder zum Frühstück zu Hause. Leider muckte schon während des Laufes mein linkes Bein ein wenig rum. Irgendwie passte die Gesamtstatik nicht. Man kennt das ja ab und an, dass man das Gefühl hat es läuft ein wenig unrund. Störend aber letztendlich nicht so das es den Lauf beeinträchtigte.
Jedenfalls kamen die Schmerzen NACH dem Lauf massiv zurück. Hier hatte ich das erste Mal ein wenig Angst in Bezug auf den Marathon. Ich legte ein paar Kühlkissen auf und hoffte dass die Schmerzen sich wieder geben.
Nachmittags ging es in die Sauna zum Entspannen. Die Schmerzen war nun dauerhaft aber relativ eng begrenzt. Abends Beine hoch und kühlen.
Das Entsetzen kam dann am letzten Freitag.
Das komplette Schienbein war rot und angeschwollen. Die Schmerzen waren immer noch da und vor allem war der ganze Bereich heiß. Ich erinnerte mich an meine letztjährige Entzündung durch einen Mückenstich am rechten Fuß und entschloss mich sofort zum Arzt zu gehen.
Die Diagnose war nicht so einfach. Die Schmerzen deuteten auf eine Entzündung der Sehne hin. So eine Art Sehnenscheidentzündung am Schienbein. Wer so etwas schon mal hatte, weiß wie schmerzhaft dies ist. Die Wärmeentwicklung und die Rötung waren jedoch etwas suspekt. Diese deuteten eher auf eine bakterielle Infektion hin. Dies würde bedeuten dass ich Antibiotika nehmen müsste und den Marathon gleich in die Tonne stecken kann.
Da es kurz vor dem Wochenende war, wurde das Rezept auf beide Möglichkeiten ausgelegt. Primär war jedoch die Behandlung in Richtung Sehnenscheidentzündung vorgesehen. Erst wenn die Schwellung und Rötung weiter akut bleiben sollte in dieser Richtung therapiert werden.
Und so wurde ab Freitag mit Entzündungshemmer, Salbe, Enzymen und Quarkumschlägen des Bein geschont.
Am Samstagmorgen sah die Sache schon wesentlich besser aus. Die Rötung und Schwellung waren massiv zurückgegangen. Die Schmerzen erträglicher. Also war das Thema bakterielle Entzündung erst mal vom Tisch. Kein Antibiotika!
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und noch eine Woche Zeit die Entzündung in den Griff zu kriegen!
Hoffnung
Am heutigen Montag sieht das Bein fast schon wieder so aus wie immer. Keine Rötung und nur eine leichte Schwellung. Die Schmerzen sind nur noch bei Belastung da. Da ich diese Woche wieder arbeiten muss, fallen die Quarkumschläge tagsüber weg. Aber die Medikamente nehme ich weiterhin. Ibuprofen maximal bis Mittwoch oder Donnerstag. Wenn´s bis Sonntag noch klappen sollte, dann möchte ich hier keinerlei Risiko eingehen. Ich werde definitiv nie mit Schmerzmittel an den Start gehen. Auch wenn leider in der Läuferszene so etwas gang und gebe ist, ich bin konsequent dagegen.
Ich betreibe meinen Sport aus Spaß an der Freude und werde nicht mit Medikamenten einen Start erzwingen. Das ist es auf keinen Fall wert!!!
Und so werde ich die letzte Woche vor dem Frankfurt Marathon 2017 weiterhin hoffen und bangen. Ich denke mal die finale Entscheidung fällt erst am Sonntagmorgen.
So lange kann ich noch hoffen.