Zweifel!

Von Diro1962

Nun bin ich ja gestern meine 10.000 Kilometer seit meiner “Laufkarriere” im Oktober 2007 gelaufen. Habe schon einige Hoch´s und leider auch Tief´s im Laufe dieser Strecke hinter mich gebracht.
Aber noch nie hatte ich so massive Zweifel hinsichtlich dem Erreichen meiner Ziele.

Am kommenden Samstag startet der Supermarathon beim 40. Gutsmuths-Rennsteiglauf. Und anstatt mich darauf zu freuen habe ich immer mehr Zweifel ob ich die 72,2 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld überhaupt schaffe.
Nicht das ich schlecht trainiert oder irgendwelche Verletzungen hätte. Nein!
Es ist eher das Gefühl, dass ich im Augenblick körperlich und kraftmässig dazu nicht in der Lage bin. Die letzten Läufe waren stets eine extrem hohe Belastung für meine Oberschenkelmuskulatur. Die unteren Oberschenkelmuskel um das Knie herum schmerzten jeweils ab Kilometer 15-20.
Keine Schmerzen wie bei einer Zerrung. Eher wie ein Muskelkater!

Und ich habe zwar keine Ahnung warum dies so ist, aber eine Vermutung.
Ich bin die letzten 9 Monate immer mehr mit kaum oder sogar überhaupt nicht gedämpften Schuhen gelaufen. Nach und nach habe ich die “Dosis” erhöht und mich dabei richtig wohl gefühlt. Keine Schmerzen und keine Probleme mit dem Bewegungsapparat.
Nun ist es aber so, dass ich den Supermarathon definitiv nicht in meinen NB minimus laufen kann. Dazu ist mein Körper definitiv noch nicht dazu in der Lage.
Also laufe ich im Augenblick die Vorbereitung mit dem Salomon Speedcross 3. Ein Schuh den ich ohne Probleme beim Churfrankenlauf getragen habe.

Ich vermute nun, dass die “ungewohnte” höhere Sprengung des Schuhs nun wieder eine andere Belastung der Oberschenkel erzeugt, wie die schwerpunktmäßig in letzter Zeit trainierte Muskulatur. Entsprechend ermüden die Muskeln wesentlich früher und melden sich ziemlich schmerzhaft.

Aber wie komme ich aus diesem Dilemma heraus???
Ehrlich gesagt, ich habe absolut keine Ahnung. Für den Rennsteiglauf gibt´s da sowieso kein passendes Rezept mehr.
Und langfristig werde ich mich wohl für eine Variante des Laufens entscheiden müssen. Die “Klassische” mit entsprechender Dämpfung und Sprengung, oder eher die “Moderne” mit eher spartanische Ausstattung?
Vom Gefühl her und den Erfahrungen tendiere ich eher zu der letzten Variante. Wobei ich mir da sicher bin, dass es noch ein sehr weiter Weg ist, um einen großen Landschaftsultra wie den Rennsteiglauf mit diesen Schuhen zu laufen!

Aber all dies hilft mir im Augenblick nicht weiter. Am Samstag zählt das was die Beine hergeben.
Und da bin ich mir nicht sicher ob dies ausreichend Schmackes ist um in Schmiedefeld ein verdientes Finisherbier trinken zu können?

Meine einzige Hoffnung ruht ein wenig auf Melanie und Steffen. Die beiden haben sich netter weise dazu bereit erklärt, mich über den Rennsteig zu bringen.
Hoffentlich wissen Sie auf was sie sich da eingelassen haben?
Ihr habt keine Ahnung was ich Jammern kann!

Also werde ich die letzten Tage vor dem Lauf weiterhin Zweifeln. Aber zu dem Zweifel kommt nun ein kleiner Funken Hoffnung, dass mich zwei liebgewonnene Freunde wieder einmal dazu bringen den Schweinehund irgendwo am Rande des Thüringer Waldes zu beerdigen.
Drückt mir die Daumen!

Keep Running!
Run Happy!