Zwei glorreiche Halunken (The Good, the Bad and the Ugly)

Erstellt am 27. Juni 2014 von Ziemlichbestefilmkritiken
27. Juni 2014  |   Verfasst von Chris

Ganz ehrlich, ich war wirklich froh, als Michael auf mich zu kam und fragte, ob ich zur Blu-ray-Veröffentlichung von Zwei glorreiche Halunken (Verkaufsstart 06. Juni 2014) eine Kritik schreiben kann. Warum das so ist, erkläre ich gleich, vorher möchte ich aber noch einen Tipp geben und zwar den, sich wirklich diese neue Blu-ray-Fassung (siehe linkes Cover) zu kaufen und nicht die Version aus dem Jahr 2009. Bei der alten Blu-ray wurde nämlich der Ton völlig verhunzt. Bei der jetzigen Fassung hat man nun die Fehler ausgebügelt und kann den Film ohne Abstriche genießen. Das also vorab, jetzt noch zur Sache, warum ich mich auf die Kritik gefreut hatte. Ganz einfach, der Film gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Mehr noch, auf unserer Liste der 10 Lieblingsfilme (http://ziemlich-beste-filmkritiken.de/sonstiges/diekritiker) steht er auf Platz 2, nachdem ich ihn aber wieder gesehen habe, wüsste ich nicht, ob er nicht sogar gleichauf mit Pulp Fiction auf Platz 1 liegen sollte. Aber egal ob Platz 1 oder 2, sicher ist, dass für Filmfans kein Weg an diesem Klassiker vorbei führen darf!

Inhalt:

New Mexico im Jahr 1862. Während im Land der Bürgerkrieg tobt, haben ein namensloser Revolverheld, genannt “der Blonde” (Clint Eastwood) , der Bandit Tuco (Eli Wallach) und der gnadenlose Schurke Sentenza (Lee Van Cleef) ein Ziel und zwar die Regimentskasse der Südstaatenarmee im Wert von 200.000 Dollar. Ihnen sind alle Mittel recht, um als Erster an das Geld zu gelangen, das auf einem einsamen Friedhof vergaben liegt. Bis zum legendären Showdown wird jedoch nicht mit Kugeln gespart…

Fazit:

Es gibt eine einzige Sache, die mich bei diesem Film etwas stört und das ist der deutsche Titel Zwei glorreiche Halunken. Wie viel besser hört sich da doch die englische Übersetzung The Good, the Bad and the Ugly an, wobei der italienische Originaltitel Il buono, il brutto, il cattivo doch immer noch mit Abstand am coolsten klingt!:-) Das wars dann aber auch schon mit negativer Kritik, die sich ja auch gar nicht wirklich auf den Film bezieht. Dieser ist nämlich ein Meisterwerk durch und durch. Für viele zusammen mit Spiel mir das Lied vom Tod der beste Western aller Zeiten, ist das für mich sogar ganz klar einer der besten Filme aller Zeiten. Ich weiß nur gar nicht recht, wo anfangen mit meinen Lobeshymnen!:-)

Regisseur Sergio Leone hat hier jedenfalls einen Film geschaffen, der seine knapp drei Stunden Laufzeit nur so strotzt vor unvergesslichen und kultigen Momenten. Und das hat mehrere Gründe.

Zum einen muss man die Kameraarbeit in Verbindung mit den gewählten Stilmitteln und Einstellungen hervorheben. Damit sind zum einen die grandiosen Panoramaaufnahmen gemeint, vor allem aber auch die langen Einstellungen mit den prägnanten Großaufnahmen der Gesichter. Wer die Leone-Filme nicht kennt und nur noch die heutigen schnellen Schnitte in Filmen gewohnt ist, wird wahrscheinlich aber auch erst einmal verwundert sein, was für lange Einstellungen ohne viele Worte möglich sind. So dauert die wortkarge Vorstellung der drei Hauptdarsteller fast eine halbe Stunde, ist aber legendär gut. Der geschulte Filmfan wird übrigens schnell erkennen, dass Quentin Tarantino seinem Idol in vielen Dingen nachgeeifert hat.

All diese Szenen wären ja schon grandios genug, in Verbindung mit der eigens komponierten Musik von Ennio Morricone  wird aber alles vollends perfekt.  Ich glaube es gibt wahrscheinlich auch kaum eine bekanntere Filmmusik, als in The Good, the Bad and the Ugly. Gerade das Hauptthema wird gefühlt bei jeder Reportage,jeder Serie oder in zig Filmen verwendet, wenn es zu einem Duell kommt. Wer den Film noch nicht gesehen hat, wird darauf in Zukunft achten und erstaunt sein!:-) Irgendwie ist es aber auch verständlich, an den Showdown auf dem Friedhof kommt nämlich nichts ran. Für mich ist das  eine der einprägsamsten und besten Filmszenen, die jemals gedreht wurden. Ohne Übertreibung!!

Jetzt machen die oben genannten Punkte einen Film zwar schon zu etwas Besonderem, aber mit einer schlechten Handlung wäre er natürlich nicht zu meinem Lieblingsfilm geworden. Doch welch Überraschung, auch diese ist einfach genial und immer wieder aufs Neue unterhaltsam ohne Ende. Ich denke man muss zwar schon ein bißchen auf das Westernthema stehen, aber im Gegensatz zu Spiel mir das Lied vom Tod (gehört auch zu meinen Top 20- Filmen), kommt hier noch ein gehöriger Schuss Humor hinzu. Zugegeben, sehr zynischer und schwarzer Humor, aber ich finde die Dialoge zwischen Clint Eastwood und Eli Wallach urkomisch! A propos, die beiden Schauspieler plus “der Böse” Lee Van Cleef sind ebenfalls das, was man eine perfekte Besetzung nennen kann.

“Perfekt”!, so würde ich den Film dann auch in einem Wort beschreiben. So habe ich euch jetzt eben in überschwänglichen 750 Wörtern davon vorgeschwärmt!:-)

Chris Wertung zu The Good, the Bad and the Ugly:


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