Ich hätte von unserem Innenminister erwartet, dass er sich nach dem islamistischen Terroranschlag auf die Charlie-Hebdo-Redaktion zuerst für eine freie Presse einsetzt und die Mörder verurteilt. Aber diese Zeiten haben wir wohl schon hinter uns. Stattdessen belehrt er uns in Manier eines Alt-68er, dass wir jetzt alle nicht durchdrehen sollen (normalerweise lautet die politisch korrekte Fassung: "jetzt nicht überreagieren"). Nicht fehlen darf auch der Satz, dass der Islamismus nichts mit dem Islam zu tun hat.
So wie die CDU nichts mehr mit dem christlichen Glauben zu tun hat, oder die FDP nichts mit dem Liberalismus. Daraus sollte Herr Dezimier aber keine verallgemeinernden Schlüsse ziehen. Jede Religion muss für sich sprechen.
Selbst Aiman Mazyek hat erkannt, dass -auch selbstverständlichste- Statements wichtig sind und hat in der Tagesschau ein passables Statement gebracht. Andere Vertreter, wie z. B. einer der "Islamischen Zeitung" (Link)war nicht um die Opfer und die Pressefreiheit (!) besorgt, sondern um die Schramme im Image des Islam ..
Die Linke, zu der inzwischen auch die CDU zählt, misst also mit zweierlei Maß, und immer noch fragen sich alle, woher der Zorn der Pegidaanhänger auf "die" Medien kommt. Hier mal eine Abfolge von Ereignissen der letzten sieben Tage:
- Ein Anschlag von arabischen oder palästinensischen Terroristen in Israel und wir lesen wenig oder gar nichts (Begründung: "Das ist dort Alltag.").
- Eine Reaktion von Israel, und Israel hat "angegriffen".
- Ein Angriff von Neonazis auf einen jüdischen Berliner und die Kommentarspalten sind voll von (berechtigter) Empörung. Und jeder rechts der Mitte steht sogleich unter Generalverdacht.
- Eine Korrektur des Tagesspiegel, dass der Angriff von arabisch-türkischen Tätern kam und es wird verbunden mit dem Aufruf, jetzt diesen Angriff "politisch nicht zu missbrauchen".
- 300 Autobrandstiftungen von Linksextremisten werden als Folklore gewertet, die allenfalls die Frage nach den "Motiven" aufwerfen und den Spott des Polizeipräsidenten ("parken sie einfach nicht so provozierende").
- 1 Autobrandstiftung bei einem Linkenpolitiker und wir lesen halbseitige Artikel über "Angst".
- Ein Terroranschlag auf eine westliche Redaktion, und die Linken warnen vor "voreiligen" Schlüssen, weil das "Allahu akhbar" ja jeder rufen könne. Die Anrufung Allahs habe nichts mit dem Islam zu tun. Vor allem aber "warnen" sie vor der Gewalt von "beiden Seiten". Wie viele Delikte gehen noch mal auf das Konto derjenigen, die die Schnauze voll haben? Richtig: 0.
Und schließlich:
- Deutschlandfahnen bei Pegida und Bärgida gelten als nationalistisch.
- Die türkische Fahne bei NoBärgida gilt dagegen als Zeichen der Toleranz..
Diese Woche ist ein Paradebeispiel dafür, dass linke und islamistische Gewalt in den Köpfen vieler Bürger und Journalisten längst akzeptiert, begründet und gerechtfertigt ist.
Für Liberale gibt es nur noch ganz wenige Quellen.