Wenn man um 5 Uhr 10 das Haus verlässt und vier Stunden reist, retour dasselbe, und das für eine Wanderung von gut drei Stunden, dann muss diese Wanderung schon toll sein, mit einem Versprechen locken, Sensationen bereithalten. Die Route Veysonnaz - Hérémence - Euseigne im Unterwallis leistet das locker. Insbesondere zwei himmelwärts strebende Monumente machten mir am Samstag, abgesehen von der lauschigen Bisse de Vex, grossen Eindruck.
Zum einen die Kirche von Hérémence, Hauptort des gleichnamigen Tals. Das Gros der Häuser ist aus geschwärztem Holz, die üblichen Chalet- und Speicher-Bejahrtheiten. Mitten drin sitzt das Gotteshaus aus Beton, ersonnen vom Architekten Walter Förderer, fertiggestellt 1970. Ist es schön? Ich glaube nicht. Ist es hässlich? Ich finde nicht. Kraft hat es, denke ich; man nennt den Stil nicht von ungefähr "Brutalismus". Die Wirtin vom Café du Relais in Euseigne, wo ich einkehrte, sagte mir: "Keine Kirche in der Gegend hat eine bessere Akustik."
Zum anderen bin ich froh, die Erdpyramiden von Euseigne nun endlich aus der Nähe gesehen zu haben; es war eine Begegnung mit religiösem Einschlag, eine Wallfahrt in Stein. Sie hocken am Eingang zum Val d'Hérens, ein wenig phallisch, sehr prähistorisch, dinosaurisch irgendwie; sie sind ein Zeichen der Ewigkeit, Boten des Beginns. Aber auch der Vergänglichkeit, denn irgendwann, in vielen Tausend oder auch Zehntausend Jahren, wird der eine oder andere Pfeiler einstürzen, oder ein Deckstein wird fallen. Aber solange sie da sind, Kappadokien im Wallis, bewirken sie Ehrfurcht.
Zum einen die Kirche von Hérémence, Hauptort des gleichnamigen Tals. Das Gros der Häuser ist aus geschwärztem Holz, die üblichen Chalet- und Speicher-Bejahrtheiten. Mitten drin sitzt das Gotteshaus aus Beton, ersonnen vom Architekten Walter Förderer, fertiggestellt 1970. Ist es schön? Ich glaube nicht. Ist es hässlich? Ich finde nicht. Kraft hat es, denke ich; man nennt den Stil nicht von ungefähr "Brutalismus". Die Wirtin vom Café du Relais in Euseigne, wo ich einkehrte, sagte mir: "Keine Kirche in der Gegend hat eine bessere Akustik."
Zum anderen bin ich froh, die Erdpyramiden von Euseigne nun endlich aus der Nähe gesehen zu haben; es war eine Begegnung mit religiösem Einschlag, eine Wallfahrt in Stein. Sie hocken am Eingang zum Val d'Hérens, ein wenig phallisch, sehr prähistorisch, dinosaurisch irgendwie; sie sind ein Zeichen der Ewigkeit, Boten des Beginns. Aber auch der Vergänglichkeit, denn irgendwann, in vielen Tausend oder auch Zehntausend Jahren, wird der eine oder andere Pfeiler einstürzen, oder ein Deckstein wird fallen. Aber solange sie da sind, Kappadokien im Wallis, bewirken sie Ehrfurcht.