Das war wieder so ein Großeltern-Kampftag oder besser gesagt: Großmutter-Kampftag. Oma hatte einmal mehr beide Enkelkinder vom Kindergarten abgeholt, die vor überschüssiger Kraft kaum laufen konnten. Wie so etwas aussehen kann, habe ich ja schon einmal beschrieben. Aber irgendwie sind solche Tage dann doch immer anders. Gestern nun saßen unsere Praktikantin und ich nichts ahnend noch im Büro, als ein bzw. zwei Wirbelwinde über uns hereinbrachen, die gefühlt jenseits der Stärke zwölf auf der Beaufortskala, ja sogar weit über der Stärke 18 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala lagen. Zu sehen war nichts. Aber die Lautstärke erinnerte an Unwetter, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Dann plötzlich war es still und wir fühlten uns wie im Auge des Orkans, was uns eher beunruhigte, weiß man doch, dass derartige Erscheinungen die Ruhe vor dem Sturm sind. Und der brach denn auch tatsächlich los, als die Buben kurz mal im Büro vorbeischauten. “Sagt Opa und unserer Praktikantin zusammen guten Tag”, meinte Oma zu unseren Buben und bedauerte dies schon eine Sekunde später, als nämlich unser Jüngster konterte: “Ich habe doch keine zwei Köpfe!” Was soll ich sagen? Vier Lautsprecher an diesem Tag wären dann doch zuviel gewesen.