Ganz in unserer Nähe in Manching, gibt es das kelten römer museum manching. Es ist in einem modernen Gebäude untergebracht, in dem römische und keltische Funde ausgestellt sind. Sowohl die Jungs als auch der Mann haben alle eine Audio Tour gemacht, dabei bekommt jeder ein eigenes Gerät mit Kopfhörern, an den jeweiligen Gegenständen wird ein Code eingescannt und dann die entsprechende Tonspur abgespielt. Diese Audioguides werden ja mittlerweile in vielen Museen eingesetzt und sind bestimmt bekannt. Hier war es so, dass es für Erwachsene und Kinder eigene Codes zum Scannen gab, so wurde die Information also altersgerecht aufbereitet wiedergegeben. Als meine Kinder wieder nach Hause kamen, sprudelten sie über ... alle möglichen Erzählungen aus dem Audio Guide wurden mir erzählt, der Gegenstand beschrieben. Wie cool, das gewesen sei, dass ich das unbedingt auch mal machen und überhaupt, sie da unbedingt noch einmal hingehen müssten. Auch noch Tage später gab es solche Beschreibungen: "Mama, da war so ein Dings und da hat der Mann gesagt, dass die Römer dieses und jenes damit gemacht haben. Cool oder?"
Dann waren wir alle gemeinsam im Kindermuseum München, das zur Zeit in einer Ausstellung die Seifenblasen thematisiert. Das Museum beschreibt sich mit "interaktiven Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Wissensgebieten, dabei werden Wissenschaft und Spiel, Kunst und Natur, Kultur und Technik immer wieder neu und ungewöhnlich verknüpft." Das Kindermuseum ist nicht besonders groß, es besteht aus 2 Räumen im Ober- und Untergeschoß, dort gab es unterschiedliche Möglichkeiten sich mit Seifenblasen zu befassen. Man konnte sich selbst in eine große Seifenblase stellen, Seifenblasen in unterschiedlichen Größen und mit Röhrchen Seifenblasengebilde herstellen. Die Kinder hatten einen riesigen Spaß alles auszuprobieren und dann am Schluß in der Schaumfabrik ohne Eltern noch Schaum herzustellen. Obwohl die Aktionsflächen bei meinen Kindern supergut ankamen, war ich doch recht enttäuscht: neben den Aktionsflächen bestand die Ausstellung nämlich aus Infotafeln mit sehr trockenen Informationen zur Seifenblase.
Von einem Museum, das sich selbst die Verknüpfung der unterschiedlichen Gebiete auf die Fahnen schreibt, hätte ich irgendwie mehr erwartet. Ich habe mir in Vorbereitung auf diesen Eintrag den wirklich gut geschriebenen und sehr verständlichen Wiki-Artikel über Seifenblasen durchgelesen, denn auch ich hatte die grundlegenden Infos zur Seifenblase nicht wahrgenommen oder überlesen oder schon wieder vergessen. Ich hätte gerne gewusst, woraus eine Seifenblase besteht* und warum es sie überhaupt gibt? Und ich hätte gerne die Verknüpfung von der Seifenblase zur Minimalfläche so erklärt bekommen, dass die Kinder auch vestehen, was da passiert und dass sie erkennen, warum sie da nun ein Modell des Münchner Olympiadachs in Seifenwasser tauchen, weil Seifenblasen ein tolles Modell zur Bestimmung von die Zeltdachkonstruktionen in der Architektur waren.
Natürlich haben beide Museen den Kindern viel Spaß gemacht, aus Kindersicht war keines der Museen besser oder schlechter als das andere. Wir waren vordergründig ja auch nicht da um irgendetwas zu lernen, sondern um uns die Zeit zu vertreiben und Neues zu sehen. Das hat in beiden Museen gut funktioniert! Falls ihr Euch selbst überzeugen wollt, ich habe sie oben im Beitrag verlinkt, die Seifenblasenausstellung im Kindermuseum ist noch bis 07. Juni 2015 geöffnet.
* Natürlich weiß ich, dass eine Seifenblase aus Seifenwasser besteht, aber interessant wird es ja genau da: was macht die Seife mit dem Wasser, damit eine Seifenblase entstehen kann? Und wieso geht eine Seifenblase so schnell kaputt? Wieso ist die Seifenblase eigentlich ein Kreis und kein Viereck?