Ich weiß: diese Meldung erregt eher ein müdes Gähnen; ist doch der Vorfall bereits geraume Zeit her.
In Iran sitzen zwei deutsche Journalisten in Haft. Dies bestätigte der Oberstaatsanwalt und Sprecher der iranischen Justiz, Gholam Hossein Mohseni Edscheie, örtlichen Medien. Die beiden Ausländer hätten versucht, mit dem Sohn von Sakineh Mohammadi Ashtiani ein Interview zu führen, jener Iranerin, die zum Tod durch Steinigung verurteilt worden war. Berichten zufolge sollen die beiden Deutschen für das Interview keine amtliche Akkreditierung gehabt haben. Sie seien stattdessen als Touristen ins Land gekommen und dann in die Stadt Täbris im Nordwesten des Landes weitergereist. (Quelle: Zeit-Online)
Im Weiteren ist davon die Rede, dass es sich um Journalisten aus dem Hause Springer handeln könnte. Das an sich ist schon schlimm genug; aber die Vorwürfe, die in Richtung Mina Ahadi erhoben werden, sind ziemlich hart.
Im oben zitierten Artikel heißt es weiter:
Ahadi berichtete, dass sie selbst per Telefonkonferenz an dem Interview teilgenommen habe, um als Übersetzerin zu fungieren.
und daraus ergibt sich der Vorwurf an Frau Ahadi: sie hätte das Interview eingefädelt/vermittelt und war sich der Gefahr bewusst, in die sie damit sowohl die Journalisten (die vermutlich relativ ungeschoren davon kommen werden) als vor allem auch die Kinder der gefährdeten Frau Ashtiani brachte.
Diese Vorwürfe habe ich aus der iranischen Community gehört.
Allerdings sagt der Artikel dazu:
Ashtianis Anwälte, darunter auch der nun festgenommene Kian, waren überzeugt, dass ihre Mandantin die Aussagen erst nach zweitägiger Folter gemacht hätte.
Kians Kollege, Mohammad Mostafaei, hat Iran zwischenzeitlich verlassen und erhielt Asyl in Norwegen. Oberstaatsanwalt Edscheie zufolge soll er das Interview von dort aus arrangiert und den Sohn Ashtianis gebeten haben, mit den beiden Reportern aus Deutschland zu kooperieren.
und hält damit Mina Ahadi aus der Sache heraus. Ob zu erfahren sein wird, was da tatsächlich am 11. Oktober vorgefallen ist?
Nic