Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich früher kein großer Fan von Clubanlagen und All Inklusive-Angeboten war – wann immer in meinem Freundeskreis jemand in solch einen Club gefahren ist, habe ich mich gefragt, wieso sie das machen und sich im Urlaub so „einsperren“. Irgendwie hatte das Club-Image für mich etwas Angestaubtes und ich stellte mir durchweg älteres Publikum vor, das einfach nur am gekachelten Pool herumlag, anstatt sich in die Fluten des so nahen Meeres zu stürzen, und für das dass Buffet das fulminante Tageshighlight darstellte. Dass ich mich mit meiner Meinung grundlegend geirrt habe, habe ich bei meinem Aufenthalt im Robinson Club Agadir im Dezember gemerkt – denn der Club ist nicht nur auf Sport bedacht, sondern macht es Vielfutteren am Buffet auch schwer, sich nicht gesund zu ernähren!
Als wir aus dem Flieger steigen, treten wir dem Sommer entgegen. Nach Minusgraden in Deutschland sind die 20 Grad in Agadir eine Wohltat für die Seele!
Mit dem Bus fahren wir vom Flughafen zum Club, vorbei an Plantagen und durch die bescheidenen Orte. Hier ticken die Uhren noch ganz anders – die Menschen wohnen in extrem einfachen, für unsere Verhältnisse fast heruntergekommenen Häusern und auf den Straßen tummeln sich Esel, Mopedfahrer und Fußgänger, während die Autofahrer sich drum herum schlängeln. Es ist ein komisches Gefühl, hier durch die Armut zu fahren, auf dem Weg in eine Clubanlage, in der es von allem viel zu viel gibt. Dennoch finde ich es wichtig, dass Touristen eben nicht nur den Luxus in ihren Anlagen sehen, sondern auch einen Eindruck vom wirklichen Leben in Agadir erhalten.
Der weiße Palast am Atlantik
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die Anlage, die mir direkt die Sprache verschlägt: eine Art weißer Palast, viele Palmen und ein Kamelreiter heißen uns willkommen, während unser Gepäck mit dem Golfauto bereits aufs Zimmer gebracht wird. Ich wundere mich etwas, wieso wir unsere Koffer nicht selbst aufs Zimmer bringen sollen, doch als wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft machen, wird schnell klar wieso: Die Anlage ist riesig und wir haben ein Zimmer weit weg vom Haupthaus, dafür aber ganz nah an den Dünen und dem Atlantik!
Aus unserem Zimmer im Erdgeschoss können wir direkt auf unsere kleine Terasse treten, von wo aus wir die Dünen des Königs von Marokko und das Wasser sehen und das Urlaubsfeeling so richtig aufsaugen können!
Auspowern erwünscht!
Da unsere Koffer noch nicht da sind, gehen wir erstmal auf Entdeckungstour. Der Robinson Club beherbergt Fußball-, Tennis- und Beachvolleyballplätze sowie eine große Poollandschaft, welche an das Restaurant und die Bar grenzt. Mich zieht es natürlich sofort in Richtung Gym, das gerätetechnisch perfekt ausgestattet ist. Nebenan befindet sich der Kursraum, in dem all meine Lieblingsurse angeboten werden: Hot Iron, Deep Work, Aqua Fit, Body Art, Spinning – und das alles mit Blick nach draußen! Selig studiere ich den Kursplan und freue mich auf eine tolle, sportliche Woche.
Auch außerhalb des Gyms gibt es im Robinson Club für Fitnessfans eine ganze Menge auszuprobieren. Die zum Club gehörende Surfschule bietet Surf- und SUP-Stunden an und direkt am Strand finden Yoga- und HIIT-Stunden statt. Vor allem jetzt im Winter kann man hier außerdem prima Laufen, weil die Temperaturen nicht zu hoch sind – kilometerweit am Strand entlang, den Wind in den Haaren spüren und die Wellen brechen hören; was gibt es Schöneres?
Shopping-Time!
Ich liebe es total, im Urlaub auf Märkten umher zu schlendern und ortstypische Souveniers einzukaufen! In Agadir gibt es einen riesigen Markt – den Souk – doch dort sollte man sich als Tourist am besten nur in Begleitung eines Einheimischen oder in einer Gruppe aufhalten. Zum einen verläuft man sich schnell in dem Wirrwarr aus Ständen und Gängen und zum anderen sind die Verkäufer relativ aufdringlich – typisch orientalischer Markt eben. Auf dem Souk kann man so ziemlich alles kaufen, vom Kleidchen bis hin zu lebenden Tieren! Ich muss gestehen, dass mir der Markt zu laut und zu aufdringlich war, denn wenn ich jemandem fünf Mal sage, dass ich seine Gewürze nicht kaufen möchte, dann erwarte ich eigentlich, dass er das versteht und mir nicht weiter hinterherläuft. Nichtsdestotrotz war der Souk eine interessante Erfahrung, die definitiv Einblicke in die Kultur gegeben hat. Noch bunter geht es übrigens auf dem Markt in Marrakesch zu – dorthin kommt ihr vom Club aus ganz bequem mit einer geführten ein- oder zweitägigen Tour in die Hauptstadt.
Wer es weniger laut und hektisch mag (so wie ich!), der findet auch im Robinson Club ein paar Shoppingmöglichkeiten – im „Supermarkt“ gibt es nicht nur Sonnencreme, alle möglichen Hygieneartikel oder marokkanische Textilien, sondern auch viele wunderschöne Souvenirs, wie etwa Teegläser, Kannen, Keramik und marokkanische Öle. Auch Sonnenbrillen, Wassersportaccessoires und Shortboards wechseln hier gegen kleines Geld den Besitzer und ich bin eigentlich jeden Tag ein Mal dort, um mir eine Kleinigkeit zu kaufen, die ich zuhause vergessen habe: Nasenklammer fürs Surfen, Haargummis, Schal, After-Sun-Creme …
In der clubeigenen Boutique decke ich mich erstmal mit einem weißen Outfit ein– am Abend ist nämlich Gala-Dinner-Zeit. Das Motto: „White Night“; und ich habe so gar nichts dabei, das zu diesem Anlass passen würde. Dank einer Prozenteaktion kann ich im Laden ein superschönes, bodenlanges Kleid für gerade mal 20 Euro erstehen – und dazu folgen dann auch gleich noch zwei Ringe im orientalischen Style.
All you can eat – Frisch, gesund und abwechslungsreich
Wer einen All Inclusive Urlaub bucht, der tut das häufig aus einem Grund: So viel essen wie man möchte zum Nulltarif! Das verleitet viele dazu, in den Ferien so richtig reinzuhauen und sich masslos über die Buffettische herzumachen. Schnell hat dann das Frühstück schon so viele Kalorien wie man zuhause am ganzen Tag zu sich nimmt. Klar, im Urlaub will man genießen – und dass das auch gesund geht, zeigt der Robinson Club in Agadir. Morgens findet man hier zwar auch die klassischen Kalorienbomben Pfannkuchen, Waffeln und Rührei mit Speck, allerdings stehen ihnen tischeweise gesunde Alternativen entgegen: Müslis, Porridge, Salate, dutzende Obstsorten, eine Gemüsetheke, Vollkornbrot und reichlich frisch zubereitete Smoothies!
Ebenso gesundheitsbewusst kann man sich zum Mittag oder Abendessen ernähren: Viel frisches Gemüse, Fisch, bunte Salate und Hähnchen an Stelle von Pommes & Co.! Die Robinson Köche bereiten außerdem vor den Augen der Gäste leichte, gesunde Gerichte zu – passend zum jeweiligen Motto des Abenddinners, mit dem es für die Gäste in sieben Tagen kulinarisch einmal um die ganze Welt.
Entspannung total
Neben Sport, Ausflügen und dem leckeren Essen gibt es noch einen ganz wichtigen Part, den ein Urlaubsdomizil für mich erfüllen muss: Ich muss mich dort so richtig entspannen können! Der Robinson Club in Agadir hat einen tollen Wellnessbereich, in dem Massagen und Kosmetikbehandlungen angeboten werden – und natürlich eine Sauna! Am meisten Spaß macht die, nachdem man eine kleine Yogasession am Strand abgehalten hat!
Extrem entspannend ist es übrigens auch, am kilometerlangen Sandstrand entlang zu spazieren!
Ich muss sagen, dass sich mein Bild vom Cluburlaub um 180 Grad gedreht hat! Zumindest hier in Agadir kann man so unglaublich viel erleben und sich selbst mit Workouts, Yoga und dem Gefühl von Sand und Wasser unter den Zehen die viel zu selten erlebte Qualitytime gönnen. Ich weiß schon beim Auschecken, dass ich auf jeden Fall wiederkommen möchte und hoffe, dass der Abschied für nicht allzu lange Zeit ist!
Für ein paar Bewegtbilder konnt ihr euch meine Fitnessvideos aus Agadir ansehen!
Vielen Dank an das Team von Robinson sowie Clubchef Thierry Hegenbart für eine tolle Woche in Agadir!