Titel: Zwanzig Zeilen Liebe
Autor: Rowan Coleman
Genre: Roman
Originaltitel: We Are All Made of Stars
Übersetzt von: Marieke Heimburger
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 31. August 2015
ISBN: 978-3-492-06017-2
empf. VK-Preis [D]: 14,99 €
Piper.de, Buch.de, Amazon.de, Thalia.de, Weltbild.de
Gerade im Herbst, wenn es draußen ungemütlich ist, sitze ich gerne drinnen am Kamin – mit einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen – und lese ein gutes Buch.
Schade nur, dass der Herbst gerade gar nicht so ungemütlich ist und die Sonne nochmal ihr Bestes gibt… Nein – natürlich ist das überhaupt nicht schade! Wir haben Anfang November und in der letzten Woche war jeden Tag strahlender Sonnerschein. Da will man sich einfach nicht drinnen verkriechen. Also kam ich nur abends zum Lesen und so hat es eine Weile gedauert, bis ich „Zwanzig Zeilen Liebe“ endlich durch hatte. Aber lag das tatsächlich an zu gutem Wetter?
Inhalt
Manchmal können zwanzig Zeilen die Welt bedeuten
Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin.
Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …
(Quelle: Piper Verlag)
Meine Meinung
Ein ernstes Thema, das hier behandelt wird. Der letzte Brief eines sterbenden Menschen an seine Lieben. An den Ehemann, die Ehefrau, an die Tochter oder den Sohn, an die erste große Liebe, die Affäre, oder an den Nachbarn.
Manchmal liebevoll, so dass es einem die Tränen in die Augen treibt – manchmal aber auch humorvoll, so dass es einem die Tränen in die Augen treibt. So sind die Briefe, die nach jedem Kapitel im Buch abgedruckt sind. Briefe, die Stella – die Hauptprotagonistin – für ihre sterbenden Patienten schreibt, um sie nach deren Tod den Angehörigen zu übergeben.
Neben Stella gibt es noch weitere Hauptpersonen im Buch: Hugh und Hope. Die Autorin schreibt die Kapitel jeweils aus der Sicht der jeweiligen Person. Anfangs kommt man im Geschehen tatsächlich durcheinander, weil man sich als Leser ersteinmal in die jeweiligen Personen hineinfinden muss. Zunächst ergeben die einzelnen Geschichten keinen gemeinsamen Sinn. Jeder erzählt für sich – und dazwischen noch die Briefe der Hospiz-Patienten.
Schnell stellt sich heraus, dass es hier um Stella geht, die die Hauptperson in diesem Buch ist. Nach und nach ergibt alles einen Sinn und im letzten Drittel des Buches fügen sich die Geschehnisse der drei Erzählstränge endlich zusammen.
Rowan Coleman hat einen flüssigen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Die Briefe sind so gefühlvoll geschrieben, dass man sich tatsächlich das eine oder andere Tränchen verdrücken muss. Unweigerlich macht man sich als Leser Gedanken darüber, wem man selbst einen letzten Brief schreiben würde und WAS man schreiben würde…
In der Geschichte drumherum geht es um Stellas Leben, ihren Ehemann und ihre zerbrechende Ehe. Ich finde Stellas Handlungen nicht immer nachvollziehbar und habe teilweise leider nicht mit ihr sympatisieren können.
Auch bei Hugh fiel mir das sehr schwer. Erst nachdem die Wahrheit über seine Mutter ans Licht kommt, hatte ich irgendwie Mitleid mit ihm. Lediglich die schwerkranke Hope war es, mit der ich absolut mitfühlen konnte.
Fazit
Das Buch konnte mich einfach nicht fesseln. Ich bin nicht richtig in die Geschichte reingekommen. Zu viel Drumherum, zu viele Erzähler, zu viel Ungewisses was nun das Eine mit dem Anderen zu tun hat… Erst im letzten Drittel fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen und alles ergibt endlich einen Sinn. Etwas spät meiner Meinung nach.
Hier wird ein sehr ernstes Thema behandelt, das auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Die einzelnen Briefe zwischen den Kapiteln sind sehr schön – teilweise entsteht ein sehr melancholisches, aber schönes Feeling beim Lesen.
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