Sommerzeit ist Zwetschgenkuchen-Zeit. Sobald ich auf dem Markt die ersten frischen Zwetschgen sehe, kommt sofort mein liebster Schwabe mit dem Wunsch um die Ecke, ich soll doch einen Zwetschgenkuchen machen. Und zwar einen mit Streuseln, das ist ihm ganz wichtig!
Ich selber esse ja, wenig Kuchen und Süßes. Aber dieses Exemplar hat sogar mir geschmeckt. Und das liegt nicht daran, dass der Kuchen nicht zu süß war. Klar war ich sehr sparsam mit Zucker, da ich ja eine Zuckerintoleranz habe. Aber das Spannende an diesem Kuchen Rezept ist das Zusammentreffen von süß und sauer. Genau deswegen schmeckt mir der Zwetschgenkuchen so gut und ich habe dann auch noch ein zweites Stück genommen. Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen. Und die Mirabellen zählen übrigens auch zur selben Familie. Mirabellen sind die Lieblingsfrucht meines liebsten Schwaben. Leider ist die Saison dafür extrem kurz.
Deutschland ist für mich das Land der Kuchen. Der Sonntagskuchen steht bei vielen Deutschen jede Woche auf dem Tisch. Ich habe diesen Sommer in Kleinmachnow bei Berlin in einem schönen Haus mit Terrasse und großem Garten verbracht. Kleinmachnow ist nicht nur bekannt, weil Bushido dort ein Haus baut (was viele hier auf die Palme bringt). Sondern vor allem die Nähe zum schönen Wannsee und natürlich die kurze Entfernung nach Berlin macht das Dorf zu einem perfekten Urlaubziel für eine Familie mit Kindern. Bei schönem Wetter wird im See gebadet und bei schlechtem Wetter macht man Ausflüge in die Hauptstadt. Freunde haben uns eine wunderschöne Badestelle am Wannsee gezeigt und als Wolken aufzogen, habe ich einen Abstecher ins KaDeWe (Kaufhaus des Westens) gemacht. Die Feinkostabteilung ist wirklich einen Besuch wert. Das ist ein echter Fresstempel und ich habe mir dann auch ein schönes Öl geleistet. Und zweimal die Woche gibt es im Dorf sogar einen kleinen Markt. Da habe ich dann die Zwetschgen gesehen und sofort zugeschlagen. Und so sitze ich nun auf der schönen Terrasse und schreibe dieses Rezept auf. Natürlich habe ich ein Stück Zwetschgenkuchen neben meinem Computer liegen, nebenan kräht ein Hahn und am Stamm eines Baumes klopft ein Buntspecht herum. Geht es noch idyllischer?
Zwetschgenkuchen
Zutaten:
180 g Weizenmehl (Type 405)
1,5 TL Backpulver
1/4 TL Salz
6 TL Butter, ungesalzen (auf Raumtemperatur gebracht)
50 g Bio-Rohrzucker
2 Große Eier
1 TL Vanillepulver / Bourbon Vanille gemahlen (oder Samen einer Vanilleschote)
150 g Crème Fraîche
24 Kleine Zwetschgen (ca. 1,5 kg), halbiert und entkernt
Für die Streusel:
60 g Weizenmehl (Type 405)
4 EL Butter, ungesalzen (auf Raumtemperatur gebracht)
50 g Bio-Rohrzucker
1/2 TL Zimt (Optional)
Zubereitung:
1. Den Ofen auf 180° C vorheizen und eine runde ofenfeste Backform (29 cm Durchmesser) mit Butter bestreichen.
2. Das Mehl mit dem Backpulver durch ein Sieb in eine kleine Schüssel schütten. Danach Salz dazugeben.
3. Mit dem Rührmixer 6 EL Butter und 50 g Zucker in einer großen Schüssel gut vermischen. Dann die Vanille hinein schütten und die Eier dazu schlagen (eins nach dem anderen) und gut verrühren (ca. 4 Minuten). Jetzt den Rührmixer auf niedrige Stufe stellen und langsam ein Drittel des Mehl-Mixes einrühren. Dann die Hälfte der Crème Fraîche dazu rühren. Danach ein weiteres Drittel Mehl und schließlich die restliche Crème Fraîche und dann den Rest des Mehles einrühren. Nicht zuviel Rühren! Nun den Teig in der vorbereiteten Backform verteilen.
4. Jetzt die Zwetschgen-Hälften mit der Schnittstelle nach oben auf dem Teig kreisförmig verteilen.
5. Nun die Streusel-Zutaten in einer kleinen Schüssel gut vermischen und die Streusel dann über die Zwetschgen verteilen.
6. Den Kuchen so lange backen, bis die Streusel golden werden und ein Zahnstocher nach dem Einstechen sauber wieder heraus kommt (ca. 45-50 Minuten). Dann den Kuchen aus dem Ofen nehmen und zum Abkühlen auf einen Rost stellen. Ca. 30 Minuten abkühlen lassen, bis er noch warm oder auf Raumtemperatur ist.
7. Enjoy!