Zwei hundefreundliche Museen auf Texel

Von Martinaunddayo

Hundefreundliche Museen sind in der Regel schwer zu finden. Dass Hunde in Museen mit viel Zerbrechlichem nicht gerne gesehen sind, kann ich gut verstehen. Aber es gibt sicherlich auch Museen, in denen das kein Problem wäre (beispielsweise Burgen etc.). Auf Texel hingegen gibt es einige hundefreundliche Museen. Zwei davon stelle ich euch heute vor.

Texel hat bei weitem mehr zu bieten als nur Strand, Dünen und Naturschutzparks. Die niederländische Insel hat eine wechselvolle und sehr interessante Geschichte zu bieten: von der Ostindien-Kompagnie über den zweiten Weltkrieg bis hin zum „Strandräuber-Museum" Flora, dass wir in diesem Jahr zum ersten Mal besucht haben.

Juttersmuseum Flora

Ich weiß eigentlich gar nicht genau, warum wir ein paar Jahre gewartet haben, bis wir das Juttersmuseum Flora zum ersten Mal besucht haben. Irgendwie habe ich es nie für besonders interessant gehalten, mir anzuschauen, was in den vergangenen 70 Jahren alles so an den Stränden angeschwemmt wurde.

Rettungsboote und Landungsschiffe

An einem herrlichen Aprilmittag war es dann aber für uns soweit. Am frühen Nachmittag erreichen wir das Juttersmuseum, das zwischen Den Burg und De Koog liegt. Der Parkplatz ist fast leer. Hunde sind hier willkommen und zahlen keinen Eintritt.

Auf dem Außengelände gibt zahlreiche Ausstellungsobjekte, die zwar nicht direkt am Strand angeschwemmt wurden, aber gut zum Thema passen. Vom ausgedienten Motor ...

... über ein Rettungsboot und einen Kutter ...

... bis hin zu einem Landungsboot aus dem zweiten Weltkrieg.

Ich bin irgendwie mit wenig Vorstellungen hierher gekommen. Alles, was das Meer so anspült. Hmm, das muss ja nichts heißen. Aber mich hat das Juttersmuseum Flora doch ziemlich fasziniert.

Der Spaziergang über das Außengelände hat viel Spaß gemacht. An wirklich jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und zu bestaunen.

Kunterbuntes Sammelsurium

Und dann geht es in die Ausstellungsräume, von denen es insgesamt drei Stück gibt.

Im ersten Gebäude befindet sich das Herz des ganzen Museums. Hier könnt ihr alles an Gegenständen und Objekte sehen, was in den letzten 70 Jahren in Texel angespült wurde.

Von Kleidung und Schuhen über Flaschen, Netze und Werkzeug. Am Strand wurde (und wird noch) gefunden, was man normalerweise so zum Leben benötigt. Und die Herkunft dieser Dinge? International. Was eben so über Bord geht ...

Der zweite große Ausstellungsbereich beschäftigt sich mit dem Thema „vor Texel gestrandete Schiffe". Hier könnt ihr alles über die Schiffe erfahren, die vor Texel schon auf Grund gelaufen sind. Es gibt sogar einen kleinen Film über das deutsche Schiff „Anneliese", die 1990 hier gestrandet ist.

Der dritte Ausstellungsbereich widmet sich der „Strandräuberei" und der Rettungsschifffahrt. Hier wird erzählt, wie die „Strandjutters" Jan und Klaas Uitgeest bei jedem Wetter und Tag für Tag die Küste von Texel erkunden. Und hier erfahrt ihr viel über die Rettungsschifffahrt von Texel und von Den Helder aus. Sehr interessant, auch wenn die Filme alle nur in niederländischer Sprache vorhanden sind. Mit ein bisschen Geduld (und Übung) versteht man ja dann doch ein etwas ... 😉 ...

Wir sind gute 1,5 Stunden im Flora-Museum unterwegs. Gegen Ende füllt sich das Gelände zunehmend: ein Bus, der Touristen älteren Semesters ausspuckt. Familien mit aus dem Mittagsschlaf erwachten Kindern und einige Besucher, die wie wir mit Hund unterwegs sind. Und wir freuen uns, dass wir ganz in Ruhe alles anschauen können und ziehen zufrieden von dannen.

Kaap Skil und die Reede von Texel

Kaap Skil ist mein Lieblingsmuseum auf Texel. Es befindet sich in Oudeschild. Hier erfahrt ihr ganz viel über die Reede von Texel und wie die Menschen einst in Oudeschild gelebt haben. Wir haben Kaap Skil 2016 das erste Mal besucht. Damals war die Mühle geschlossen. Und die ist heute unser erstes Ziel.

Funktionsfähige Mühle

Die noch funktionsfähige Getreidemühle heißt De Traanroeier, stammt aus dem Jahr 1727 und wurde in Zaandam erbaut.1902 wurde sie in Einzelteilen nach Texel gebracht. In den 1960iger Jahren wurde sie für die Stromerzeugung umgebaut, was sich jedoch als nicht sehr rentabel herausstellte. Danach fristete das denkmalgeschützte Gebäude ein Leben in aller Stille, bis De Traanroeier 1999 aufgeweckt und restauriert wurde. Seitdem funktioniert sie auch wieder als Getreidemühle.Mir hat es ganz besonders ein Raum im Erdgeschoss der Mühle angetan.

Zu Gast unter Deck eines Schiffes

Er ist einem alten Schiff nachempfunden, dass irgendwann in den Untiefen vor Texel gesunken ist ... Abgesehen davon, dass ihr das Knirschen und Knacken des Holzes nicht nur hören, sondern förmlich auch spüren könnt, stehen hier Stücke, die damals an Bord gehörten und teilweise vom Meeresgrund geborgen wurden.

Der reizende Gemahl fotografiert

Während sich der reizende Gemahl im Juttersmuseum mit Fotos zurückgehalten hat, hat er in Kaap Skil die ein oder andere Aufnahme gemacht ...

Nachbau der Reede von Texel

Interessant ist natürlich nicht nur das Freilichtmuseum. Auch die Ausstellungsräume im Hauptgebäude (Eingang) sind toll. Hier sind Hunde allerdings nicht erlaubt. Im Untergeschoss steht ein Modell der Reede von Texel, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert ausgesehen hat. In dieser Zeit machten hier die Handelsschiffe der niederländischen Ostindien-Kompagnie fest, um für ihre langen Handelsreisen nach Osten bevorratet zu werden.Absoluter Höhepunkt der Ausstellung ist der restaurierte Prunkbecher aus dem Palmholzwrack. Im 17. Jahrhundert ist vor der Küste von Texel ein Segelschiff mit den persönlichen Besitztümern eines Adeligen untergegangen. 400 Jahre später wurden die Reste des Holzschiffes geborgen. Darunter nicht nur der Prunkbecher, sondern auch ein gut erhaltenes Kleid sowie wie Mantel, Strümpfe und Leibchen aus Seide und Satin. Das Kleid sorgte bereits 2016 im Museum für Furore.

Ach so:

Das Juttersmuseum Flora und Kaap Skil sind nicht die einzigen hundefreundlichen Museen auf Texel. Auch im Luftfahrts- und Weltkriegsmuseum von Texel sind Hunde willkommen. Es ist eher ein Museum für den reizenden Gemahl ... 😉 ...

Weitere Informationen:

  • Museum Kaap Skil in Oudeschild:
    • Das Museum ist von März bis Oktober täglich von 10.00 Uhr bis 17.oo Uhr geöffnet. Von November bis Februar ist Kaap Skil montags geschlossen.
    • Erwachsene zahlen 9,25 Euro pro Person Eintritt, Kinder kosten 6,75 Euro pro Kind, Kinder unter vier Jahre sind kostenlos.
    • Hunde sind kostenlos. Sie sind an der Leine willkommen und dürfen in das Freilichtmuseum mit allen Gebäuden. Nur die Ausstellungsräume im Hauptgebäude sind für Vierbeiner tabu. Aber da könnt ihr euch gut abwechseln und in der Zwischenzeit im Café etwas trinken.
    • Extra Tipp: Wenn ihr direkt um 10 Uhr vor Ort seit, sind die Chancen hoch, dass noch wenige Menschen da sind. Dann könnt ihr alles ganz in Ruhe genießen. Ab 11.00/11.30 Uhr wird es in der Hauptsaison ziemlich voll.
  • Juttersmuseum Flora:
    • Das Juttersmuseum ist täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Es gibt ausreichend Parkplätze vor dem Museum.
    • Erwachsene zahlen sechs Euro Eintritt pro Person. Kinder von vier bis elf Jahre schlagen mit 4,75 Euro pro Kind zu Buche. Kinder bis vier Jahre sind kostenlos.
    • Hunde sind auf dem gesamten Gelände und in allen Gebäuden an der Leine erlaubt.
    • Extra Tipp: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es um die Mittagszeit am Entspanntesten dort ist ... 😉 ...