Dem in München geborenen Schriftsteller Lion Feuchtwanger (1884-1958) ist ein Symposium gewidmet, das am 14. und 15. Juli im Münchner Künstlerhaus und im Historischen Kolleg veranstaltet wird. Die Veranstaltung widmet sich dem “Milieu München“, dem literarischen Werdegang Lion Feuchtwangers und der Rezeption seiner Werke. Es wendet sich an Literaturwissenschaftler, Historiker und interessierte Leser gleichermaßen. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen werden unter symposium.feuchtwanger@gmail.com erbeten.
Lion Feuchtwanger 1909 in München
Feuchtwangers Kindheit und Jugend, Schule und Studium, die ersten schriftstellerischen Gehversuche, die Erfahrungen des demütigenden Scheiterns wie auch der literarischen Erfolge sind unmittelbar und ursächlich mit dem politischen, dem sozialen und dem kulturellen Klima der bayerischen Haupt- und Residenzstadt verknüpft. Das „Milieu München“ ist aus seiner Vita nicht wegzudenken. Ohne die Wirkungsmacht des literarisch-künstlerischen Umfelds der Prinzregentenzeit, ohne das spannungsgeladene Kulturklima der Zeit vor und nach der Jahrhundertwende, ohne das Reiben an einer grobmotorischen altbayerischen Mentalität und ohne die Inspiration einer Konventionen sprengenden Schwabinger Bohème wäre der Werdegang des jungen Mannes aus einem orthodox-jüdischen Haus im Lehel zu einem der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts nicht hinreichend erklärbar.
Den Auftakt macht eine Stadtführung „Auf den Spuren von ‚Erfolg‘“ mit dem Literaturwissenschaftler Dirk Heißerer am Dienstag, 14. Juli um 16 Uhr. Anschließend beginnt das Symposium um 19 Uhr im Münchner Künstlerhaus. Höhepunkt des Abends ist neben einer szenischen Lesung mit Studierenden der Otto Falckenberg Schule München ein selten gezeigter Dokumentarfilm über Lion Feuchtwanger aus dem Jahr 1956. Am 15. Juli referieren und diskutieren ab 10 Uhr Literaturwissenschaftler und Historiker im Historischen Kolleg (Kaulbachstraße 15) das spannungsreiche Beziehungsgefüge „Lion Feuchtwanger und München“.
Unter den Teilnehmern des Symposiums sind die Schriftstellerin Tanja Kinkel, die über Feuchtwangers Bestseller „Jud Süß“ sprechen wird und der Theaterwissenschaftler Jens Malte Fischer, der die filmische Rezeption des München-Romans „Erfolg“ untersucht. Moderiert wird das Symposium von Michael Brenner (Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU) und Andreas Heusler (Stadtarchiv München).
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs München in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU und der Feuchtwanger Memorial Library (Los Angeles) mit Unterstützung des Münchner Künstler-hauses und des Historischen Kollegs München.
Weitere Informationen zum Programm sind unter:
http://www.muenchen.de/rathaus/dms/Home/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/pdf/Feuchtwanger-Symposium_Flyer.pdf abrufbar.
Anmeldungen zum Stadtspaziergang, zum Eröffnungsabend und/oder zum Symposium unter:
symposium.feuchtwanger@gmail.com