Zustand der Oldtimer besser als von Alltagsautos

Auf den Straßen in Deutschland fahren mehr historische Fahrzeuge als noch in keinem Jahr davor.

Lea Francis Conventry

Momentan sind es rund 300.000 Klassiker mit H-Kennzeichen.

Von Jahr zu Jahr steigt der Oldtimerbestand auf den Straßen um durchschnittlich 10 Prozent.
Der Zustand der Oldies ist hierbei öfter besser, als der von den viel jüngeren Alltagsfahrzeugen, das hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) ermittelt.

85 Prozent der Autos mit H-Kennzeichen im Alter von 30 bis 40 Jahren bekommen von der GTÜ, bei einer fälligen Hauptuntersuchung die neue Prüfplakette schon beim ersten Mal. Zum Vergleich, bei Fahrzeugen im Alter von 20 bis 30 Jahren, den so genannten Youngtimern, bekommt jedes Dritte keine neue Prüfplakette.

Der GTÜ-Oldtimerexperte, Peter Deutschle sagte bei einer Präsentation der Oldtimer-Mängelstatistik auf der Retro Classic in Stuttgart folgendes: ” Auch wenn Oldtimer meist nicht mehr im Alltagsbetrieb eingesetzt werden, und insbesondere bei winterlichen Straßenbedingungen in der Garage bleiben, zeigt diese Entwicklung doch deutlich, dass die Besitzer von Oldtimern mit H-Kennzeichen ihren Fahrzeugen durchaus das zum Erhalt erforderliche Maß an Pflege und Wartung zukommen lassen. Ganz im Gegensatz zu den Haltern vieler im Alltag genutzten Gebrauchsfahrzeuge”.

Wenn man sich die Mängelquoten aus dem Jahr 2012 ansieht, mach die Unterschiede der einzelnen Altersklassen deutlich, bei PKW bis zu 9 Jahren sind 45 Prozent der Autos mit Mängeln unterwegs. Bei 10 bis 19 Jahren schnellen die Mängelzahlen rasch in die Höhe. Da finden die Prüfingenieure der GTÜ bei 62 Prozent der Fahrzeuge Mängel. Bedeutend höher schlagen die Mängel bei den 20 bis 29 Jahre alten Autos, den so genannten Youngtimer zu, hier weisen 3 Viertel der untersuchten Autos Mängel auf.

Ein komplett anderes Bild zeigt die Mängelstatistik mit erreichen des Oldtimeralters. In der Altersklasse über 30 Jahre mit H-Kennzeichen sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit Mängeln auf in etwa 50 Prozent. Der Anteil der erheblichen Mängel erreicht mit rund 15 Prozent ein absolutes Tief und liegt somit beim Mängelaufkommen auf dem Niveau der Pkw bis zu einem Alter von 7 Jahren.

Pkw deren Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt können, sofern die sich in einem guten Pflege- und Erhaltungszustand befinden, originalgetreu oder zeitgenössisch verändert sind, als Oldtimer eingestuft und mit einem H-Kennzeichen betrieben werden. Sie müssen aber ebenfalls alle 2 Jahre zur Hauptuntersuchung.

Wird ein Auto als Oldtimer eingestuft, so dient dieses auch der Pflege von “kraftfahrzeugtechnischem Kulturgut” und wird zum Beispiel als Pkw pauschal mit 191,- Euro pro Jahr besteuert. Insbesondere bei hubraumstarken Autos ergibt sich aus dieser Pauschalbesteuerung eine große Einsparung. Mit dieser reduzierten Steuer möchte der Gesetzgeber den Oldtimerbesitzern beim Erhalt seines Fahrzeugs unterstützen.
Der Oldtimer-Experte von GTÜ, Peter Deuschle meint, “Auf Grund der deutlich geringeren Mängelquote und der damit verbundenen Sicherheit der Oldtimer im Straßenverkehr ist diese Unterstützung durchaus gerechtfertigt.

Quelle: Automedienportal


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